Gut die Hälfte der Fläche Deutschlands wird landwirtschaftlich genutzt. Die Landwirtschaft ist damit die größte Flächennutzerin in Deutschland und bedeutende Quelle von Umweltbelastungen, wird andererseits aber auch von den Folgen etwa des Klimawandels betroffen. Das Umweltbundesamt hat in der Kurzbroschüre „Umwelt und Landwirtschaft 2018“ ausgewählte Fakten zur Landwirtschaft zusammengestellt.
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Im Übermaß in die Umwelt eingetragene Stickstoffverbindungen haben negative Auswirkungen auf Klima, biologische Vielfalt und Landschaftsqualität. Wird zum Beispiel durch Düngung mit Gülle aus der Tierhaltung oder mineralischem Dünger mehr Stickstoff auf landwirtschaftlich genutzte Böden aufgebracht, als ihm von den Kulturpflanzen entzogen wird, können überschüssige Stickstoffverbindungen in angrenzende Gewässer oder in die Luft gelangen. So stammen etwa 95 Prozent der Ammoniak-Emissionen in die Luft aus der Landwirtschaft. Sie wirken düngend und versauernd und tragen damit zur Belastung empfindlicher Ökosysteme, etwa Moore, bei. In Teilen Norddeutschlands mit intensiver Tierhaltung werden die ökologischen Belastungsgrenzen bereits überschritten.
Überschüssiger Stickstoff kann als Nitrat in das Grundwasser gelangen. In Gebieten, in denen Ackerflächen und Sonderkulturen dominieren, überschreiten die gemessenen Nitratwerte deutlich häufiger den Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter als in Gebieten, in denen Wald-, Wiesen- oder auch Siedlungsflächen vorherrschen.
Die Landwirtschaft ist nach dem Energiesektor der zweitgrößte Emittent von Treibhausgasen. Vor allem sind dies Methan-Emissionen aus der Tierhaltung, der Lagerung und Ausbringung von Wirtschaftsdünger sowie Lachgas-Emissionen aus landwirtschaftlich genutzten Böden, unter anderem als Folge der hohen Stickstoffüberschüsse. Andererseits ist die Landwirtschaft auch von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Projektionen gehen zum Beispiel von heißeren und trockeneren Sommern aus, so dass gerade in der Hauptwachstumsphase Niederschläge fehlen würden.
In ländlichen Regionen mit intensiver, industriell betriebener Landwirtschaft ist die biologische Vielfalt stark gefährdet. Die Bundesregierung misst dies mit Hilfe des Vorkommens von Vogelbeständen in verschiedenen Landschaftstypen. Der stärkste Rückgang der Bestände ist im Agrarland zu verzeichnen.
Eine nachhaltige, ressourcenschonende sowie umwelt- und tiergerechtere Wirtschaftsweise stellt der ökologische Landbau dar. Mit einem Anteil an der landwirtschaftlich genutzten Fläche von 7,5 Prozent im Jahr 2016 bewirtschaftet er, gemessen daran, dass Deutschland der größte Markt für Bio-Lebensmittel in Europa ist und seit Jahren ein stetiges Umsatzwachstum verzeichnet, eine zu geringe Fläche. Eine verlässliche und ausreichend hohe finanzielle Förderung der ökologischen Landwirtschaft sowie Rechtssicherheit sind erforderlich, um Landwirte zur Umstellung auf den Ökolandbau und dessen Fortführung zu ermuntern.
Nachgefragt: Umweltwirkungen durch die Landwirtschaft
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„Für Mensch und Umwelt“ ist der Leitspruch des UBA und bringt auf den Punkt, wofür wir da sind. In diesem Video geben wir Einblick in unsere Arbeit.
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