Das Kapitel zeigt Ihnen auf, wie Sie die Ergebnisse des Monitorings und der Evaluation dokumentieren und Fortschritte nach außen kommunizieren, um auf diese Weise dazu beizutragen, das allgemeine Bewusstsein für die Klimaanpassung zu schärfen und die Errungenschaften Ihrer Kommune wertzuschätzen.
Monitoring- und Evaluationsergebnisse dokumentieren
In Zukunft sollten Sie in regelmäßigen Abständen einen Fortschrittsbericht veröffentlichen, der wesentliche Erkenntnisse und Ergebnisse des Klimawandel- und Klimafolgenmonitoring und der Evaluation zusammenfasst. Sie können auch getrennte Monitoring- und Evaluationsberichte erstellen. Im Fortschrittsbericht dokumentieren Sie, welche Klimaveränderungen Sie in den letzten Jahren in Ihrer Kommune beobachtet haben und wie sich die Klimarisiken in den von Ihnen als relevant eingestuften Handlungsfeldern entwickelt haben. Berichten Sie zudem zusammenfassend über den Umsetzungsstand der von Ihnen gewählten Anpassungsmaßnahmen. Verdeutlichen Sie dabei, in welchen Umfang welche Maßnahmen hilfreich waren, um auf die Klimawirkungen in Ihrer Kommune zu reagieren und treffen Sie Aussagen darüber, wie erfolgreich und wirksam bereits umgesetzte Anpassungsmaßnahmen waren.
Gehen Sie bei der Berichterstattung über die reine Daten- und Faktensammlung hinaus. Weisen Sie auch auf mögliche Probleme bei der Maßnahmenumsetzung hin und formulieren Sie Vorschläge zu deren Überwindung. Dokumentieren Sie in einem Empfehlungsteil zusätzlich auch Hinweise zur Verbesserung, Ergänzung und Aktualisierung des Maßnahmenkatalogs sowie von Organisationsstrukturen und Zuständigkeiten. Verweisen Sie ggfs. auf neu verfügbare Karten-, Informations- und Datenquellen, die zukünftig für das Monitoring und die Evaluation genutzt werden können. Der Fortschrittsbericht sollte zudem eine Zusammenfassung der Evaluation des bisherigen Anpassungsprozesses und einen Abgleich des Erreichten mit den von Ihnen in Kapitel 3.1 entwickelten Anpassungszielen enthalten.
Querschnittsthema: Kommunikation
Den Fortschrittsbericht sollten Sie Akteur*innen in Politik und Verwaltung, sowie der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung stellen, z. B. als gedrucktes Exemplar. Generell erhöht die Veröffentlichung der Evaluationsergebnisse die Transparenz Ihrer Arbeit. Unterschiedliche Bevölkerungsgruppen in Ihrer Kommune erreichen Sie mit unterschiedlichen Kommunikationsinstrumenten, so dass ein Mix aus verschiedenen Instrumenten notwendig ist, um alle Bürger*innen zu erreichen. Nutzen Sie also neben dem Bericht auch andere Kommunikationsinstrumente, um die Fortschritte und Erfolge Ihrer Anpassungsbemühungen einer breiten Öffentlichkeit in Ihrer Kommune mitzuteilen, z. B. über Pressemitteilungen, Pressekonferenzen, Beiträge in den lokalen Medien, öffentliche Veranstaltungen, Workshops oder über Ihre kommunale Webseite zur Klimaanpassung. Binden Sie dabei externe Interessenvertretungen aus Bürgergruppen, lokale Verbände und Vereine, Hochschulen und Unternehmen mit ein, die Sie in Ihren Anpassungsprozess integriert haben. Bemühen Sie sich auch hier, ein breites Spektrum der Bevölkerung zu berücksichtigen, insbesondere die Bevölkerungsgruppen, die besonders anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels sind. Stellen Sie die Monitoring- und Evaluationsergebnisse in den Berichten und den öffentlichen Veranstaltungen in einfacher, verständlicher und transparenter Form dar. Dazu gehört auch darüber zu berichten was gegebenenfalls aus welchen Gründen nicht erreicht werden konnte. Zudem sollten Sie darauf achten, drastische Schilderungen und katastrophale Szenarien zu vermeiden und eher Gefühle wie Stolz auf das bisher Erreichte, Hoffnung und Neugier zu wecken.
Evaluation verstetigen und Strategie nachsteuern
Das Monitoring und die Evaluation sollten Sie regelmäßig wiederholen und kontinuierlich anpassen und nachjustieren. Der Rhythmus sollte zwischen drei und vier Jahren liegen, wobei der Abstand zwischen den Berichterstattungen je nach Situation auch verkürzt werden kann. Mit diesen Zeiträumen berücksichtigen Sie, dass sich die meisten Anpassungsprozesse und –maßnahmen erst mit Verzögerung auswirken und messbar werden. Zum anderen erhalten Sie in diesen Zeiträumen statistisch ausreichend Datenmengen, um Trends glaubwürdig abzuleiten zu können. Aufbauend auf den Monitoring- und Evaluationsberichten können Sie zu einem gegebenen Zeitpunkt überlegen, ob eine Aktualisierung und damit eine Neuauflage Ihrer Anpassungsstrategie notwendig sind.
Aufgabe: Erstellung und Kommunikation eines Evaluationsberichts und Ableitung von Schlussfolgerungen
Führen Sie die Ergebnisse der Evaluation in einem Evaluationsbericht zusammen und prüfen Sie, welche weiteren Schritte sich für eine Fortschreibung Ihrer Strategie daraus ableiten lassen.
- Prüfen Sie dabei: Welche Elemente haben sich bewährt? Wo sollten Sie noch konkreter werden und wo korrigieren? In welchen Bereichen brauchen Sie neue Ansätze?
- Ziel der Evaluation soll es sein, das in den letzten Jahren Geschaffene zu ergänzen, zu optimieren und neue Erkenntnisse einzubeziehen.
- Nutzen Sie für die Erstellung des Evaluationsberichtes auch die Vorlage Maßnahmenevaluation aus der Arbeitsmappe zum Klimalotsen.
- Greifen Sie für die Kommunikation der Evaluationsergebnisse auf das in Kapitel 1.6 erstellte Kommunikationskonzept zurück und erweitern Sie dieses entsprechend.
- Überlegen Sie, welches Ziel Sie mit der Kommunikation der Evaluationsergebnisse verfolgen und an welche Zielgruppen Sie sich richten möchten. Berücksichtigen Sie dabei, dass die Zeit und die Bereitschaft sich mit Anpassungsthemen zu beschäftigen sowie der Zugang etwa zu sozialen Medien je nach Zielgruppe unterschiedlich ausgeprägt sein können.
- Prüfen Sie, wann ein guter Zeitpunkt ist, um die Ergebnisse zu verbreiten und überlegen Sie, wie Sie verschiedene Akteur*innen bereits während des Evaluationsprozesses einbinden können.
- Ermöglichen Sie eine Kommunikation in beide Richtungen und geben Sie eine Kontaktadresse für Feedback oder Rückfragen an.
- Gestalten Sie auch den Evaluationsbericht für alle Gruppen in Ihrer Kommune transparent und verständlich und achten Sie darauf, Unsicherheiten offen zu kommunizieren.