Gö goes green - Starkregenvorsorge Göttingen

  • Das Bild zeigt einen Ausschnitt der Starkregengefahrenkarte der Stadt Göttingen
    Starkregengefahrenkarte Göttingen, Quelle: Stadt Göttingen
  • Das Bild zeigt das Deckblatt der Informationsbroschüre zum Beratungsangebot Starkegenvorsorge Göttingen.
    Beratungsangebot Starkregenvorsorge Göttingen, Quelle: Stadt Göttingen
  • Das Göttingen zeigt das Gesamtanegbot der Stadt Göttingen & der GEB zum Thema Starkregenvorsorge.
    Gesamtangebot Starkegenvorsorge Göttingen, Quelle: GEB
  • Das Bild zeigt einen Ausschnitt aus der Informationsbroschüre zur Starkregengefahrenkarte.
    Informationsbroschüre Starkregenvorsorge, Quelle: Stadt Göttingen
  • Das Bild zeigt das Fördermodul "Wasser & Begrünung" des KlimaFonds Göttingen.
    KlimaFonds Göttingen Fördermodul "Wasser & Begrünung", Quelle: Stadt Göttingen
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Um das Schadenspotential durch Starkregen an Gebäuden und für die Stadtgesellschaft zu reduzieren, hat die Stadt Göttingen in Zusammenarbeit mit den Göttinger Entsorgungsbetrieben (GEB) ein umfangreiches kostenloses Angebot mit den Bausteinen „informieren“, „beraten“ und „fördern“ zur Starkregenvorsorge erarbeitet.
Einen ersten Überblick können sich Göttinger*innen über die webbasierte Starkregengefahrenkarte (Baustein „informieren“) schaffen. Mit der frei zugänglichen interaktiven Starkregengefahrenkarte soll das Überflutungsrisiko im Göttinger Stadtgebiet visualisiert und Bürger*innen für das Thema Starkregen sensibilisiert werden. Die dargestellten Wasserstände und Fließwege wurden mit einem Computermodell statistisch berechnet. Wichtige Ausgangspunkte der Berechnung sind der Niederschlag, die Topographie und die versiegelte Fläche vor Ort. Anschließend können Eigentümer*innen über die kostenlose Grundstücksauskunft Details zu ihrem Gebäude sowie eine Informationsbroschüre für mögliche Gefahren- und Schutzmaßnahmen anfordern.
Sollte der*die Eigentümer*in über die Auskunft eine potentielle Gefährdung seines Grundstückes feststellen, so kann er*sie eine kostenlose Vor-Ort-Beratung der GEB in Anspruch nehmen (Baustein „beraten“). Hierbei ermitteln Mitarbeiter*innen mögliche Schwachstellen am Haus, über die Wasser bei Starkregen eindringen kann, sowie Lösungsansätze und Vorsorgemaßnahmen, um potentielle Schäden zu minimieren. Darüber hinaus informieren sie rund um die Themen Starkregen und nachhaltige Regenwassernutzung, baulicher Rückstau- und Objektschutz sowie klimaangepasste Grundstücksgestaltung.
Bei der Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen unterstützt die Stadt Göttingen die Bürger*innen finanziell (Baustein „fördern“). Über das Fördermodul „Wasser & Begrünung“ des, KlimaFonds Göttingen können Göttinger*innen Aufkantungen, Bodenschwellen, druckdichte Türen, Zisternen und andere Maßnahmen zum Objektschutz mit 60% der förderfähigen Kosten fördern lassen.

Eckdaten zur Maßnahme

Maßnahmenträger

MaßnahmenträgerStadt Göttingen und Göttinger Entsorgungsbetriebe
https://www.geb-goettingen.de/
Kooperationspartner

Die Göttinger Entsorgungsbetriebe (GEB) führen mit den Mitarbeitenden des Sachgebiets Grundstücksentwässerung die Beratung vor Ort durch und erstellen und versenden die individuellen Grundstücksauskünfte.

Dauer und Finanzierung

Dauer

Beginn der Umsetzung
Wie hoch waren die (geschätzten) Kosten für die Umsetzung?

40.000 €/Jahr (Verstetigung), 80.000 €/Jahr (Förderung)

Mit welchen Mitteln wurde die Maßnahme finanziert?

Das Projekt wird durch Haushaltsmittel der Stadt Göttingen (Projektentwicklung + KlimaFonds Förderung) sowie durch die Abwassergebühren der GEB (gem. § 96a NWG) finanziert (Beratungsangebot).

Beteiligung

Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?

Erfolge

Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?

Das Projekt wurde bis 03/23 fertig entwickelt, das gesamte Angebot wurde vom Rat der Stadt Göttingen beschlossen. Das Projekt wurde mittlerweile verstetigt und wird mit einem Personaleinsatz von 0,5 (neue) Stellen bei der GEB und 0,1 Stellen bei der Stadt betreut.
Die Starkregengefahrenkarte wurde bis zum 19.03.24 über 10.000 Mal aufgerufen. Das Angebot zur Grundstücksauskunft wurde bisher von 403 und die Beratung von 104 Eigentümer*innen in Anspruch genommen. Zusätzlich gab es in dem besonders stark von Starkregen betroffenen Stadtteil Herberhausen 11/23 eine Infoveranstaltung über die 80 Personen erreicht werden konnten. Die Qualität des Angebotes wurde in der Masterarbeit einer Mitarbeiterin evaluiert. Dabei sagen 78 % der Befragten, ihr Risiko- und Vorsorgewissen habe sich durch das Beratungsgespräch stark erhöht. 73% geben zudem an, ihre Motivation Maßnahmen zur Starkregenvorsorge umzusetzen habe sich stark erhöht. 93 % der Befragten würden das Beratungsangebot weiterempfehlen.

Wie wird der Erfolg der Maßnahme evaluiert?
ErläuterungEine erste Evaluation erfolgte im Rahmen der Masterarbeit einer Mitarbeiterin der GEB. Das Beratungsangebot wurde mit Hilfe von Feedbackbögen mit einer Rücklaufquote von 58 % evaluiert. Insgesamt wurde das Beratungsgespräch von den Grundstückseigentümer*innen sehr positiv bewertet. Zusätzlich wird die Nutzung der Angebote in regelmäßigen Abständen von den GEB ausgewertet und im städtischen, jährlichen Klimabericht aufgegriffen.

Wie planen Sie Ihr Projekt weiterzuentwickeln?

Durch eine kontinuierliche Bewerbung und eine gute Öffentlichkeitsarbeit soll das Projekt weiter beworben und publik gemacht werden. Um besonders gefährdete Stadtteile zu erreichen, sind Infoveranstaltungen für Bürger*innen vor Ort geplant, bei denen auch die Starkregenerfahrungen aufgenommen und die Bürger*innen so partizipativ eingebunden werden. Zusätzliche Multiplikatoren wie z.B. große Wohnungsbaugesellschaften und Hausverwaltungen (wie Haus + Grund) werden direkt angesprochen und sensibilisiert. Mithilfe des Katastrophenschutzes werden zudem die Vertreter der Kritischen Infrastruktur (KRITIS) eingebunden.

Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?

Dach- und Fassadenbegrünungen dienen zur Retention von Regenwasser und werden im Rahmen der Vor-Ort-Beratung empfohlen sowie über den KlimaFonds gefördert. Diese Begrünungsmaßnahmen wirken sich u.a. positiv auf den Erhalt und die Förderung von Biodiversität aus. Die Entsiegelung von befestigten Flächen fördert die Versickerung von Niederschlagswasser und begünstigt den natürlichen Wasserkreislauf.

Hindernisse

Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?

Als Hindernis können die Finanzierung und die fehlenden Personalressourcen eingeordnet werden. Durch die Änderung des NWG mit dem neuen §96a konnte die Finanzierung langfristig gesichert werden. Des Weiteren kann ein potentieller Fachkräftemangel (Fluktuation, Rente etc.) die Umsetzung langfristig erschweren. Maßnahmen zur Starkregenvorsorge an Gebäuden können zudem zu einer Einschränkung der Barrierefreiheit führen (Abwiegen Zielkonflikte).

Hat die Maßnahme negative Nebeneffekte?

Dachbegrünungen unterstützen bei einer dez. Regenwasserbewirtschaftung und werden daher auch im Rahmen des Angebotes empfohlen. Sie werden jedoch häufig als Konkurrenz zu PV-Anlagen angesehen. Um dieser Konkurrenz entgegenzuwirken gibt es im Rahmen der Förderung einen Kombinationsbonus. Bei dem Bonus werden Antragsteller bei einem Solargründach für ihren Mehraufwand mit einer zusätzlichen Förderung von 20% entschädigt. Zusätzlich besteht die Möglichkeit auch parallel das Solarfördermodul nutzen.

Ansprechperson

Amelie Möller
Hiroshimaplatz 1-4
37083 Göttingen
Deutschland
Telefonnummer0551 400 3544

Ort der Umsetzung

Hiroshimaplatz 1-4
37083 Göttingen
Deutschland

Göttingen

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