Marktdaten: Finanzen

Nachhaltige Geldanlagen, freiwillige Kompensationszahlungen und Spenden erleichtern und ermöglichen die Finanzierung von Projekten zum Umwelt-, Natur- und Klimaschutz. Sie sind deshalb ein wichtiger zusätzlicher Beitrag der privaten Haushalte für einen Wandel hin zu klimaneutralen und umweltgerechten Lebens- und Wirtschaftsweisen.

Inhaltsverzeichnis

 

„Grüne“ bzw. nachhaltige Geldanlagen

Das Anlagevolumen von nachhaltigen Investmentfonds hat sich in Deutschland von 2014 bis 2024 verzehnfacht. Es betrug rund 550 Milliarden Euro im Jahr 2024. Der Marktanteil betrug 12,4 % (siehe Abb. „Anlagevolumen und Marktanteil von Investmentfonds mit Umwelt- und Sozialkriterien“). Hinzu kommen 118 Milliarden Euro nachhaltig verwaltete Eigenanlagen und Kundeneinlagen von Spezialbanken mit Nachhaltigkeitsfokus. Nicht erfasst sind hier Investitionen in die energetische Sanierung von Eigenheimen oder in privat installierte Solaranlagen.

Die Daten werden jährlich vom Forum für nachhaltige Geldanlagen (FNG) durch Abfrage bei Finanzinstituten erhoben. Als nachhaltige Geldanlagen bezeichnet FNG „nachhaltige Produkte und Anlagevehikel, die ökologische, soziale und Governance-bezogene Aspekte (ESG-Kriterien) explizit in ihren Anlagebedingungen berücksichtigen“  (FNG 2022). Zu beachten ist, dass diese Definition keine Aussagen über das ökologische oder soziale Anspruchsniveau der entsprechenden Anlagen zulässt. Die Marktdaten liefern demnach nur eine erste Orientierung für das Volumen nachhaltiger Geldanlagen in Deutschland. Angaben zum Marktanteil beziehen sich auf das Volumen aller Fonds in Deutschland gemäß der Daten des Bundesverbands Investment und Asset Management (BVI).

Diagramm: Das Volumen nachhaltiger Geldanlagen ist von rund 22 Milliarden 2011 auf rund 550 Milliarden Euro 2024 gestiegen. Der Marktanteil lag 2024 bei 12,4 Prozent.
Anlagevolumina und Marktanteil von Anlageprodukten mit Umwelt- und Sozialnutzen
Quelle: Forum nachhaltige Geldanlagen (FNG) Diagramm als PDF
 

Freiwillige Kompensation von Treibhausgasemissionen

Das Volumen der freiwilligen Kompensationszahlungen für Treibhausgasemissionen hat sich in Deutschland zwischen 2012 und 2020 von rund 3,3 Mio. Tonnen (t) ⁠Kohlendioxid-Äquivalente⁠ (CO2e) auf rund 43,6 Mio. t CO2e mehr als verzehnfacht (siehe Abb. „Freiwillige CO2-Kompensationszahlungen in Deutschland“). Das ist das Ergebnis verschiedener Anbieterbefragungen im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA 2010, UBA 2015, UBA 2018, UBA 2022). Allerdings hatten nur ein Teil der Anbieter von Dienstleistungen zur freiwilligen Kompensation an den jeweiligen Befragungen teilgenommen, so dass es sich bei den Daten nur um grobe Schätzungen des Marktvolumens handelt.

Diagramm: Freiwillige Kompensationszahlungen für Treibhausgase haben sich zwischen 2012 und 2020 auf 43,6 Millionen Tonnen mehr als verzehnfacht.
Freiwillige CO₂-Kompensationszahlungen in Deutschland
Quelle: Umweltbundesamt Diagramm als PDF
 

Spenden und Kompensationszahlungen

Die Ausgaben von privaten Haushalten für Spenden für Umwelt- und Naturschutz schwankte seit 2010 zwischen 108 Millionen Euro (2012) und 193 Millionen Euro (2022). Der Anteil am gesamten Spendenaufkommen privater Haushalte lag zwischen 2,1 % (2015) und 3,7 % (2011). Im Jahr 2024 lag der Anteil bei 3,3 % (siehe Abb. „Spenden für Natur- und Umweltschutz in Deutschland“). Die Daten werden über ein Panel von deutschen Privatpersonen ab 10 Jahren monatlich erfasst (Deutscher Spendenrat). Nicht enthalten sind u.a. Spenden an politische Parteien, Spenden von Unternehmen und Organisationen sowie Großspenden über 2.500 Euro.

Diagramm: Das Spendenvolumen für Umwelt- und Naturschutz schwankte seit 2010 geringfügig. 2024 betrug es 169 Millionen Euro. Das entspricht 3,3 Prozent der gesamten privaten Spenden in Deutschland.
Spenden für Natur- und Umweltschutz in Deutschland
Quelle: Deutscher Spendenrat e.V. Diagramm als PDF
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