Foodture – Schüler*innen unterrichten ihre Lehrer*innen zu Ernährung mit Zukunft

Mit Foodture möchten wir erreichen, dass das fachübergreifende und fächerverbindende Themenfeld der nachhaltigen Ernährung und Landwirtschaft mehr Präsenz in Schulen erhält. Diese Themen betreffen jede*n Einzelne*n von uns tagtäglich. Die meisten Menschen sind sich der Tragweite ihrer Alltagsentscheidungen häufig nicht bewusst. Ebenso sind viele der 8 bereits existierenden Wahl- und Handlungsmöglichkeiten für umwelt- und klimaverträglichen Lebensmittel-Konsum nicht allen bekannt: von verpackungsfreien Kaufoptionen bis zu regionalen solidarischen Bezugsquellen landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Dies wollen wir ändern.

Herkömmliche Wege der Wissensvermittlung führen nachweislich kaum zu Verhaltensänderungen. Für eine gesellschaftliche Transformation im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung werden wir bezüglich unserer Ernährung viele Gewohnheiten verändern müssen – vom Anbau über den Handel und unseren Speiseplan bis hin zur Abfallentsorgung. Mit Foodture möchten wir, dass sich junge Menschen für ⁠Nachhaltigkeit⁠ und nachhaltige Lebensweisen begeistern. Unser Ziel ist es, dass sie sich in der Schule mittels partizipativer, handlungs- und erfahrungsorientierter Methoden diese Themen erarbeiten, eigene Projekte umsetzen und Selbstwirksamkeit erfahren können.

Dazu möchten wir das Format des Rollentauschs zwischen Lehrer*innen und Schüler*innen anwenden, das wir zum Thema Plastikmüll im Meer erstmals im Verbändeförderprojekt KursWechsel erprobten. Die Idee zu diesem Format wurde von Schüler*innen entwickelt. Sie machten die Beobachtung, dass ihre Lehrer*innen oft weniger Wissen über Nachhaltigkeits-Themen haben als sie selbst bzw. die Relevanz weniger hoch einschätzten als sie.

Dies trifft auch auf die Themen nachhaltige Landwirtschaft und Ernährung zu und wird ein Grund dafür sein, dass diese Themen nicht oder kaum im Schulalltag verankert sind. Wir möchten herausfinden, wie ein Transfer des Rollentausch-Formats auf ein anderes komplexes Nachhaltigkeits-Thema realisiert werden kann.

Wir gehen davon aus, dass über das Vorhaben Foodture viele Projektideen entstehen, die in den jeweiligen Schulen zur Umsetzung kommen sollen. Für eine solche Verstetigung benötigen die Schüler*innen vor Ort eine unterstützende Projektbegleitung. Unsere Erfahrung ist, dass Lehrer*innen meist keine Kapazitäten dafür freimachen können.

Wir möchten daher bei Foodture erproben, mit Personen an Schulen zusammenzuarbeiten, die keine Lehrer*innen sind und doch längerfristig an der Schule verweilen.

So kommt ein komplexes Nachhaltigkeit-Thema nicht nur aus der Perspektive der Schüler*innen auf den Lehrplan, sondern findet in Form von Schulprojekten praxisnahe Anwendung und Verstetigung an der Schule.

Foodture zahlt auf die Ziele des „UNESCO-Weltaktionsprogramms Bildung für nachhaltige Entwicklung“, die Ziele der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie sowie auf die Sustainable Development Goals der Agenda 2030 ein.

Thema (Bereich)Land- und Forstwirtschaft, Umweltbildung, Umweltbewusstsein und Umweltberatung
AntragstellerBildungsCent e.V.
Laufzeit bis
Fördersumme100.000 €