Modellprojekte

In insgesamt drei Modellprojekten erproben und reflektieren verschiedene Multiplikator*innen aus Jugendverbänden und offener Jugendarbeit in Kooperationen gemeinsam, wie sie mit ihrer Arbeit bislang nicht engagierte junge Menschen zum Thema Umweltschutz und ⁠Nachhaltigkeit⁠ besser sensibilisieren und erreichen können. Ebenso geht es darum, eigene Angebote und Aktivitäten im Nachhaltigkeitsbereich zu stärken und gemeinsam voneinander zu lernen. Der Erfahrungsaustausch und transformatives Lernen sollen damit vor Ort konkretisiert werden.

Aus den eingereichten Ideenskizzen aus dem Engagement- und Online-Forum wurden Ideen für drei Modellprojekte ausgewählt.

Seit Sommer 2024 und bis Sommer 2025 erarbeiten und erproben die drei Projektteams unterschiedliche Formate und Herangehensweisen für die Arbeit mit bislang in Nachhaltigkeitsthemen nicht engagierten jungen Menschen. Dies erfolgt im Rahmen der folgenden drei Modellprojekte und Kooperationen:

Modellprojekt 1: „Gemeinsam nachhaltig aktiv werden“

Im Modellprojekt „Gemeinsam nachhaltig aktiv werden“ wollen die Bildungsstätte der Sportjugend Berlin des Landessportbund Berlin e.V. und das Bildungsprogramm „Verbraucherchecker“ des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) ihre jeweiligen Stärken zusammenbringen, um über Bildungsarbeit das Bewusstsein junger Menschen (im Alter zwischen zwölf und 15 Jahren) für nachhaltigen Konsum zu stärken. Das „Einfallstor“ Sport soll dabei Jugendliche, die bislang keinen oder nur wenig Bezug zur Nachhaltigkeit haben, in ihrer Lebenswirklichkeit abholen und Interesse am Thema wecken.

Kern der Kooperationsidee ist es, zwischen Sommer 2024 und Sommer 2025 gemeinsam mit jungen Besucher*innen der Sportjugend-Bildungsstätte ein Workshop-Konzept zum nachhaltigen Konsum mit Sport-Bezug zu entwickeln und zu erproben. Teamer*innen der Sportjugend und Trainer*innen der Verbraucherchecker werden außerdem geschult, um das entwickelte Seminarangebot während und im Anschluss an das Modellprojekt umzusetzen.

Die Ergebnisse (Workshop-Materialien und Erfahrungen durch die Kooperation im Modellprojekt) werden auch weiteren (Jugend-)Bildungseinrichtungen zur Verfügung gestellt, um eine Übertragung und ⁠Adaptation⁠ zu ermöglichen.

 

Modellprojekt 2: „SUStainable“

Im Modellprojekt „SUStainable“ haben sich der ⁠Klima⁠ Campus von der Mycelia gGmbH, die Brot für die Welt Jugend e.V. sowie der Dachverband der Jugendgemeinderäte Baden-Württemberg e.V. zusammengefunden, um durch eine Social Media-Kampagne sowie die Durchführung eines Plug-In-Formats Jugendliche (im Alter zwischen 14 und 20 Jahren) niedrigschwellig und lebensnah mit Nachhaltigkeitsthemen in Kontakt zu bringen.

Mit Plug-In-Format ist gemeint, dass sich ein Peer-to-Peer-Format an eine bestehende, extern geplante Veranstaltung „andockt” und Zusammenhänge zu Nachhaltigkeitsthemen und Engagementmöglichkeiten herstellt. Durch einen niedrigschwelligen Zugang sollen junge Menschen erreicht werden, die sich außerhalb der „Öko-Blase” bewegen.

Die Auswahl des Plug-In-Formats ist auf die Leipziger Buchmesse (Ende März 2025) gefallen, in deren Kontext auf dem Gelände mehrere Formate (mit und ohne Anmeldung) vom Projektteam durchgeführt wurden. Diese Formate verbinden kreative Tätigkeiten (wie die Gestaltung von Gipshänden oder persönliches Storytelling von Gleichaltrigen aus dem Globalen Süden) mit den Teilnehmenden und ihren Lebenswelten.

Die Social Media-Kampagne knüpft gezielt an Themen an, die Jugendliche in ihrem Alltag bewegen – etwa Mode, Musik oder Comedy – und schafft in Zusammenarbeit mit Influencer*innen starke Verbindungslinien zu Nachhaltigkeit und ⁠Klimaschutz⁠. So werden thematische Zugänge geschaffen, die nicht belehren, sondern inspirieren.

 

Modellprojekt 3: „wandelmutig.jetzt in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit“

Im Modellprojekt „wandelmutig.jetzt in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit!“ kooperieren die freiberufliche Bildungsakteurin Katja Fröhlich von wandelmutig.jetzt, der Internationale Bund (IB) und die Bundesarbeitsgemeinschaft Offene Kinder- und Jugendarbeit (BAG OKJA), um ein bestehendes Workshopkonzept zum Empowerment junger Menschen weiterzuentwickeln und anzuwenden.

Dafür werden Themen und Bedarfe junger Menschen aus der offenen Kinder- und Jugendarbeit in einer krisenbehafteten, sich wandelnden Welt im Projekt spezifisch für die Zielgruppe aufbereitet und mit ihr gemeinsam erprobt im Rahmen einer Einrichtung der offenen Kinder- und Jugendarbeit (offener Jugendtreff). Ausgangslage für die offenen Bildungsangebote bilden die Probleme, Ideen und Alltagsrealitäten der Zielgruppe.

Innerhalb von mehreren Workshops werden Nachhaltigkeitsbezüge – ohne diese unbedingt als solche zu bezeichnen – aufgezeigt, sowie die Teilnehmenden möglichst sensibilisiert und darin gestärkt, sich selbst als handlungsfähig und selbstwirksam zu erleben. Zur möglichen Skalierung der Intervention werden regionale wie bundesweite Netzwerkstrukturen aus der Offenen Kinder- und Jugendarbeit einbezogen.

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 Nachhaltigkeit  Jugend  Jugendengagement  Jugendbeteiligung  Engagement  Umweltpolitik  Kooperationen  Zivilgesellschaft