Indikator: Beschäftigte im Bereich Erneuerbare Energien

Quelle: https://www.gws-os.com/de/publikationen/gws-kurzmitteilungen/detail/erneuerbar-beschaeftigt Diagramm als PDF
- 2023 arbeiteten rund 406.300 Menschen im Bereich erneuerbare Energien.
- Auf einen starken Zuwachs bis 2011 zeigte sich ein den Folgejahren ein deutlicher Rückgang, der auf den weitgehenden Zusammenbruch der heimischen Photovoltaikindustrie zurückzuführen war.
- Erst seit 2020 kommt es wieder zu einer Zunahme der Beschäftigungszahlen.
Die Nutzung erneuerbarer Energien – wie Wind, Sonne, Geothermie, Wasser und Biomasse – ist ein unverzichtbarer Beitrag für den Klimaschutz und zur Ressourcenschonung. Der Ausbau erneuerbarer Energien nutzt nicht nur dem Klimaschutz und dem Arbeitsmarkt. Er ist ein wesentlicher Beitrag zur Sicherheit der Energieversorgung und mindert die Abhängigkeit von Energieimporten.
Der Indikator zeigt die Entwicklung der insgesamt im Bereich erneuerbarer Energien in Deutschland Beschäftigten: für Planungsaufgaben, für die Produktion und Wartung von Anlagen, für Verwaltung oder auch für Forschung, Entwicklung und Vermarktung.
Steigt die Nutzung erneuerbarer Energien bewirkt dies eine Verdrängung anderer Energieerzeugungssysteme wie Kohle, Öl und Gas und damit eine Verringerung an Arbeitsplätzen in anderen Wirtschaftsbereichen. Modellrechnungen und Szenarienanalysen zeigen jedoch, dass sich die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien auch netto positiv auf den Arbeitsmarkt auswirkt (Oehlmann et al. 2019).
Zwischen den Jahren 2000 und 2023 hat sich die Zahl der Arbeitsplätze im Bereich erneuerbarer Energien fast vervierfacht. Im Jahr 2023 waren es rund 406.300 Personen. Den größten Anteil machen inzwischen die Windkraft, die Solarenergie und die Biomasse aus.
Jedoch war die Entwicklung nicht stetig, sondern zeigte einen schwankenden Verlauf. Verantwortlich für den Rückgang seit 2011 war zunächst der Einbruch der inländischen Produktion im wichtigsten Teilbereich der Solarwirtschaft, der Photovoltaik. Sie wanderte zum größten Teil in andere Länder ab – vor allem nach China. Bei der Windenergie zeigte sich bis zum Jahr 2016 noch eine stetige positive Entwicklung. Im Jahr 2017 kam es jedoch zu einem starken Rückgang der Beschäftigten, der sich bis 2019 fortsetzte. Wesentliche Treiber hierfür waren deutliche Einbußen im Außenhandel sowie ein dramatischer Rückgang der neu installierten Windkraftanlagen im Inland. Seit 2020 kam es insgesamt zu einer Steigerung der Beschäftigung im Bereich der erneuerbaren Energien. Treiber hierfür waren neben der Windenergie insbesondere die Solarenergie und die Wärmepumpen (als Teil der Geothermie).
Wie viele Beschäftigte im Bereich erneuerbare Energien beschäftigt sind, lässt sich nicht einfach aus der Statistik ablesen. Hierfür wurden differenzierte Schätzmethoden u.a. auf Grundlage der Input Output Rechnung entwickelt. Die Methoden und die aktuellen Ergebnisse sind ausführlich beschrieben in Studien im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (O’Sullivan et al. 2019, Ulrich und Edler 2025).
Ausführliche Informationen zum Thema finden Sie im Daten-Artikel „Beschäftigung und Umweltschutz".