Nationale Wasserstrategie
Am 15.03.2023 wurde die Nationale Wasserstrategie im Bundeskabinett verabschiedet. Mit dieser Strategie und dem dazugehörigen Aktionsprogramm wird die Grundlage für ein zukunftsfähiges Management unserer Wasserressourcen und den Schutz unserer Gewässer gelegt.
Wasserwirtschaft und Gewässerschutz stehen durch Klimawandel, Globalisierung, diffuse Stoffeinträge und demografischer Wandel vor diversen Herausforderungen. Die Nationale Wasserstrategie zielt darauf auch im Jahr 2050 und darüber hinaus den nachhaltigen Umgang mit unseren Wasserressourcen zu sichern. Auch langfristig soll der Zugang zu qualitativ hochwertigem Trinkwasser erhalten, der verantwortungsvolle Umgang mit Grund- und Oberflächengewässern auch in anderen Sektoren gewährleistet und der natürliche Wasserhaushalt und die ökologische Entwicklung unserer Gewässer unterstützt werden. Die 78 Maßnahmen des Aktionsprogramms zur Nationalen Wasserstrategie sollen schrittweise bis 2030 umgesetzt werden.
Die Strategie gliedert sich in die 10 Strategischen Themen:
- Den naturnahen Wasserhaushalt schützen, wiederherstellen und dauerhaft sichern – Wasserknappheit und Zielkonflikten vorbeugen
- Gewässerverträgliche und klimaangepasste Flächennutzung im urbanen und ländlichen Raum realisieren
- Nachhaltige Gewässerbewirtschaftung weiterentwickeln -guten Zustand erreichen und sichern
- Risiken durch Stoffeinträge begrenzen
- Wasserinfrastrukturen klimaangepasst weiterentwickeln – vor Extremereignissen schützen und Versorgung gewährleisten
- Wasser-, Energie- und Stoffkreisläufe verbinden
- Leistungsfähige Verwaltungen stärken, Datenflüsse verbessern, Ordnungsrahmen optimieren und Finanzierung sichern
- Meeresgebiete (Nord- und Ostsee) intensiver vor stofflichen Einträgen vom Land schützen
- Bewusstsein für die Ressource Wasser stärken
- Gemeinsam die globalen Wasserressourcen nachhaltig schützen
Begleitet wird die Nationale Wasserstrategie durch die Publikation „Ausgewählte Fachinformationen zur Nationalen Wasserstrategie“ (UBA-Text 86/2021). Hier wird der fachlich-wissenschaftliche Hintergrund für die 10 Strategischen Themen der Nationalen Wasserstrategie dargestellt. Dies umfasst Informationen zum Zustand der Gewässer, zu den Herausforderungen und Anforderungen für die Wasserwirtschaft und den Gewässerschutz sowie zu Wassernutzungen in anderen Sektoren.
Nationaler Wasserdialog und Bürger*innendialog
Der Nationale Wasserdialog und seine Ergebnisse sind ein wesentlicher Baustein für die Entwicklung der Nationalen Wasserstrategie. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit und das Umweltbundesamt führten von 2018 bis 2020 den Nationalen Wasserdialog durch. Im Rahmen des zweijährigen Dialogprozess wurden zukünftige Entwicklungen diskutiert, Lösungsstrategien erarbeitet und gemeinsam mit den beteiligten Akteuren wesentliche Maßnahmen identifiziert, um mit zukünftigen Herausforderungen umgehen zu können. Mehr als 300 Teilnehmer*innen aus Wasserwirtschaft, Landwirtschaft und Forschung, aus Verbänden, Ländern und Kommunen haben am Nationalen Wasserdialog mitgewirkt. Am 08.10.2020 wurde der Nationale Wasserdialog im Rahmen des 2. Nationalen Wasserforum mit einem umfangreichen Abschlussdokument beendet.
Das Bundesumweltministerium ermöglichte im Rahmen des „Nationalen Bürger*innendialogs Wasser“ zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern aus unterschiedlichen Regionen Deutschlands die Mitwirkung bei der Gestaltung der Wasserpolitik der Zukunft. Zwischen Februar und April 2021 wurden in Workshops Ideen für die Sicherung von Wasser, der Lebensressource Nummer eins, entwickelt und zu Papier gebracht. In einem Bürger*innenratschlag formulierten die Bürgerinnen und Bürger Forderungen und Empfehlungen an die Bundespolitik, die im Zuge der Entwicklung der Nationalen Wasserstrategie aufgegriffen wurden und nun umgesetzt werden sollen. Weitere Informationen zum Dialog und zu den Ergebnissen stehen im Schlussbericht zum Nationalen Bürger*innendialog Wasser.