Cylindrospermin in Deutschland
Auch in unseren gemäßigten Breiten wird seit 20 Jahren zunehmend das Auftreten der ursprünglich tropischen Cylindrospermopsis raciborskii beobachtet. Daher stellte sich Ende der 1990er Jahre die Frage, ob auch in unseren Gewässern mit Cylindrospermopsin zu rechnen ist.
Zur Klärung dieser Frage hat das Umweltbundesamt zusammen mit der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus von 1999 - 2003 (DFG-Projekt) erstmalig in Deutschland das Vorkommen von Cylindrospermopsin sowie der Art Cylindrospermopsis raciborskii untersucht. Es konnte erstmals Cylindrospermopsin in zwei Brandenburger Gewässern nachgewiesen werden, die aus diesen Gewässern isolierten Stämme von Cylindrospermopsis raciborskii produzierten jedoch kein Cylindrospermopsin.
Diese ersten Ergebnisse warfen weitere Fragen auf: Wie verbreitet ist Cylindrospermopsin in Deutschland, welche Arten können es produzieren und wie gut können diese Arten sich in Deutschland entwickeln, und wie gut wird Cylindrospermopsin im Gewässer und im Untergrund abgebaut? An ihrer Klärung arbeitet das UBA in Kooperation mit der BTU Cottbus, dem Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei sowie der TU Berlin in verschiedenen Projekten (CYLIN, NOSTOTOX, DFG-Projekt „Abbau von Cylindrospermopsin“). Die wichtigsten Ergebnisse für die Trink- und Badewasserhygiene sind folgende.