Beobachtete und künftig zu erwartende globale Klimaänderungen

Die Veränderungen im globalen Klimasystem haben seit 1950 rapide zugenommen und sind beispiellos im Vergleich zu den vorherigen Jahrtausenden. Zweifellos hat der menschliche Einfluss zur deutlichen Erwärmung der Atmosphäre, Ozeane und Landflächen geführt. Anhaltende Treibhausgas-Emissionen werden auch künftig starke Klimaänderungen und weitere Extremereignissen verursachen.

Inhaltsverzeichnis

 

Aktueller Stand der Klimaforschung

Auf Basis deutlich verbesserter Kenntnis  der Klimaprozesse, besserer (paläoklimatischer) Nachweise zu den Klimabedingungen vergangener Erdepochen und der Reaktion des Klimasystems auf den zunehmenden Strahlungsantrieb der Sonne ist der vom Menschen verursachte ⁠Klimawandel⁠ eindeutig nachweisbar und wirkt sich bereits auf sehr viele ⁠Wetter⁠- und Klimaextreme in allen Regionen der Welt aus.

Dieser Einfluss des Menschen auf das Erdklima (anthropogener Klimawandel) und die damit einhergehenden weitverbreiteten Veränderungen zeigen sich in der schnellen Erwärmung der unteren ⁠Atmosphäre⁠ und der Ozeane, in den Veränderungen des globalen Wasserkreislaufs, in der weltweiten Abnahme von Schnee und Eis, im Anstieg des mittleren globalen Meeresspiegels und an veränderten Jahreszeiten. Zudem gibt es jetzt noch mehr beobachtete Veränderungen von Wetterextremen wie Hitzewellen, Starkniederschlägen, Überflutungen, Dürren und tropischen Wirbelstürmen sowie insbesondere noch mehr eindeutigere Belege für deren Zuordnung zum Einfluss des Menschen.

Die Treibhausgas-Konzentrationen in der Atmosphäre sind auch in den letzten 10 Jahren weiter angestiegen und haben 2023 jährliche Mittelwerte von 419 ⁠ppm⁠ für Kohlendioxid (CO2), 1.940 ⁠ppb⁠ für Methan (CH4) und 336,8 ppb für Lachgas (N2O) erreicht. Die mittlere globale dekadische Oberflächentemperatur stieg im Zeitraum von 1880 bis 2023 um mehr als 1,3 °C (vgl. Abb. „Der Einfluss des Menschen hat das ⁠Klima⁠ in einem Maße erwärmt, wie es seit mindestens 2.000 Jahren nicht mehr der Fall war"). Auf der Nordhalbkugel war die letzte Dekade die wärmste seit mehr als 125.000 Jahren. 

Die Abbildung zeigt die Änderungen der globalen Oberflächentemperatur gegenüber 1850–1900; einmal wie rekonstruiert und einmal wie beobachtet; sowie eine Berechnung mit menschlichen und natürlichen Faktoren sowie im Vergleich dazu eine Simulation mit ausschließlich natürlichen Faktoren.
Der Einfluss des Menschen hat das Klima in einem Maße erwärmt, wie es seit mindestens 2.000 Jahren..
Quelle: IPCC
 

Zu erwartende globale Klimaänderungen

Bis Ende des 21. Jahrhunderts wird sich die Erwärmung der bodennahen Luftschicht fortsetzen. Alle zugrunde gelegten Treibhausgasemissionsszenarien ergeben bis Ende des 21. Jahrhunderts eine Temperaturzunahme. Je nach ⁠Szenario⁠ kann die mittlere Erwärmung von 1,5 bis 5,7 °C im Vergleich zu vorindustriellen Bedingungen (Referenzperiode: 1850-1900) reichen. Nur unter der Voraussetzung sehr ambitionierter Klimaschutzmaßnahmen und drastischer Reduktionen der CO2- und anderer ⁠Treibhausgas⁠-Emissionen ließe sich der mittlere Temperaturanstieg bis 2100 gegenüber der vorindustriellen Zeit auf 1,5 °C bis 2,4 °C begrenzen.

Nähere Informationen zum Sechsten Sachstandsbericht des Weltklimarats (⁠IPCC⁠-AR6) finden Sie auf der Seite der Deutschen IPCC Koordinierungsstelle.

 

Die Teilberichte des AR6

WG I – Naturwissenschaftliche Grundlagen des Klimawandels

Der Bericht der Arbeitsgruppe I des Weltklimarates ⁠IPCC⁠ kommt zu dem klaren Schluss, dass die vom Menschen verursachten (anthropogenen) Treibhausgasemissionen eindeutig die Ursache für die bisherige und die weitere Erwärmung des Klimasystems der Erde sind. Die zahlreichen ⁠Folgen der Klimaerwärmung⁠ - einschließlich der Extremereignisse – werden immer offensichtlicher und lassen sich direkt dem anthropogenen ⁠Treibhauseffekt⁠ zuordnen. Die Auswirkungen der globalen Klimaveränderungen sind somit intensiver und häufiger geworden und werden dies auch in den kommenden Jahrzehnten weiterhin tun. Der Anstieg der globalen mittleren Oberflächentemperatur wird im Vergleich zum vorindustriellen Niveau wahrscheinlich Anfang der 2030er Jahre den Wert von 1,5°C erreichen.

Mehr zum Thema; der ⁠Klimawandel⁠ verläuft schneller und folgenschwerer finden Sie hier.

WG II - Folgen des Klimawandels, Anpassung und ⁠Verwundbarkeit

Im Fokus des zweiten Teilberichtes stehen die Folgen des Klimawandels sowie die ⁠Anpassung an den Klimawandel⁠. Der IPCC warnt: Die Klimarisiken für Ökosysteme und Menschen nehmen weltweit rapide zu. Nur konsequenter ⁠Klimaschutz⁠ und frühzeitige Klimaanpassung können Risiken verringern.

Der Teilbericht beschreibt sehr deutlich die Auswirkungen der Klimakrise. Bereits jetzt sind massive Folgen für Ökosysteme und Menschen in allen Regionen der Welt sichtbar und die weltweiten CO₂ Emissionen steigen weiter. Die Auswirkungen der Klimakrise werden Menschen und Ökosysteme selbst dann noch spürbar belasten, wenn es uns gelingt, entschieden umzusteuern und die Erderhitzung auf 1,5 °C zu begrenzen.

Mehr zur Anpassung an den Klimawandel finden sie hier.

WG III - Minderung des Klimawandels

Die wohl wichtigste Botschaft des dritten Teilberichtes ist, dass es technologisch und ökonomisch nach wie vor möglich wäre, die globale Erwärmung entsprechend des Übereinkommens von Paris auf 1,5°C bis 2100 zu begrenzen. Dafür sind allerdings eine sofortige globale Trendwende sowie tiefgreifende ⁠Treibhausgas⁠-Minderungen in allen Weltregionen und allen Sektoren nötig (d.h. in Energiesystemen, Städten, Land- und Forstwirtschaft, ⁠Landnutzung⁠, Gebäuden, Verkehr und Industrie). Sofortige Klimaschutzmaßnahmen würden das globale Wirtschaftswachstum nur geringfügig verringern – verglichen mit einer rein hypothetischen Entwicklung, die den Klimawandel gar nicht enthält. Verglichen mit den zu erwartenden Wirtschaftskrisen und Rezessionen bei einer Erwärmung von mehr als 1,8 °C stellen sofortige Klimaschutzmaßnahmen dagegen auch ökonomisch eine äußerst lohnende Investition dar.

Erstmalig stand auch das energie- und emissionssparende Verhalten in Unternehmen und im Alltag im Zentrum des Teilberichtes. Weltweit verbesserte Rahmenbedingungen wie politische und regulatorische Instrumente, internationale Zusammenarbeit, Marktinstrumente (z.B. CO₂-Bepreisung), Investitionen, Innovationen, Technologietransfer, Aufbau von Know-How sowie klimafreundliche Lebensstile bieten Möglichkeiten, die notwendigen System-Transformationen im Einklang mit nachhaltiger Entwicklung und globaler Gerechtigkeit zu gestalten.

Armutsbekämpfung und eine gesicherte Energieversorgung könnten ohne signifikante Emissionssteigerungen erreicht werden. Die allerwichtigsten Optionen liegen dabei in der Nutzung von Sonnenenergie und Windkraft sowie im Mobilitäts-, Gebäude- und Ernährungs-Sektor (hier vor allem weniger Fleischkonsum), aber auch besonders im Schutz und der Verbesserung der Wirksamkeit von Ökosystemen (vor allem der globalen Wälder und Moore).

Hier haben wir für Sie die Kernaussagen des dritten Teilberichts zusammengefasst.

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 Klimawandel  Anthropogene Klimaänderung  Treibhauseffekt  Erwärmung  Lufttemperatur  Ozean  Meeresspiegel  Schnee  Eis  Gletscher