Was sind Erschütterungen?
Erschütterungen sind Schwingungen, die sich über den Untergrund (zum Beispiel Erdboden, Bauwerk) ausbreiten.
Zur Beschreibung von Erschütterungsimmissionen ist die Verwendung der Schwinggeschwindigkeit (Schnelle) üblich. Diese ist eine vektorielle Größe, sodass an einem Ort in der Regel drei verschiedene Raumkomponenten gemessen werden müssen und die Wirkung der Immission richtungsabhängig ist. Es ist sowohl eine Frequenzbewertung als auch eine Zeitbewertung erforderlich. Wichtig ist hierbei, ob die Einwirkung auf Menschen in Bauwerken oder nur die Einwirkung auf Bauwerke selbst beurteilt werden soll.
Einwirkungen von Erschütterungen auf Menschen
Die Belästigung des Menschen durch Erschütterungsimmissionen hängt insbesondere von folgenden Faktoren ab:
- der Stärke der auftretenden Erschütterungen,
- der Frequenz,
- der Einwirkungsdauer,
- der Häufigkeit und Tageszeit des Auftretens und der Auffälligkeit,
- der Art und Betriebsweise der Erschütterungsquelle
Von den individuellen Eigenschaften und situativen Bedingungen sind von Bedeutung:
- der physische und psychische Gesundheitszustand
- die Tätigkeit während der Erschütterungseinwirkung
- die Gewöhnung
- die Einstellung zum Erschütterungserzeuger
- die Erwartungshaltung in Bezug auf ungestörtes Wohnen
- die Sekundäreffekte.
Akute Reaktionen können sein:
- physiologische Veränderungen im Bereich der Atmung, Muskulatur, vegetatives Nervensystem, periphere Durchblutung und Sinnesorgane.
- Wohlbefinden, Belästigung.
In Räumen, die für den dauernden Aufenthalt von Menschen bestimmt sind, sollten keine wahrnehmbaren Erschütterungen auftreten. Die Wahrnehmungsstärke von Erschütterungen ist wie beim Schall frequenzabhängig. Weitere Ausführungen können der Norm DIN 4150-2 „Erschütterungen im Bauwesen - Teil 2: Einwirkungen auf Menschen in Gebäuden″ entnommen werden.
Einwirkungen von Erschütterungen auf Bauwerke
Die Praxis der Ermittlung und Beurteilung von Erschütterungen auf bauliche Anlagen orientiert sich an der DIN 4150-3 „Erschütterungen im Bauwesen - Teil 3: Einwirkungen auf bauliche Anlage“. Diese Norm lässt Messungen und Berechnungen für die Ermittlung der in Bauwerken beziehungsweise Bauteilen durch Erschütterungen auftretenden Spannungen zu.