Wie lassen sich junge Menschen, die sich bislang nicht für Nachhaltigkeitsthemen interessieren und engagieren, besser erreichen und beteiligen? Wie müssen Beteiligungsformate gestaltet werden? Welche Chancen bieten Kooperationen zwischen offener Jugendarbeit und zivilgesellschaftlichen Jugendorganisationen aus verschiedenen Bereichen?
Projekthintergrund und -ziele
Umweltverschmutzung und Klimawandel sind zwei der größten Sorgen der jungen Generation. Dennoch nimmt das Engagement junger Menschen, etwa in Vereinen und Verbänden, derzeit ab – und das nicht nur bei den Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz, wie eine Studie im Auftrag des Bundesumweltministeriums (BMUV) und des Umweltbundesamtes (UBA) zeigt.
Vor diesem Hintergrund untersucht das UBA im Forschungsprojekt JuNast, wie junge Menschen im Alter zwischen 14 und 27 Jahren, die sich bisher nicht oder kaum im Umwelt- und Nachhaltigkeitsbereich engagieren, für entsprechende Themen und Engagementformen besser erreicht und beteiligt werden können.
Ein besonderer Fokus des Projekts liegt darauf, Multiplikator*innen aus offener Jugendarbeit sowie aus zivilgesellschaftlichen Jugendorganisationen unterschiedlicher Engagementfelder (wie Sport, Soziales, Bildung, Katastrophenschutz, Kultur, Migration, Religion, Umwelt) in Austausch zu bringen. Ziel der Dialog- und Kooperationsformate ist es, geeignete Kommunikations- und Beteiligungsangebote für bislang im Umwelt- und Nachhaltigkeitsbereich nicht engagierte Jugendliche zu diskutieren und Handlungsempfehlungen auf Basis der gelebten Praxis abzuleiten.
Alle Informationen zu JuNast finden Sie im Projektflyer.
Methodische Herangehensweise
Das Projekt ist stark dialogisch und akteursorientiert ausgerichtet und umfasst einen Mix aus verschiedenen empirischen Forschungs- sowie Beteiligungs- und Dialogformaten.
In Arbeitspaket 1 erfolgt eine Akteursfeld- und Zielgruppenanalyse, um ein umfassendes Verständnis über die Lebenswelten, Einstellungen, Kommunikations- und Verhaltensweisen von bislang im Umwelt- und Nachhaltigkeitsbereich nicht engagierten Jugendlichen zu gewinnen. Dies erfolgt mittels Desktop-, Literatur- und Sekundärdatenanalysen sowie Expert*innen-Interviews.
In Arbeitspaket 2 kommen Multiplikator*innen aus Jugendverbänden und der offenen Jugendarbeit im Rahmen von Dialogformaten über ihre Praxiserfahrungen zur Arbeit mit Jugendlichen ins Gespräch, lernen voneinander und diskutieren Ansätze für Ansprache und Beteiligung junger Menschen in punkto Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen.
Diese Ansätze werden anschließend im Arbeitspaket 3 in drei konkreten Modellprojekten in Kooperationen zwischen unterschiedlichen Jugendverbänden und der offenen Jugendarbeit erprobt, unter Beteiligung der jugendlichen Zielgruppe. Die Kooperationspartner*innen sollen von ihren jeweiligen Erfahrungen in der spezifischen Ansprache und Beteiligung junger Menschen profitieren und im Sinne von Peer-Learning gegenseitig voneinander lernen.
Die Modellprojekte werden zusätzlich evaluiert (in Arbeitspaket 4) und ein Beirat begleitet und berät das Projekt mit seinem Fachwissen über die gesamte Laufzeit. Außerdem werden die Erkenntnisse der Modellprojekte medial aufbereitet, zum Beispiel durch die Präsentation und Diskussion in fachnahen Podcasts
Erwartete Ergebnisse
Die Erkenntnisse des Forschungsvorhabens münden in ein praxisorientiertes Handbuch für zivilgesellschaftliche Jugendorganisationen und Einrichtungen offener Jugendarbeit sowie in politische Handlungsempfehlungen für das Umweltressort. Zudem werden die Ergebnisse Anfang 2026 im Rahmen eines öffentlichen Jugendforums rund 100 Teilnehmenden vorgestellt und mit diesen diskutiert.
Vollständiger Projekttitel: „Jugendengagement für Nachhaltigkeit stärken durch Dialog und transformatives Lernen“ (kurz JuNast)
Projektlaufzeit: Mai 2023 bis April 2026
Forschungsnummer: FKZ 3722 16 102 0 (ReFoPlan)
Auftragnehmer: IKU_Die Dialoggestalter GmbH (Projektleitung), ConPolicy GmbH, Unabhängiges Institut für Umweltfragen e.V., Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz gGmbH sowie Kirsch Kürmann Design und zweiband
Kontakt:
Julia Barth, Projektleitung (IKU_Die Dialoggestalter), E-Mail: barth [at] dialoggestalter [dot] de
Dorothee Arenhövel (Umweltbundesamt), E-Mail: dorothee [dot] arenhoevel [at] uba [dot] de
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