Digitalisierung und natürliche Ressourcen

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Digitalisierung benötigt Ressourcen, hier z.B. Kabelmaterial und Energie für die Datenübertragung
Quelle: Pixelnest / Fotolia

Die Digitalisierung spielt in nahezu allen Lebensbereichen eine immer größere Rolle. Ihre Auswirkungen auf natürliche Ressourcen und den Klimawandel müssen jedoch besser verstanden werden. Das UBA-Forschungsprojekt „Digitalisierung und Ressourcen (DigitalRessourcen)“ analysiert diesen Zusammenhang, um Handlungsfelder für eine nachhaltige Entwicklung aufzuzeigen.

Immer mehr Aspekte unseres privaten und beruflichen Alltags werden digital gestaltet. Dieser Wandel bietet enormes Potential für Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt – durch die Digitalisierung entstehen neue Produkte und Dienstleistungen, Prozesse werden effizienter und letztlich können natürliche Ressourcen geschont werden. Es muss jedoch besser verstanden werden, wie sich die fortschreitende Digitalisierung selbst auf den Bedarf an Energie und natürlichen Ressourcen, zum Beispiel an Kupfer, Kunststoffen, Sondermetallen oder seltenen Erden, aber auch auf Treibhausgasemissionen auswirkt.

Dies wirft eine Reihe von Forschungsfragen auf: In welchem Umfang verursacht die Digitalisierung erhöhten Ressourcenbedarf? Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf das Konsumverhalten der Bevölkerung? Wie können nationale Gesetzgeber sicherstellen, dass weltweit verteilte, digitale Services umweltfreundlich betrieben werden? Wie können zukünftige Entwicklungspfade für die digitale Transformation ressourcensparend und mit weniger Treibhausgasemissionen gestaltet werden?

Analyse der Ressourcenintensität des digitalen Wandels in Deutschland (Phase I)

Das Umweltbundesamt ließ in Phase 1 des Forschungsprojekts (2020-2023) die Ressourcenintensität und die Treibhausgasemissionen der digitalen Transformation sowohl auf Mikroebene als auch auf Makroebene analysieren. In zehn Fallstudien wurde die Ressourcenintensität digitaler Anwendungen nach LCA-Methodik berechnet und die ökologischen Fußabdrücke bestimmt (Ergebnisse zusammengefasst in einem Factsheet).

Auf Makroebene wurden mit einem Multiregionalen Input-Output-Modell der Rohstoffkonsum, der Rohstoffeinsatz und der CO2-Fußabdruck für die IKT-Branche seit dem Jahr 2000 berechnet und eine Modellierung bis zum Jahr 2050 in sieben Szenarien durchgeführt (Ergebnisse des Projekts zusammengefasst in einer Fachbroschüre).

Die Ergebnisse aus den Simulationen und Fallstudien wurden genutzt, um erste Handlungs- und Politikempfehlungen für eine ressourcenschonende Entwicklung der Digitalisierung zu identifizieren (Detail-Ergebnisse des Vorhabens im im Schlussbericht und im Schlussbericht-Anhang).

Einbindung von ⁠Stakeholder⁠*innen, Fallstudien mit KI, Analyse der Mesoebene (Phase II)

Phase II des Projekts wird von 2025 bis 2027 durchgeführt (DigitalRessourcen II). Im Mittelpunkt steht die Einbindung von Stakeholdern*innen in das Projekt. Es werden eine Befragung und Analyse sowie zwei zentrale Stakeholder*innen-Workshops durchgeführt.  Damit sollen Handlungsfelder, Handlungsmaßnahmen und Politikempfehlungen weiter konkretisiert werden.

Im analytischen Teil von DigitalRessourcen II werden fünf weitere Fallstudien u. a. zur Künstlichen Intelligenz berechnet sowie eine makro- bzw. mesoökonomische Berechnung für bestimmte Bedarfsfelder und Sektoren durchgeführt.

Das Forschungsvorhaben DigitalRessourcen wird im Auftrag des Umweltbundesamtes und im Rahmen des Ressortforschungsplanes (ReFoPlan) des Bundesministerium für Umwelt, ⁠Klimaschutz⁠, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN)

Forschungsvorhaben „Digitalisierung und natürliche Ressourcen - Analyse der Ressourcenintensität des digitalen Wandels in Deutschland“ (DigitalRessourcen II)
Laufzeit: 2020-2027 (Phase II: 2025-2027)
Forschungskennzahl: 3724 31 703 0
Auftragnehmer (Phase II): Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung; Ecologic Institut; Wuppertal Institut für ⁠Klima⁠, Umwelt, Energie