Überwachung und Bewertung

Blick durch hohe Gräser auf einem See im Abendlichtzum Vergrößern anklicken
Kleiner See in Norddeutschland
Quelle: Hoffmann / UBA

Algen, Wasserpflanzen, Wasserinsekten und Fische werden zur Bewertung des Zustands der Seen untersucht. Nähr- und Schadstoffe ergänzen das Bild zusammen mit hydromorphologischen Bewertungen der Ufer.

Bewertung

Momentan werden Seen im Wesentlichen an Hand ihrer trophischen Situation bewertet, welche die Belastung mit Nährstoffen und die Reaktion der in der Wassersäule lebenden Algen (Planktonalgen) auf dieses Nährstoffangebot beschreibt. Die Bewertung erfolgt durch den Abgleich des trophischen Ist-Zustandes mit einem seespezifischen Referenzzustand, der sich unter unbelasteten, natürlichen bzw. naturnahen Bedingungen einstellen würde (⁠LAWA⁠-System der Trophiebewertung).

Durch die EG-⁠Wasserrahmenrichtlinie⁠ (EG-WRRL) wird eine ganzheitliche Bewertung und Überwachung des „ökologischen Zustandes bzw. Potentials“ unter Einbeziehung von biologischen, hydromorphologischen und chemisch-physikalischen Komponenten gefordert. Deshalb müssen zur biologischen Zustandsbewertung neben den Planktonalgen (auf Basis des ursprünglichen ⁠LAWA⁠-Systems der Trophiebewertung) auch die Qualitätskomponenten Makrophyten & Phytobenthos (Wasserpflanzen und Algen), ⁠Makrozoobenthos (Muscheln, Schnecken, Würmer etc.)⁠ und Fische herangezogen werden.

Ähnlich wie in Fließgewässern wird auch in Seen das Vorkommen relevanter Schadstoffe anhand des „chemischen Zustands“ bewertet. Es existieren auch Ansätze die morphologische Struktur der Uferzonen von Seen zu erfassen und zu bewerten.

Bewertungsinstrumente der EG-⁠Wasserrahmenrichtlinie

Die biologischen Qualitätskomponenten umfassen die aquatische ⁠Flora⁠, die Wirbellosenfauna und die Fischfauna. Die wichtigsten Parameter sind die Artenzusammensetzung und die Artenhäufigkeit, bei der Fischfauna auch die Altersstruktur und beim Phytoplankton die ⁠Biomasse⁠. Eine detaillierte Beschreibung und Übersicht aller Bewertungsverfahren für Seen finden sich unter www.gewaesser-bewertung.de

Die chemische Gewässerzustandsklassifikation erfolgt bei den Seen, wie bei den Flüssen, gemäß den Vorgaben der Oberflächengewässerverordnung.