EU-Emissionshandel: Treibhausgasemissionen 2020 in Deutschland

rauchende Schornsteine einer Industrieanlage vor blauem Himmelzum Vergrößern anklicken
Der Emissionshandel setzt Anreize, mehr in die Reduzierung des Treibhausgasausstoßes zu investieren.
Quelle: Gina Sanders / Fotolia.com

Im letzten Jahr der dritten Handelsperiode (2012-2020) sanken die Emissionen der dem EU-Emissionshandel unterliegenden Anlagen in Deutschland nochmals erheblich. Auch die COVID-19-Pandemie trug ihren Teil dazu bei.
Seit dem Start des EU-Emissionshandels im Jahr 2005 nähern sich die Zahlen damit erstmals der Marke von 300 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalenten an.

Im Jahr 2020, das auch das letzte Jahr der dritten Handelsperiode des Europäischen Emissionshandels (EU-ETS) war, wurden in Deutschland 1.817 stationäre Anlagen aus dem Energie- und Industriesektor erfasst. Die Anlagen emittierten rund 320 Millionen Tonnen ⁠Kohlendioxid-Äquivalente⁠ (CO2-Äq), dies entspricht einem Rückgang um zwölf Prozent gegenüber 2019. Im Jahr 2019 betrug der Rückgang 14 Prozent. Damit wird die rückläufige Emissionsentwicklung der vergangenen Jahre fortgesetzt.

Die 1.817 deutschen, dem EU-ETS unterliegenden stationären Anlagen teilen sich ungefähr je zur Hälfte auf den Industrie- und Energiebereich auf. Jedoch stammen knapp zwei Drittel der Emissionen aus dem Energiesektor, während gut ein Drittel von der Industrie verursacht wird. Aufgeteilt auf diese beiden Sektoren, kann ein Rückgang der Emissionen von 15 Prozent im Energie- und 5 Prozent im Industriebereich im Vergleich zum Vorjahr 2019 verzeichnet werden. Gründe dafür sind unter anderem der erhebliche Rückgang der Braun- und Steinkohleemissionen (mehr Strom aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen und die sich fortsetzende Verdrängung durch Erdgaskraftwerke). Aber auch die gesunkene Produktion in der Industrie durch die COVID-19-Pandemie hatte einen signifikanten Einfluss auf diese Entwicklung. Bevor hierzu allerdings exakte Aussagen getroffen werden können, müssen vorab noch weitere Untersuchungen getätigt werden.

Die Emissionen der von Deutschland verwalteten Luftfahrzeugbetreiber sanken sogar um 58 Prozent gegenüber 2019. Dieser große Rückgang ist auch auf die COVID-19-Pandemie zurückzuführen.

In der folgenden Grafik wird der Rückgang der Emissionen, getrennt nach Industrie- und Energieanlagen, dargestellt. Während die Emissionen auf der linken Seite der Grafik in Balkenform nach Handelsperiode eins bis drei im Durchschnitt beschrieben werden, wird der Rückgang der Emissionen der dritten Handelsperiode auf der rechten Seite und oben nach Jahren verdeutlicht.

Detaillierte Informationen liefert der jährlich von der DEHSt veröffentlichte VET-Bericht.

Das Diagramm zeigt, dass die Emissionen von 2013 bis 2020 kontinuierlich zurückgegangen sind.
Emissionen im EU-Emissionshandel von Energie- und Industrieanlagen 2013 bis 2020 in Deutschland
Quelle: Umweltbundesamt / Deutsche Emissionshandelsstelle
Teilen:
Artikel:
Drucken
Schlagworte:
 Emissionshandel  EU-Emissionshandel  VET-Bericht  Emissionsentwicklung  Treibhausgasemissionen