Umweltbewusste Entsorgung von Medikamentenresten

Foto: Hand wirft Pillen in Toilette überlagert mit Verbotssymbolzum Vergrößern anklicken
Medikamente nicht über Toilette oder Spüle entsorgen

Für den Schutz von Mensch und Umwelt ist es wichtig, nicht mehr benötigte Medikamente korrekt zu entsorgen.

Quelle: Umweltbundesamt 2023

Medikamente NICHT über Toilette oder Spüle entsorgen, um Gewässer und Trinkwasser zu schützen. Bei richtiger Entsorgung werden die Arzneistoffe durch Verbrennung des Abfalls zerstört und stellen kein Problem mehr für die Umwelt dar.

Inhaltsverzeichnis

 

Unverbrauchte Arzneimittel umweltgerecht entsorgen

Arzneimittel sind dafür da, Krankheiten zu heilen, zu lindern oder vorzubeugen. Sie sind ein kostbares und oft teures Gut, mit dem wir sorgsam umgehen. Dennoch kann es vorkommen, dass abgelaufene oder nicht mehr benötigte Medikamente im Haushalt anfallen. Für den Schutz von Mensch und Umwelt ist es wichtig, diese umweltgerecht zu entsorgen. In Deutschland werden regional unterschiedliche Entsorgungsoptionen für Altmedikamente angeboten. Am häufigsten wird die Entsorgung über die Hausmülltonne oder Schadstoffsammelstellen empfohlen. Unter arzneimittelentsorgung.de können Sie über Ihre Postleitzahl abfragen, welche Entsorgungswege lokal empfohlen werden.

Überall gilt jedoch: Medikamente NIEMALS über Toilette oder Spüle entsorgen! Das gilt auch für flüssige Medikamente wie Hustensaft oder Augentropfen. Diese sollten mitsamt ihrem Behältnis entsorgt werden. In diesem Fall ist es wichtiger zu vermeiden, dass Arzneistoffe ins Wasser gelangen, während das Recycling der Verpackung (z. B. Flasche, Ampulle) demgegenüber zweitrangig ist. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff (z. B. durch Kinder, zur Vermeidung von Vergiftungen) auf diese Abfälle erfolgen kann. Dabei kann es beispielsweise sinnvoll sein, die Medikamentenreste nach ganz unten in die Mülltonne zu legen oder in Papier einzuwickeln. Die Umverpackung des Medikaments kann wie gewohnt im Papiermüll entsorgt werden.

Auch Papiertücher mit Arzneimittelresten sollten immer über den Hausmüll und nicht über die Toilette entsorgt werden, damit die Arzneistoffe nicht ins Abwasser gelangen. Wenn Sie z. B. eine Arzneisalbe aufgetragen haben, bitte Ihre Hände zuerst mit einem Papiertuch abwischen, das anschließend im Hausmüll entsorgt wird, bevor sie im Anschluss die Hände dann mit Wasser und Seife waschen. Auch Papiertücher, die nach der Anwendung von Nasentropfen oder -sprays zum Naseputzen verwendet werden, gehören in den Hausmüll.

Mehr Infos:
Schmerzgel – Fragen und Antworten

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Umweltgerechte Entsorgung von Altmedikamenten schützt Gewässer

Durch die korrekte Entsorgung von Restmedikamenten sollte gewährleistet sein, dass die Medikamente der Müllverbrennung zugeführt und somit vollständig zerstört werden. Unsachgemäß über das Waschbecken oder die Toilette entsorgte Medikamente gelangen unnötigerweise in die Umwelt, da Kläranlagen nicht alle im Abwasser enthaltenen Substanzen zurückhalten können. Das gereinigte Wasser kann noch Arzneistoffe enthalten, die mit dem Kläranlagenablauf in die Gewässer gelangen. Es konnte auch nachgewiesen werden, dass einige dieser Substanzen negative Effekte auf die Umwelt haben: Zum Beispiel wurde unterhalb von Kläranlagenabläufen eine Verweiblichung von männlichen Fischen beobachtet, die in Kontakt mit hormonell wirksamen Arzneistoffen gekommen waren. Ein weiteres Beispiel ist das Schmerzmittel Diclofenac, das in Gewässern nachgewiesen wurde: es löst Nierenschäden bei Forellen aus.

Mehr Infos:
Eintrag, Vorkommen, Wirkungen von Arzneistoffen in der Umwelt

 

Entstehung von Arzneimittelresten vermeiden

Arzneimittelverschwendung kann vermieden werden, wenn Sie z. B. vor dem Gang in die Apotheke prüfen, welche Arzneimittel noch im Haushalt vorliegen und noch nicht abgelaufen sind. Zudem ist es ratsam kleinere Packungsgrößen zu kaufen und keine größeren Medikamentenvorräte anzulegen.
Vielleicht können Sie in manchen Fällen auf Arzneimittel verzichten und nicht-medikamentöse Behandlungen wie z. B. Krankengymnastik oder Psychotherapie in Betracht ziehen? Bei leichten Beschwerden können auch sogenannte Hausmittel wie Bettruhe, Wärmflasche, Wadenwickel oder Tee ausreichend zur Linderung beitragen. Wo immer es möglich ist, sollte insgesamt Erkrankungen, der Einnahme von Medikamenten und damit auch der Entstehung von Arzneimittelresten vorgebeugt werden. Dazu sind z. B. gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und Schlaf, Stressabbau, Rauchstopp, Alkoholverzicht oder Impfungen geeignet.

Mehr Infos:
Umweltbewusste Anwendung von Arzneimitteln

Liste mit Anregungen zur Vermeidung des Eintrags von Arzneistoffen in die Umwelt.
Checkliste umweltbewusste Anwendung von Arzneimitteln

Wie kann ich als Patient*Patientin dazu beitragen, den Eintrag von Arzneistoffen in die Umwelt zu reduzieren?

Quelle: Umweltbundesamt
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