Gebäude haben einen wesentlichen Anteil am Gesamtenergiebedarf und an den Treibhausgasemissionen in Deutschland. Den Energiebedarf von Gebäuden zu verringern, ist nicht nur ein Schwerpunkt deutscher Klimaschutzpolitik, sondern liegt ebenso im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger, die von geringeren Betriebskosten profitieren.
Energiesparen ist der einfachste und schnellste Weg, das Klima zu schützen und den Geldbeutel zu schonen. Investitionen rechnen sich durch die entfallenden Energiekosten. Das trifft auch auf Gebäude zu. Der Betrieb der Gebäude verursacht in Deutschland etwa 35 Prozent des Endenergieverbrauchs und etwa 30 Prozent der CO₂-Emissionen. In die Bilanzgrenzen des Klimaschutzgesetzes fallen nur die direkten CO₂-Emissionen der Gebäude der beiden Sektoren „Private Haushalte“ und „Gewerbe, Handel, Dienstleistungen“, so dass die Emissionen aus der Nutzung von Strom und Fernwärme und Industriegebäude nicht enthalten sind. Dann beträgt der Anteil der Gebäude rund 15 Prozent.
Informationen für Eigentümer*innen von Gebäuden
Ihr Weg zum Energiesparhaus
Ob Altbau oder Neubau: Ein Haus energetisch zu sanieren oder zu errichten, ist zwar nicht einfach, lohnt sich aber in vielerlei Hinsicht. Dabei gilt es, viele Aspekte zu berücksichtigen. Schließlich soll die gefundene Lösung optimal zu Ihrem Gebäude und Ihren Vorstellungen passen.
Den Einstieg ins Energiesparen machen Ihnen zum Beispiel diese Angebote leichter:
Einen ersten Überblick, ob der Energieverbrauchs Ihres Hauses zu hoch ist, können Sie sich mit Hilfe von Internet-Ratgebern verschaffen. Die Ratgeber schätzen auch ein, wieviel Energie Sie sparen können. Sie benötigen dafür nur wenige Angaben zum Gebäude und die letzte Abrechnung des Energieversorgers.
Um herauszufinden, mit welchen Maßnahmen und Maßnahmenpaketen Sie wie viel Energie und Energiekosten einsparen können, empfiehlt sich eine individuelle Energieberatung durch qualifizierte Berater - staatlich gefördert. Unkomplizierte und professionelle Energieberatungen bieten auch die Verbraucherzentralen an.
In den UBA-Umwelttipps finden Sie unsere Hinweise zum Energiesparen am Haus:
Energetische Sanierungen wie Wärmedämmung von Fassaden, Dach und Keller bergen großes Potenzial zum Energiesparen – gute Planung vorausgesetzt. Das Hintergrundpapier „Wärmedämmung“ beantwortet wichtige Fragen über Wärmedämmung und räumt Vorurteile aus.
Klimaschutz mit einer neuen Heizung
Die Heizung verbraucht im Haushalt am meisten Energie und verursacht damit mit Abstand am meisten CO₂. Beim Wechsel der Heizungsanlage kann der Energieverbrauch deutlich gesenkt werden – zum Beispiel mit einem energieeffizienteren Heizkessel oder dem Umstieg auf eine Heizung, die erneuerbare Energien nutzt. Das ist nicht nur umweltfreundlicher, sondern kann auch Heizkosten sparen. Wir haben zusammengestellt, wie Sie am besten vorgehen.
Umwelt-Anforderungen für Heizkessel und Warmwasserbereiter
Zentralheizungen, Warmwasserbereiter und Warmwasserspeicher müssen seit September 2015 Ökodesign-Anforderungen einhalten und tragen eine Kennzeichnung, die ihre Energieeffizienz angibt. Lesen Sie mehr über die Regelungen für Heizgeräte und Warmwasserbereiter.
Nach und nach bekommen auch alte Heizkessel im Gebäudebestand eine Energieverbrauchskennzeichnung. Heizungsinstallateure und Energieberater können, Bezirksschornsteinfeger müssen das Etikett anbringen. Damit können Sie die Energieeffizienz Ihres alten Kessels einfach mit der eines neuen Heizgerätes vergleichen.
Wege durch das neue Gebäudeenergiegesetz zu Ihrer neuen Heizung mit 65 Prozent erneuerbaren Energien zeigt unsere Abbildung im Anschluss.
Viele Klima- und Lüftungsanlagen sind versteckte Energiefresser, die in Büros, öffentlichen Gebäuden und Unternehmen bis zu 50 Prozent der Energiekosten ausmachen. Denn oft sind sie nicht optimal eingestellt, enthalten veraltete Komponenten oder sind überdimensioniert. Alle Anlagen lassen sich optimieren. Das haben Erfahrungen in der Praxis gezeigt. Betriebsoptimierungen und technische Verbesserungen bewirken mit oft geringem Aufwand große Einsparungen. Gleichzeitig verbessert sich das Raumklima, und der Komfort steigt.
So gehen Sie als Eigentümer oder Betreiber einer Klima- und Lüftungsanlage vor:
Schneller Einstieg: „QuickChecks“ geben Ihnen Hinweise auf Einsparpotenziale, und Sie erfahren, ob Handlungsbedarf für Ihre Anlage besteht. Sie brauchen dafür kein besonderes Fachwissen, sondern nur einfache Angaben zu Ihrer Anlage. für Klimaanlagen: „QuickCheck Klima“ für Lüftungsanlagen: „QuickCheck Lüftung“
Detaillierte Untersuchung: Eine energetische Inspektion nach DIN SPEC 15240 untersucht die Verbesserungsmöglichkeiten Ihrer Anlage. Der frei verfügbare „Effizienzrechner Klima-Lüftung“ bereitet die Ergebnisse der Inspektion grafisch als Energieverbrauchskennzeichnung auf und gibt weitergehende Empfehlungen. Fachleute für die Inspektion finden Sie beim FGK.
Diese Tools unterstützen Betriebe, wenn sie im Rahmen von Energieaudits sowie Energie- und Umweltmanagementsystemen Energiesparmaßnahmen bewerten und umsetzen.
Kühle Gebäude im Sommer
Der Klimawandel wird dazu führen, dass Innenräume immer öfter überhitzen. In der Studie „Kühle Gebäude im Sommer“ wurde untersucht, was sich dagegen tun lässt. Die wichtigste Erkenntnis ist: einzelne Stellschrauben gegen Überhitzung reichen nicht mehr aus, da es aufgrund des Klimawandels mehr Hitzetage und Tropennächte geben wird. Besonders effektiv sind außenliegender Sonnenschutz und intensive Nachtlüftung. Dazu kommen kleinere Fensterflächen, massive Wände und Decken und wenige, möglichst effiziente elektrische Geräte. Wo dies nicht reicht, können Sonnenschutzverglasung und passive Kühlung (Erdkälte, Verdunstungskühlung) unterstützen. Neben den technischen Möglichkeiten kommt es auf das richtige Verhalten der Menschen in Innenräumen an. Hohe Temperaturen riskiert, wer Sonnenschutzelemente nicht ausreichend verwendet (zum Beispiel die Rollläden nicht rechtzeitig schließt), die Fenster nachts nicht weit öffnet oder Elektrogeräte stark nutzt und nicht abschaltet.
Das Umweltbundesamt empfiehlt, schnell mit einer umfassenden Sanierung des Gebäudebestands in Deutschland zu beginnen. Bis 2050 soll der Gebäudebestand Deutschlands nahezu klimaneutral werden. Dieses Ziel hat sich die Bundesregierung im Rahmen der Energiewende gesetzt. Die Studie "Klimaneutraler Gebäudebestand 2050" zeigt, wie das gelingen kann.
Um den Anforderungen des Klimaschutzes gerecht zu werden, sollte aus Sicht des Umweltbundesamtes der Gebäudebestand langfristig (bis spätestens 2050) klimaneutral werden. Das bedeutet einen niedrigen Nutzenergiebedarf und eine (möglichst vollständige) Versorgung mit erneuerbaren Energien. Die nötigen Maßnahmen sind oft seit Jahrzehnten bekannt, doch es fehlt weiterhin an deren Umsetzung. Die Zeit drängt, da selbst motiviertes Handeln eine jahrzehntelange Transformation für den Gebäudebestand bedeutet. Die Herausforderungen dieser Wärmewende bis 2050 stellt das UBA-Papier "13 Thesen für einen treibhausgasneutralen Gebäudebestand" dar.
Empirische Wohngebäude-Daten
Häuser und Wohnungen in Deutschland werden zwar energieeffizienter, aber die Entwicklung stagniert nahezu. Das zeigt das Infoportal wohngebaeude.info. Es enthält eine Datenbank mit inzwischen über einer Million anonymisierter Datensätze. Ihre Besonderheit: Die Daten verknüpfen gemessene Heizenergieverbräuche mit detaillierten Informationen über die Gebäude. Damit lassen sich Energieverbrauch und Modernisierungsstand von Wohngebäuden in Deutschland von 2002 bis heute beschreiben und auswerten, sowohl für das ganze Bundesgebiet als auch für einzelne Bundesländer.
Energieeinsparungen durch bedarfsgerechte und effiziente Wohnraumnutzung
Der Energieverbrauch von Gebäuden steigt auch auf Grund zunehmender Pro-Kopf-Wohnflächen. Eine Reduktion der Pro-Kopf-Wohnfläche kann im Gegenzug helfen, Energie und damit auch Treibhausgase einzusparen. Ein Forschungsbericht analysiert das Potenzial von unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen und zeigt Möglichkeiten auf, wie dieses Potenzial mit Politikinstrumenten adressiert werden kann. Eine effizientere Wohnraumnutzung, beispielsweise durch Untervermietung, kann zu einer Minderung des jährlichen Energieverbrauchs im Jahr 2030 zwischen 20 und 59 Terrawattstunden pro Jahr führen. Das entspricht etwa der Stromerzeugung von zwei bis sechs großen Kohle- oder Atomkraftwerken im Jahr.
Trinkwassererwärmung: Energieeffizienz und Hygiene
Energiesparen bei der Warmwasserbereitung, die etwa 10 bis 15 % des Endenergieverbrauchs der privaten Haushalte ausmacht, trägt zu den Klimazielen bei. Das ist mit hygienischen Anforderungen an das Trinkwasser aber nicht ganz einfach in Einklang zu bringen: Nur die Warmwassertemperatur zu verringern oder das Wasser chemisch zu desinfizieren, kann nämlich zu Gesundheitsbelastungen durch Legionellen oder Chlornebenprodukten führen. Das Umweltbundesamt empfiehlt daher, auf chemische Desinfektion zu verzichten und Energiespar-Maßnahmen durchzuführen, die die Wärmeverluste bei der Erzeugung, Speicherung und Verteilung des Warmwassers verringern.
„Für Mensch und Umwelt“ ist der Leitspruch des UBA und bringt auf den Punkt, wofür wir da sind. In diesem Video geben wir Einblick in unsere Arbeit.
Umweltbundesamt
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