Die stoffbezogenen Informationen der relevanten Spurenstoffe werden in so genannten Kurzdossiers vom Spurenstoffzentrum in Zusammenarbeit mit den Expert*innen des UBAs zusammengetragen. Das Kurzdossier untergliedert sich in folgende Abschnitte:
Ziel des Kurzdossiers ist es, die für die Entscheidung des Gremiums benötigten Informationen zur Beurteilung der Relevanz zu dem jeweiligen Spurenstoff zusammenzustellen. Hierzu wurde im Stakeholderdialog „Spurenstoffstrategie des Bundes“ eine Vorgehensweise zur Auswahl und Bewertung der Spurenstoffe entwickelt. Der Fokus der Relevanzbewertung liegt auf Deutschland. Die Bewertung erfolgt auf dem aktuellen Stand des Wissens und ist an das Beschlussdatum des Gremiums geknüpft. In der Pilotphase des Stakeholderdialogs wurden bereits sieben Stoffe als relevant bewertet und die Stoffinformationen in Form von Checklisten veröffentlicht.
Was bedeutet die Relevanzeinstufung?
Derzeit gibt es Missverständnisse, was die „Relevanz“ eines Spurenstoffes bedeutet. Das möchten wir aufklären! Der Begriff „Relevanz“ wird sprachlich in ganz unterschiedlichen Kontexten benutzt. Für die relevanten Spurenstoffe sollten Maßnahmen zur Eintragsreduktion in Gewässer eingeführt werden. Die Einstufung als relevant soll der Erhöhung der Akzeptanz für Maßnahmen zur Minderung dieses „relevanten Spurenstoffes“ dienen. Diese können die Rückkopplung in die europäischen Genehmigungs- und Zulassungsverfahren oder die Wasserrahmenrichtlinie, die Etablierung von „Runden Tischen“, Informationskampagnen oder auch die Verbesserung der Abwasserreinigung sein.
Was ist der Unterschied zwischen relevanten Spurenstoffen und Indikatorsubstanzen der weitergehenden Abwasser?
Relevante Spurenstoffe sind z.B. zu unterscheiden von Indikatorsubstanzen der weitergehenden Abwasserbehandlung. Solche Indikatorsubstanzen sind auch im Entwurf der Europäischen Kommunalabwasserrichtlinie genannt. Diese zeigen die Funktionsfähigkeit der Abwasserreinigungsverfahren auf. Klar ist, dass nicht alle „relevanten Spurenstoffe“ abwasserseitig eliminiert werden können. Gerade diese schlechte Eliminationsfähigkeit kann auch bei der Einstufung als relevanter Spurenstoff berücksichtigt werden. Beispiele sind z.B. Trifluoressigsäure oder Valsartansäure.