Wirkstrang – Beispiel aus dem Handlungsfeld Bevölkerungsschutz
Monitoringbericht 2023 zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel
Monitoringbericht 2023 zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel
In Deutschland zählt Starkregen zu den extremen Wetterphänomenen mit besonderem Gefährdungspotenzial für Menschen und Infrastrukturen. Die hohe räumliche und zeitliche Variabilität von Starkregen und, damit verbunden, ihre schwierige Messbarkeit erschweren gesicherte Aussagen zu ihren Trends. Infolge des Klimawandels wird allerdings eine Zunahme von Starkregenereignissen und deren Intensität erwartet. Zum einen kann die durch die Temperaturentwicklung wärmere Luft größere Mengen Wasserdampf aufnehmen. Zum anderen führen die meteorologischen Veränderungen zu einer Intensivierung der niederschlagsbildenden Prozesse. Die Aufzeichnungen des DWD deuten darauf hin, dass Starkregen in den letzten Jahren zumindest regional vermehrt aufgetreten sind (siehe Abschnitt "Niederschlagextreme").
Bei folgenschweren Naturereignissen rücken Einsatzkräfte der Bevölkerungsschutzorganisationen aus, um Menschen in den betroffenen Gebieten aus Notlagen zu helfen, die Versorgung sicherzustellen sowie Schäden zu vermeiden oder zu beseitigen. Die im Bevölkerungsschutz tätigen Organisationen und ehrenamtlich Engagierten sehen sich mit einer steigenden Zahl wetter- und witterungsbedingter Einsätze mit immer größeren Belastungsspitzen konfrontiert. Neben heftigen Stürmen prägen insbesondere Flut- und Hochwasserkatastrophen infolge von Starkregen das Einsatzgeschehen. Zuletzt hielten im Juli 2021 die schweren Hochwasser im Ahrtal die Helfer*innen in Atem.
Um den zunehmenden Bedarf an Einsatzkräften zu decken und die Belastung der einzelnen Helfer*innen trotz häufigeren Einsätzen infolge des Klimawandels zu reduzieren, verstärken die im Bevölkerungsschutz aktiven Organisationen ihre Rekrutierungsmaßnahmen. Mit Erfolg: Im Jahr 2021 waren 50.000 mehr Menschen bei Feuerwehren und THW aktiv als noch fünf Jahre zuvor. Auch die erschwerten Arbeitsbedingungen und besonderen Herausforderungen während der weltweiten Covid-19-Pandemie führten zu keinem markanten Rückgang bei den Mitgliederzahlen.
Zur Unterstützung der Einsatzkräfte ist die Eigenvorsorge der Bevölkerung von entscheidender Bedeutung. Wer Vorsorge getroffen hat, benötigt weniger Hilfeleistung und kann die Einsatzkräfte bei deren Arbeit mitunter entlasten und selbst Hilfe leisten. Die verschiedenen Organisationen klären über Risiken auf und informieren über das richtige Verhalten im Ernstfall sowie effektive Vorsorgemaßnahmen. In der Umweltbewusstseinsstudie des Jahres 2021 gaben mehr als zwei Drittel der Befragten an, aus ihrer Sicht selbst genügend Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen. Dies ist der höchste Wert seit Beginn der Befragungen im Jahr 2012.