Erneuerbare Energien – Vermiedene Treibhausgase

Erneuerbare Energien vermeiden Treibhausgase. In vielen Bereichen verdrängen sie fossile Energieträger und vermeiden damit Emissionen. Die meisten Emissionen werden durch die erneuerbare Stromerzeugung eingespart, aber auch im Wärme- und Verkehrssektor tragen erneuerbare Energien zum Klimaschutz bei. 2023 wurden so 250 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente vermieden.

Inhaltsverzeichnis

Die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energieträger führt zu einer Verdrängung fossiler Energien und somit zu einer zunehmenden Vermeidung klimaschädlicher Treibhausgase. Berechnungen des Umweltbundesamtes zeigen, dass der Einsatz erneuerbarer Energien in den letzten Jahrzehnten so einen wichtigen Beitrag zum ⁠Klimaschutz⁠ leisten konnte. Im Jahr 2023 vermieden erneuerbare Energien 250 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Seit dem Jahr 2000 ist dieser Wert auf mehr als das Fünffache gestiegen (siehe Abb. „Vermiedene ⁠Treibhausgas⁠-Emissionen durch die Nutzung erneuerbarer Energien“).

Ein Diagramm zeigt die Entwicklung der durch den Einsatz erneuerbarer Energieträger vermiedenen Treibhausgas-Emissionen unterteilt nach Strom, Wärme und Verkehr. 1990 wurden 28 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente vermieden, 2023 250 Millionen Tonnen.
Vermiedene Treibhausgas-Emissionen durch die Nutzung erneuerbarer Energien
Quelle: Umweltbundesamt auf Basis AGEE-Stat Diagramm als PDF
 

Beiträge der verschiedenen Erneuerbaren Energieträger zur Treibhausgasvermeidung

Wichtigster Energieträger bei der Vermeidung von ⁠Treibhausgas⁠-Emissionen ist die Windenergie. Sie kommt ausschließlich in der Stromerzeugung zum Einsatz. Zweitwichtigster Energieträger ist die ⁠Biomasse⁠: Vor allem die erneuerbare Wärmeversorgung, aber auch erneuerbare Kraftstoffe basieren bislang überwiegend auf Bioenergieträgern. Auch in Kraftwerken wird mit Biomasse Strom bzw. mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) zusätzlich Wärme erzeugt (siehe Abb. „Vermiedene Treibhausgas-Emissionen durch die Nutzung erneuerbarer Energien im Jahr 2023“).

Ein Diagramm schlüsselt für das Jahr 2023 die Vermeidung von Treibhausgas-Emissionen in den Sektoren Strom, Wärme und Verkehr nach erneuerbaren Energieträgern auf.
Vermiedene Treibhausgas-Emissionen durch die Nutzung erneuerbarer Energien im Jahr 2023
Quelle: Umweltbundesamt unter Verwendung von Daten der AGEE-Stat Diagramm als PDF
 

Stromerzeugung

Die erneuerbaren Energien in der Stromerzeugung leisten mit Abstand den wichtigsten Beitrag bei der Vermeidung von Treibhausgasen. Ihr Anteil beträgt mehr als 78 %. Der Umfang der vermiedenen Emissionen ist in den vergangenen Jahrzehnten fast kontinuierlich gewachsen. Insgesamt zeigt die Entwicklung seit dem Jahr 2010, dass sich der erfolgreiche Ausbau der erneuerbaren Energien besonders im Stromsektor positiv auf die Vermeidung von Treibhausgasen auswirkt: Insbesondere durch die Entwicklung bei der Windenergie und der Photovoltaik werden mittlerweile mehr als 2,5-mal so viele Treibhausgase vermieden wie noch 2010 (siehe Abb. „Stromsektor: Vermiedene ⁠Treibhausgas⁠-Emissionen durch die Nutzung erneuerbarer Energien“).

Ein Balkendiagramm stellt für die Jahre 2010 und 2023 die Beiträge einzelner erneuerbarer Energien an der Vermeidung von Treibhausgasen im Stromsektor dar. Die Vermeidung stieg in dieser Zeit von 73 auf 195 Megatonnen CO2-Äquivalente.
Stromsektor: Vermiedene Treibhausgas-Emissionen durch die Nutzung erneuerbarer Energien
Quelle: Umweltbundesamt unter Verwendung von Daten der AGEE-Stat Diagramm als PDF
 

Wärmeerzeugung

Im Wärmesektor trägt vor allem die Nutzung fester ⁠Biomasse⁠ (also vor allem Holz) zur Vermeidung von Treibhausgasen bei (siehe Abb. „Wärmesektor: Vermiedene ⁠Treibhausgas⁠-Emissionen durch die Nutzung erneuerbarer Energien“). Allerdings ist die Bedeutung von fester Biomasse zur Emissionsreduktion zwischen 2010 und 2023 nur leicht angestiegen. Zugenommen hat vor allem die Bedeutung anderer Energieträger wie Solarthermie, Geothermie und insbesondere mittels Wärmepumpen nutzbar gemachte Umweltwärme. Sie machen nun 18 % der Emissionsvermeidung aus.

Ausführlichere Informationen zum Einsatz erneuerbarer Energien im Wärmesektor finden Sie auch im Artikel „Energieverbrauch für fossile und erneuerbare Wärme“.

Ein Balkendiagramm stellt für die Jahre 2010 und 2023 die Beiträge einzelner erneuerbarer Energieträger an der Vermeidung von Treibhausgasen im Wärmesektor dar. Die Vermeidung stieg in dieser Zeit von 33 auf 44 Megatonnen CO2-Äquivalente.
Wärmesektor: Vermiedene Treibhausgas-Emissionen durch die Nutzung erneuerbarer Energien
Quelle: Umweltbundesamt unter Verwendung von Daten der AGEE-Stat Diagramm als PDF
 

Verkehr

Biokraftstoffe vermeiden ebenfalls Emissionen im Umfang von mehreren Millionen Tonnen ⁠Kohlendioxid-Äquivalente⁠ (siehe Abb. „Verkehrssektor: Vermiedene ⁠Treibhausgas⁠-Emissionen durch die Nutzung biogener Kraftstoffe“). Allerdings bleibt der Verkehrssektor der Bereich mit dem geringsten Anteil an erneuerbaren Energien – und damit auch der Sektor mit der geringsten Emissionsvermeidung.

Die Menge vermiedener Treibhausgas-Emissionen geht im Wesentlichen einher mit der Entwicklung des Einsatzes Erneuerbarer Energien im Verkehrssektor (siehe Artikel „Erneuerbare Energie im Verkehr“). Im Jahr 2023 wie schon im Jahr 2010 wird die Vermeidung von Treibhausgasemissionen vor allem von Biodiesel und Hydriertem Pflanzenöl (HVO) sowie Bioethanol getragen. Der im Verkehr verwendete Strom aus erneuerbaren Energiequellen wird hier nicht ausgewiesen, da dieser bereits im Stromsektor erfasst wurde (siehe oben).

Ein Balkendiagramm stellt für die Jahre 2010 und 2023 die Beiträge einzelner erneuerbarer Energieträger an der Vermeidung von Treibhausgase im Verkehrssektor dar. Die Vermeidung stieg in dieser Zeit von 6,7 auf 10,5 Megatonnen CO2-Äquivalente.
Verkehrssektor: Vermiedene Treibhausgas-Emissionen durch die Nutzung biogener Kraftstoffe
Quelle: Umweltbundesamt unter Verwendung von Daten der AGEE-Stat Diagramm als PDF
 

Methodische Hinweise

Die Berechnungen zur Emissionsvermeidung durch die Nutzung erneuerbarer Energien basieren auf einer Netto-Betrachtung (Netto-Bilanz). Dabei werden die durch die Endenergiebereitstellung aus erneuerbaren Energien verursachten Emissionen mit denen verrechnet, die durch die Substitution fossiler Energieträger brutto vermieden werden. Vorgelagerte Prozessketten zur Gewinnung und Bereitstellung der Energieträger sowie für die Herstellung und den Betrieb der Anlagen werden dabei weitestgehend mit einbezogen.

Die detaillierte Methodik zur Berechnung des Indikators wird in der Publikation „Emissionsbilanz erneuerbarer Energieträger 2022" beschrieben.

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