Gewässerüberwachung der Zukunft: Schadstoffe besser erkennen

eine schematsiche Darstellung der Arbeitsschritte im Projekt ad-hoc Bewertung für die Gewässerbeobachtung der Zukunftzum Vergrößern anklicken
Darstellung der Arbeitsschritte im Projekt ad-hoc Bewertung für die Gewässerbeobachtung der Zukunft
Quelle: Umweltbundesamt

In der Umwelt befindet sich eine Vielzahl unterschiedlichster Schadstoffe. Aber nur ein Bruchteil dieser Stoffe wird gemessen. Mit neuen Bewertungsansätzen, dem sogenannten Non-Target-Screening ist es möglich, ein breites Spektrum an Schadstoffe zu erkennen. Damit unterstützen wir die Umwelt-, Emissions- und Stoffgesetze.

Was ist Non-Target Screening (NTS)?

Das Non-Target Screening ist eine moderne, massenspektrometrische Analysemethode. Im Gegensatz zur klassischen Targetanalytik, bei der nur vorab definierte Substanzen untersucht werden, ermöglicht das NTS die Erfassung einer Vielzahl von Chemikalien ohne vorherige Stoffauswahl. Dadurch können auch bislang unbekannte oder unerwartete Schadstoffbelastungen in der Umwelt identifiziert werden. Dies ist besonders wichtig, um neue Problemstoffe frühzeitig zu erkennen und ihre potenziellen Umweltauswirkungen zu bewerten

Weiterentwicklung ist notwendig

Aber nicht nur die Identifizierung, auch die Bewertung der gewonnenen Ergebnisse ist wesentlich für den Gewässer- und Umweltschutz. In einem Forschungsvorhaben werden diese Lücken geschlossen, um:

  • Neue Problemstoffe schneller zu identifizieren: Durch die Verknüpfung von NTS-Daten mit bestehenden behördlichen Informationssystemen wie Chemikalien- und Emissionsdatenbanken soll die Relevanz neu entdeckter Substanzen für die Umwelt bewertbar gemacht werden.
  • Maßnahmen zur Reduzierung der Schadstoffbelastung zu entwickeln: Erkenntnisse aus den Datenanalysen sollen genutzt werden, um Handlungsempfehlungen zur Minderung von Schadstoffeinträgen in Gewässer abzuleiten.
  • Die chemische Zustandsbewertung in Umweltgesetzen zu verbessern: Die Ergebnisse des Projekts sollen in die Weiterentwicklung gesetzlicher Bewertungsrahmen einfließen, um die Erfassung und Regulierung umweltschädlicher Chemikalien zu optimieren.

Eine zentrale Komponente hierbei ist die Analyse von NTS-Daten aus Schwebstoffzeitreihen der Umweltprobenbank. Diese einzigartigen Datensätze bieten einen historischen Überblick über die Belastung von Gewässern mit Chemikalien und erlauben die Identifizierung von Trends und neuen Schadstoffen. Diese Informationen werden mit behördlichen Datenquellen kombiniert, um Stoffe gezielt zu priorisieren und zu bewerten (siehe Abbildung oben).

Durch die systematische Verknüpfung von massenspektrometrischen Daten und behördlichen Informationen wird eine Grundlage für die gezielte Bewertung von Chemikalien erreicht. Dies erleichtert nicht nur die frühzeitige Identifizierung neuer Schadstoffe, sondern trägt auch dazu bei, effektive Maßnahmen zum Schutz der Umwelt zu entwickeln.

Teilen:
Artikel:
Drucken
Schlagworte:
 Flüsse