FAQ
Aus den Fragen, die zu AUSTAL und BESTAL eingegangen sind, wurden die wichtigsten ausgewählt und auf dieser Seite zusammen mit einer Antwort aufgeführt. Es wird in Allgemeine Fragen (A) und Spezielle Fragen (S) untergliedert.
Aus den Fragen, die zu AUSTAL und BESTAL eingegangen sind, wurden die wichtigsten ausgewählt und auf dieser Seite zusammen mit einer Antwort aufgeführt. Es wird in Allgemeine Fragen (A) und Spezielle Fragen (S) untergliedert.
In einer Ausbreitungsrechnung wird die Konzentration von vielen Faktoren beeinflusst. Neben der Emissionsrate und den vertikal (und gegebenenfalls horizontal) inhomogenen meteorologischen Bedingungen zählen hierzu unter anderem Abgasfahnenüberhöhung, Deposition, Sedimentation (bei schweren Stäuben) und chemische Umsetzungen (bei Gasen). Zudem hängt die Konzentration von der Quellentfernung und der Höhe über dem Erdboden ab. Auch die Mittelungszeit (Stundenmittel, Jahresmittel) spielt eine Rolle.
Oft ist eine grobe Abschätzung hilfreich, in welcher Größenordnung man die berechneten Konzentrationen zumindest ungefähr erwarten würde (zum Beispiel einige µg/m³ oder einige mg/m³ ?). Hierbei kommt es nicht auf einen Faktor 2 oder 4, sondern eher auf einen Faktor 100 oder 1000 an. Im Folgenden wird eine grobe, dafür sehr einfache Abschätzung gegeben. Sie vernachlässigt Depositions- und Umwandlungsprozesse und gilt für Entfernungen von der Quelle, die wesentlich größer sind als die effektive Quellhöhe:
Beispiele:
BESMAX führt die Berechnung nur durch, wenn die Original-Fahnenbibliothek vorhanden ist. Prüfen Sie, ob Sie die Fahnenbibliothek vollständig heruntergeladen, entpackt und in den BESTAL-Ordner kopiert haben. Im Unterordner "jar" muss es den Ordner "plumes" geben, er muss 29 Ordner und 1.508 Dateien enthalten und 974.663.522 Bytes groß sein. Die CRC-Prüfsumme des Ordners "plumes" lautet 8D48FD38.
Als Implementierung des Ausbreitungsmodells der TA Luft 2021 berücksichtigt AUSTAL 3 die nasse Deposition nach den Verfahren der Richtlinien VDI 3945 Blatt 3 und VDI 3782 Blatt 5. Dabei wird die nasse Deposition durch den Parameter Auswaschrate quantifiziert. Die Auswaschrate hängt von den Stoffeigenschaften und der Niederschlagsintensität ab. Sie ist häufig empirisch ermittelt, also aus Messungen abgeleitet, und beschreibt den Anteil einer gasförmigen oder staubförmigen Substanz, die bei einem Niederschlagsereignis pro Zeiteinheit aus der Atmosphäre ausgewaschen und in den Boden eingetragen wird. In der Konvention der Richtlinie VDI 3782 Blatt 5 (Ausgabe April 2006), die AUSTAL bis einschließlich Version 3.1.2 verwendet, wird der Eintrag in den Boden rechnerisch genau unter der Position verbucht, an der die Substanz aus der Atmosphäre ausgewaschen wird. In numerischen Modellen mit horizontalen Maschenweiten von mehreren hundert Metern und mehr hat diese Näherung keinen signifikanten Einfluss auf die vom Modell ausgewiesene räumliche Verteilung der Deposition.
Bei wesentlich kleineren Maschenweiten, wie sie üblicherweise zur besseren Auflösung von Gebäuden am Standort verwendet werden, kann diese Konvention in der Nähe eines hohen Schornsteins jedoch zu Artefakten führen: Dann verbucht das Modell unmittelbar neben dem Schornstein sowie in den angrenzenden Rechengitterzellen ein scharf lokalisiertes hohes Maximum der nassen Deposition. In Wirklichkeit werden die Regentropfen aber durch den Wind verdriftet und die nasse Deposition geht deshalb weiter von der Quelle entfernt und über eine größere Fläche verteilt nieder. Um für hohe Quellen die vom Modell ausgewiesenen Kenngrößen der Depositions-Zusatzbelastung oder der Depositions-Gesamtzusatzbelastung an Beurteilungspunkten ohne weitere Flächenmittelung mit den Immissionswerten für Schadstoffdepositionen vergleichen zu können, muss die Verdriftung der Regentropfen im Ausbreitungsmodell bei der Ausweisung der nassen Deposition berücksichtigt werden. Ein solches Verfahren soll in der Neufassung der Richtlinie VDI 3782 Blatt 5 beschrieben werden und ist, in einer vorläufigen Version, als Option in AUSTAL ab Version 3.2 implementiert (NOSTANDARD-Option WETDRIFT).
Die Verwaltungsvorschrift TA Luft legt fest, wie die Allgemeinheit bei der Anlagengenehmigung unter dem Bundes-Immissionsschutzgesetz vor schädlichen Luftverunreinigungen zu schützen ist. Teil dieser Regelung ist ein Ausbreitungsmodell auf Grundlage der Richtlinie VDI 3945 Blatt 3, für das vom Umweltbundesamt die Referenzimplementierungen AUSTAL (TA Luft 2021) und AUSTAL2000 (TA Luft 2002) entwickelt wurden. Unter dem Titel „AUSTAL 2000 ist nicht validiert“ werden in "Immissionsschutz" 01/2015 von R. Schenk mehrere Beispiele angeführt, um AUSTAL2000 und die Richtlinie VDI 3945 Blatt 3 zu falsifizieren.
Wie eine genauere Analyse zeigt, sind die aufgeführten Ergebnisse von AUSTAL2000 richtig, während die vom Autor herausgestellten Widersprüche auf grundlegenden Fehlern in seiner Beweisführung beruhen. Eine detaillierte Ausführung ist in der Ausgabe "Immissionsschutz" 03/2015 erschienen (Alfred Trukenmüller, Wolfgang Bächlin, Wolfram Bahmann, André Förster, Uwe Hartmann, Heike Hebbinghaus, Ulf Janicke, Wolfgang J. Müller, Jost Nielinger, Ralf Petrich, Nicole Schmonsees, Uwe Strotkötter, Thomas Wohlfahrt, Sabine Wurzler: Erwiderung der Kritik von Schenk an AUSTAL2000 in Immissionsschutz 01/2015 - AUSTAL2000 ist verifiziert und validiert).
Das Vorliegen einer Geruchsstunde wird programmintern durch den Vergleich des in einer Gitterzelle bestimmten Stundenmittels der Konzentration mit der Beurteilungsschwelle festgestellt. Dafür muss die Konzentration räumlich hinreichend aufgelöst sein. Für Stundenmittel ist im allgemeinen eine höhere räumliche Auflösung als für Langzeitmittel erforderlich. Dieser Punkt kann insbesondere im Nahbereich von bodennahen Punktquellen von Bedeutung sein. Als Faustregel sollten in diesem Fall zwischen Quelle und Aufpunkt mindestens 5 Gitterzellen liegen. Ist die Gittermasche zu groß, wird die Konzentration nicht ausreichend aufgelöst und die daraus abgeleitete Geruchsstundenhäufigkeit wird unter Umständen je nach Emissionsrate unter- oder überschätzt.
Auf Grundlage der räumlich hinreichend aufgelösten Ergebnisse einer Ausbreitungsrechnung können im Nachhinein größerflächige Mittel bestimmt werden. Hierfür kann beispielsweise das kleine Hilfprogramm A2KArea.jar eingesetzt werden. Diese Besonderheit der räumlichen Mittelung von Geruchsstundenhäufigkeiten liegt in der nichtlinearen Beziehung zwischen Geruchsstunde und Konzentration begründet (ja/nein-Entscheidung: Konzentration über oder unter der Beurteilungsschwelle). Für die räumliche Mittelung einer Konzentration können direkt die auf einem gröberen Netz ausgewiesenen Konzentrationswerte herangezogen werden.
Für die Stoffe
können die im Anhang 2 der TA Luft definierten Korngrößenklassen 1 bis 4 und die Klasse "unbekannt" durch Anhängen von "-1", "-2", "-3", "-4" und "-u" hinter den Stoffnamen (ohne Hochkomma) verwendet werden. Die beiden Komponenten "1" und "2" repräsentieren die Bestandteile des Schwebstaubes (PM-10). Die Komponenten "3", "4" und "u" werden intern in der Ausbreitungsrechnung getrennt von den Komponenten "1" und "2" gerechnet, da sie unterschiedliche Sedimentationsgeschwindigkeiten besitzen.
Die Konzentrationsdateien (z.B. pb-j00z.dmna) enthalten automatisch die Konzentrationssummen der Komponenten "1" und "2", da sich die Immissionswerte der Konzentration nach TA Luft auf Schwebstaub PM-10 beziehen (für die Stoffe hg und xx wird auch die gasförmige Komponente in die Konzentrationssumme einbezogen). In den Depositionsdateien (z.B. pm-depz.dmna) ist der Beitrag aller Komponenten aufsummiert.
Ist man an der luftseitigen Konzentration einer der Komponenten "3", "4" oder "u" interessiert, kann die Ausbreitungsrechnung mit dem gasförmigen Ersatzstoff "xx" und expliziter Setzung von Sedimentations- und Depositionsgeschwindigkeit über NOSTANDARD-Einstellungen durchgeführt werden. Beispiel für die Ausweisung der luftseitigen Konzentration der Korngrößenklasse 3:
os "NOSTANDARD;Vs=0.04;Vd=0.05"
xx 100
Man beachte, dass die mit der NOSTANDARD-Einstellung vorgegebene Sedimentations- und Depositionsgeschwindigkeit für sämtliche in der Ausbreitungsrechnung verwendeten Stoffe benutzt wird.
Möglichkeiten:
Standardmäßig löscht das Programm eine bestehende Log-Datei nicht, sondern hängt die neuen Einträge am Ende an. Dies ist sinnvoll, um z.B. auch nachträglich Auswertungen vornehmen zu können, ohne dass die schon in der Log-Datei vorhandenen Informationen zur Rechnung gelöscht werden. Wenn das Programm mit der Option -D als erstes Argument aufgerufen wird, werden die alten Einträge gelöscht.
Nasse Deposition wird in AUSTAL gemäß Anhang 2 der TA Luft (2021) berücksichtigt. In der Umsetzung der alten TA Luft (2002), Programm AUSTAL2000, wird nasse Deposition nicht berücksichtigt.
Das Gauß-Krüger-System stellt die transversale, winkeltreue Projektion mit längentreuer Abbildung des Hauptmeridians bei 3 Grad breiten Streifen unter Verwendung von Bessel-Ellipsoid und Potsdam-Datum dar. Hauptmeridiane sind 3, 6, 9, ... Grad östlicher Länge.
Die Eingabeparameter sind in der Dokumentation beschrieben.
Mit jedem beliebigen Text-Editor. Achten Sie darauf, dass die Datei als Textdatei und nicht als RTF-Datei, Word-Dokument oder ähnliches abgespeichert wird. Unter Windows z.B. finden Sie einen einfachen Editor über die Menü-Folge Start/Programme/Zubehör/Editor.
Mit jedem beliebigen Text-Editor. Unter Windows z.B. finden Sie einen einfachen Editor über die Menü-Folge Start/Programme/Zubehör/Editor.
Mit jedem beliebigen Text-Editor. Unter Windows z.B. finden Sie einen einfachen Editor über die Menü-Folge Start/Programme/Zubehör/Editor. Die Datei kann auch mit Excel geöffnet werden, die Daten im Datenteil (Zeilen nach dem *) sind durch Tabulatoren voneinander getrennt. Das genaue Dateiformat ist in der Dokumentation zum Programm ausführlich beschrieben.
Die Einstellungsdatei (austal.settings) sollte nicht verändert werden. Änderungen müssen in jedem Fall sehr sorgfältig überlegt und auf ihre Effekte hin überprüft werden.
Bewertete Geruchsstoffkomponenten (zum Beispiel ODOR_065) müssen unmittelbar nach der unbewerteten Komponente (ODOR) und in aufsteigender Reihenfolge des Bewertungsfaktors (ODOR_065: Bewertungsfaktor 0.65) angegeben werden.
Nach der DWD-Spezifikation einer AKTerm sind Kalmen (Stunden mit Windstille) durch die Windrichtung 0 zu kennzeichnen (Wind aus Nord wird durch 360 Grad festgelegt). Gleichzeitig sollte auch die Windgeschwindigkeit auf 0 gesetzt sein: Zum einen aus naheliegender Plausibilität, zum anderen, damit die Vorschrift zur Festlegung der Richtungsverteilung gemäß Anhang 2 der TA Luft konsistent umgesetzt werden kann. Eine Windrichtung 0 sollte also immer mit Windgeschwindigkeit 0 und eine Windgeschwindigkeit 0 mit Windrichtung 0 einhergehen. Das ist auch die Konvention des DWD. Das Programm identifiziert Windstille anhand einer Windgeschwindigkeit gleich 0.
Um systematische Effekte bei der Berechnung der Geruchsstundenhäufigkeit auszuschließen (siehe Erläuterungen im Anhang des Handbuchs), muss mit einer genügend großen Zahl von Simulationspartikeln gerechnet werden. In der Regel (eine oder mehrere, dicht beieinander liegende, meist bodennahe Quellen) ist dafür bei Zeitreihenrechnungen eine Qualitätsstufe 2 ausreichend. Wenn die Quellen jedoch sehr weit voneinander entfernt sind oder eine emissionsseitig dominierende Quelle aufgrund ihrer Bauhöhe und/oder Überhöhung kaum zur Gesamtimmission beiträgt (aber trotzdem die meisten Partikel, die entsprechend der Quellstärke aufgeteilt werden, auf sich zieht), kann eine deutlich höhere Rate erforderlich sein. Wenn der systematische Effekt unterbunden wird, ist die ausgewiesene (absolute) statistische Unsicherheit auch bei Geruchsstunden eine vertrauenswürdige Schätzung. Im Standardmodus kann eine Qualitätsstufe (Parameter qs, Standardwert 0) von maximal 4 angegeben werden. Eine Stufe größer als 4 kann im NOSTANDARD-Modus gesetzt werden (Parameter os muss das Kennwort NOSTANDARD enthalten).
Zur Übertragung der meteorologischen Messdaten (insbesondere der Windgeschwindigkeit), die an einem Standort mit einer bestimmten Rauigkeitslänge gemessen wurden, auf einen anderen Standort mit einer anderen Rauigkeitslänge gibt der DWD (Deutscher Wetterdienst) im Kopf seiner AKTerm-Dateien die Anemometerhöhe über Grund als Funktion der Rauigkeitslängenklasse an. Wenn die Anemometerhöhe nicht explizit vorgegeben wird, liest das Programm den zur verwendeten Rauigkeitsklasse gehörigen Wert automatisch aus der AKTerm-Datei aus und benutzt ihn (siehe Hinweis in der Protokolldatei). Das Verfahren zur Herleitung der Anemometerhöhen ist in der Richtlinie VDI 3783 Blatt 8 beschrieben.
Bei Verwendung einer Netzschachtelung werden die Gebäudezellen nur im feinsten Netz berücksichtigt. Partikel, die nicht im feinsten Netz freigesetzt werden oder solche, die das feinste Netz verlassen und später (z.B. durch Drehung der Windrichtung) im gröberen Netz wieder in den Raumbereich des feinsten Netzes eintreten, "sehen" die Gebäudezellen nicht und können somit hier einen Konzentrationsbeitrag liefern (der im zweiten Fall meist sehr klein ist).
Die Angaben zur potentiellen Temperatur in den Feldern v????a00.dmna werden nur ausgewertet (zur Berechnung der Wichtungsfaktoren Av), wenn das Windfeld nicht explizit vorgegeben wird.
Vermutlich wurde für die Anemometerposition ein Ort gewählt, an dem keine freie Anströmung gewährleistet ist, so dass die mit dieser Angabe erzeugten Windfelder unrealistische Vertikalkomponenten besitzen (siehe Handbuch, Abschnitt 2). Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung eines Geländeprofils mit zu starken Steigungen (nach TA Luft sollte die Steilheit nicht größer als 1/5 sein), bei dem dann in größeren Höhen des geländefolgenden Koordinatensystems eine zu hohe Komponente Vs senkrecht zum Boden einer Gitterzelle ausgewiesen wird.
Die trockene Deposition wird aus der Konzentration unmittelbar über dem Erdboden berechnet, die ausgewiesene bodennahe Konzentration ist dagegen ein Mittelwert über den Vertikalbereich von 0m bis 3m über dem Erdboden. Im Prinzip ist es daher möglich, dass für Konzentration und Deposition aufgrund der unterschiedlichen Stichprobenfehler geringfügig unterschiedliche Orte ausgewiesen werden.
Speziell für Aerosole aus nicht-bodennahen Quellen: Bei labiler Schichtung (starke vertikale Aufweitung der Spurenstoffwolke) entsteht ein relativ hohes bodennahes Konzentrationsmaximum im quellnahen Bereich. Bei stabiler Schichtung gelangt die Fahne praktisch nicht zum Erdboden, außer bei sedimentierenden Aerosolen, wo das Absinken der Fahnenachse auf ein Konzentrationsmaximum weiter entfernt von der Quelle führt. Da sedimentierende Aerosole eine große Depositionsgeschwindigkeit besitzen, ist hier auch die Deposition relativ hoch. Bei geeigneter Gewichtung der Korngrößenklassen und einzelner meteorologischer Situationen kann es somit vorkommen, dass das Maximum der Konzentration im quellnahen Bereich, das der Deposition dagegen weiter entfernt hiervon liegt.
In einer AUSTAL-Rechnungen mit mehreren Quellen soll die Quellüberhöhung einiger Quellen nach VDI 3782 Blatt 3 (PLURIS) und einiger nach VDI 3945 Blatt 3 (explizite Vorgabe von Austrittsgeschwindigkeit und Abklingzeit) modelliert werden. Dies wird erreicht, indem für alle Quellen die Parameter tq (Temperatur in C), ts (Zeitskala in s) und vq (Ausströmgeschwindigkeit in m/s) angegeben werden. Für die Modellierung nach VDI 3782 Blatt 3 muss ts auf einen negativen Wert (z.B. -1), für die Modellierung nach VDI 3945 Blatt 3 auf einen Wert größer gleich 0 (tq und der Durchmesser dq werden in diesem Fall ignoriert) gesetzt werden.
Diese Frage wird ausführlicher in dem Projektbericht zu AUSTAL2000 behandelt.
Die berechneten Konzentrationswerte sind Volumenmittel über eine Gitterzelle. Daher führt eine zu große horizontale Maschenweite der Gitterzellen zu einer Verschmierung der Konzentrationsverteilung, insbesondere bei den Konzentrationsmaxima. Nach dem Anhang 2 der TA Luft ist die Maschenweite so zu wählen, dass die Konzentrationsmaxima hinreichend aufgelöst werden. Das ist in der Regel der Fall, wenn die Maschenweite nicht größer ist als die Bauhöhe der Quelle.
Haben Sie die Emissionsraten richtig definiert? Das Programm berechnet die Stoffe NO und NO2 getrennt unter Berücksichtigung der chemischen Umsetzung von NO zu NO2. Es müssen getrennt die Emissionsraten für NO und für NO2 vorgegeben werden. Das emittierte NO wird erst mit der Zeit in NO2 umgesetzt.
Bei einer AKS-Rechnung werden eine Reihe von meteorologischen Situationen durchgerechnet und mit entsprechenden Häufigkeitsgewichten zu einem Jahresmittel addiert, wobei die einzelnen Situationen als Stundenmittel interpretiert werden. Da die ermittelten maximalen Stundenmittel nicht von der Häufigkeit ihres Auftretens abhängen und in der Regel alle Windrichtungen und Ausbreitungsklassen mit einer von null verschiedenen Häufigkeit auftreten, ist die Verteilung der maximalen Stundenmittel isotrop und praktisch nur von der Quellkonfiguration abhängig. Das gleiche Argument trifft ansatzweise auch auf mehrjährige meteorologische Zeitreihen zu. Erst bei der Mittelung über verschiedene meteorologische Situationen wie sie bei der Bestimmung von Jahresmitteln, Tagesmitteln oder der Stundenmittel mit 18 Überschreitungen auftritt, gewinnt die Häufigkeitsverteilung der meteorologischen Situationen an Bedeutung.
Maximale Stundenmittel (S00) besitzen aufgrund des kurzen Mittelungszeitraums eine größere statistische Unsicherheit als Tages- oder Jahresmittel. Vor allem bei Rechnungen mit einer AKS, für die intern die Anzahl der emittierten Teilchen immer proportional zur Häufigkeit der meteorologischen Situation gewählt wird, kann es vorkommen, dass die statistische Unsicherheit der S00-Werte sehr groß ist und dass in der Verteilung einzelne Felder ungewöhnlich hohe Werte aufweisen. Bei einer genaueren Rechnung verschwinden diese Ausreisser, da die statistischen Schwankungen zu einer Überschätzung der Maxima einer räumlichen Verteilung führen.
Diesem Umstand wird Rechnung getragen, indem bei einer AKS-Rechnung eine erhöhte minimale Teilchenzahl pro meteorologische Situation benutzt wird. Die Rechendauer wird hierdurch etwas verlängert, die statistische Unsicherheit der Kurzzeitwerte jedoch reduziert. Im Anhang des Handbuches finden Sie eine ausführliche Diskussion zu der statistischen Unsicherheit von Kurzzeitwerten.
Da in diesem Fall beide Stoffe bei der Ausbreitungsrechnung in identischer Art und Weise behandelt werden, würde man im Ergebnis auch das Immissionsmaximum an der gleichen Stelle erwarten. Entsprechend der TA Luft werden die Immissionskenngrößen aber in gerundeter Form angegeben, die Deposition von Pb auf 0.1 µg/(m²d), die von Cd auf 0.001 µg/(m²d) genau. Für eine Situation, in der zwei Raumbereiche näherungsweise gleich große Immissionsmaxima aufweisen, können diese Rundungseffekte dazu führen, dass das Maximum für Pb in dem einen, das Maximum von Cd in dem anderen Raumbereich ausgewiesen wird.
Wird die Quellhöhe vergrößert, so erreichen weniger Simulationsteilchen den Boden, die statistische Unsicherheit bei der Bestimmung der bodennahen Konzentration nimmt also zu. In der Regel wird aber bei größerer Bauhöhe auch eine größere horizontale Maschenweite gewählt, wodurch aufgrund des größeren räumlichen Mittelungsintervalls die statistische Unsicherheit wieder abnimmt.
Der Qualitätsparameter qs legt fest, wieviele Simulationsteilchen in der Ausbreitungsrechnung pro Stoffklasse emittiert werden. Die Stoffklassen unterscheiden sich durch den Wert ihrer Sedimentationsgeschwindigkeit. Die Aufteilung in Stoffklassen ist notwendig, da ein Simulationspartikel nicht gleichzeitig mit zwei unterschiedlichen Geschwindigkeiten absinken kann. Gase und die Korngrößenklassen 1 und 2 besitzen die Sedimentationsgeschwindigkeit 0, sie bilden also eine Stoffklasse, drei weitere Stoffklassen werden von den Korngrößenklassen 3, 4 und unbekannt gebildet. Je mehr Stoffklassen in den zu rechnenden Stoffen vertreten sind, desto mehr Simulationspartikel müssen emittiert werden, desto länger wird also die Rechenzeit. Die Anzahl der Stoffe innerhalb einer Stoffklasse hat dagegen keinen Einfluss auf die Rechenzeit, da ein Simulationspartikel alle Stoffe seiner Stoffklasse mit sich trägt.