REACH in der Praxis IV, Fachworkshop 5: REACH und Rohwasserschutz - PMT-Stoffe erkennen und ihre Emissionen vermeiden.
Was erwartet Sie?
Stoffe, die aufgrund besonderer Eigenschaften ins Rohwasser gelangen können, gefährden unser Trinkwasser. Auf diesem Workshop wird Stoffherstellern und nachgeschalteten Anwendern ein Vorschlag für ein Bewertungskonzept und Bewertungskriterien vorgestellt, die Ihnen helfen, für das Rohwasser problematische Stoffe zu erkennen. Sie werden die Anwendung der P-M-T-Kriterien kennenlernen (Persistenz, Mobilität, Toxizität). Wir werden mit Ihnen überlegen, wie Sie die Emission solcher Stoffe verringern können.
Hintergrund:
In Deutschland wird Rohwasser, welches zur Trinkwasserherstellung genutzt wird, aus Grundwasser und Oberflächengewässern gewonnen. Wenn Chemikalien in diese Umweltmedien eingetragen werden, so ist es möglich, dass diese Chemikalien auch in das Trinkwasser gelangen. Dies ist mit hohen Kosten für die Gesellschaft verbunden und die Exposition mit Chemikalien über das Trinkwasser birgt die Gefahr, gesundheitliche Schäden zu verursachen. Daher sollten solche Stoffe, die aufgrund ihrer intrinsischen Stoffeigenschaften in das Rohwasser gelangen können, frühzeitig identifiziert werden und deren Emission in die Umwelt möglichst vermieden werden. Beim Schutz unseres Trinkwassers ist das Vorsorgeprinzip von besonderer Bedeutung.
Im ersten Teil des Workshops stellen wir dar, welche Probleme aufseiten der Trinkwassererzeuger bestehen, persistente Industriechemikalien hoher Mobilität bei der Wassergewinnung effizient zu entfernen.
Im zweiten Teil wird Ihnen das Umweltbundesamt sein Konzept vorstellen, um rohwasserrelevante Stoffe zu identifizieren. Kernelement des Ansatzes ist neben den klassischen intrinsischen Stoffeigenschaften der Persistenz und Toxizität auch die Mobilität. Diese Stoffe werden daher als PMT-Stoffen bezeichnet. Anschließend erfolgt eine praktische Einführung in die Bewertung der intrinsischen PMT-Stoffeigenschaften anhand von REACH-Daten.
Mit dem Konzept stellt das Umweltbundesamt Stoffherstellern und Anwendern Marktakteuren ein Instrument an die Hand, ihrer Verantwortung unter REACH gerecht zu werden und die sichere Verwendung von Stoffen zu gewährleisten. Das Bewertungskonzept kann von der Industrie genutzt werden, um rohwasserkritische Stoffe zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen auf Ebene der Verwendungsbedingungen oder nachgeschalteter Emissionsminderung zu ergreifen. Ab einer registrierten Tonnage von 10 t pro Jahr sollten alle für die Bewertung benötigten Informationen zu einem Stoff vorliegen. Es ist somit kein Mehraufwand für die Datenbeschaffung durch die registrierenden Unternehmen nötig.
PMT-Stoffe stellen in vielen Fällen die Analytik vor besondere Aufgaben. Dies wird in einem eigenen Vortrag zu diesem Thema gezeigt, in dem es auch konkrete PMT – Stoffe benannt werden.
Ein weiteres Element des Workshops wird die Handlungsmöglichkeiten für Hersteller und Anwender von Chemikalien und den verantwortungsvollen Umgang mit PMT-Stoffen adressieren. Zu Beginn der Podiumsdiskussion werden in Impulsvorträgen die derzeitige Praxis der Abwasseraufbereitung bei Stoffherstellern und nachgeschalteten Anwendern und die Möglichkeiten der Emissionsminderung zusammengefasst.
Anschließend wird gemeinsam überlegt, wie die nächsten Schritte aussehen können, um PMT – Stoffe zu identifizieren und ihre Emissionen zu vermindern bzw. zu verhindern. Aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften erfordern diese Stoffe eine besondere Behandlung. Dies kann auch Einfluss haben auf die derzeitige REACH-Stoffbewertung, Aspekte der Lieferkettenkommunikation zu umweltgefährlichen Stoffen und deren Risikominderung. Ziel ist es dabei, den PMT-Ansatz zu diskutieren und gute Möglichkeiten für einen verantwortungsvollen Umgang mit rohwasserrelevanten Stoffen aufzuzeigen.
Zielgruppe:
Hersteller und Anwender von Industriechemikalien und die zugehörigen Verbände.
Organisatorisches:
Für den Workshop ist verbindlich ein Unkostenbeitrag von 20,- Euro zu entrichten. Die Zahlung erfolgt gegen Quittung vor Ort.
Wir würden uns freuen, Sie auf unserem Fachworkshop begrüßen zu dürfen.
Eine Anmeldung kann ausschließlich über das Anmeldeportal auf der UBA-Website erfolgen.