Insgesamt emittierte der Verkehrssektor 2017 fast 168 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Den größten Anteil daran (über 96 Prozent) hat der Straßenverkehr, dessen Emissionen 2017 um 2,1 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente anstiegen.
Die deutlichsten Minderungen erreichte mit 19,5 Millionen Tonnen die Energiewirtschaft. Trotz weiterhin sehr hohem Überschuss im Stromaußenhandel sanken hier die Emissionen durch den verringerten Einsatz von Steinkohle, infolge gestiegener Nutzung erneuerbarer Energieträger (insbesondere der Windkraft) sowie durch Stilllegungen bzw. Überführungen in die Sicherheitsbereitschaft von Kraftwerkskapazitäten deutlich auf nun 313 Millionen Tonnen.
In der Landwirtschaft sanken 2017 ebenfalls die Treibhausgasemissionen leicht gegenüber dem Vorjahr auf 66 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Das sind 0,4 Prozent weniger als im Vorjahr und 16,3 Prozent weniger als 1990. Ausschlaggebend ist ein geringerer Einsatz von mineralischen Düngern.
Im Bereich der industriellen Prozesse stiegen die Emissionen dagegen um 2,5 Prozent auf insgesamt 64 Millionen Tonnen gegenüber dem Vorjahr an, dominiert durch die gute konjunkturelle Entwicklung in der Metall- und der Zementindustrie. Die Entwicklungen in den anderen Branchen heben sich gegenseitig nahezu auf.
Emissionen nach Treibhausgasen
Mit 88 Prozent dominierte auch 2017 Kohlendioxid (CO2) die Treibhausgasemissionen – größtenteils aus der Verbrennung fossiler Energieträger. Die übrigen Emissionen verteilen sich auf Methan (CH4) mit 6,1 Prozent und Lachgas (N2O) mit 4,2 Prozent, Hauptquelle ist hier die Landwirtschaft. Gegenüber 1990 sanken die Emissionen von Kohlendioxid um 24,2 Prozent, Methan um 54,3 Prozent und Lachgas um 41,3 Prozent.
Fluorierte Treibhausgase (F-Gase) verursachen insgesamt nur etwa 1,7 Prozent der Treibhausgasemissionen, haben aber zum Teil sehr hohes Treibhauspotenzial. Hier verläuft die Entwicklung weniger einheitlich: In Abhängigkeit von der Einführung neuer Technologien sowie der Verwendung dieser Stoffe als Substitute sanken die Emissionen von Schwefelhexafluorid (SF6-) bzw. Fluorkohlenwasserstoffen (FKW) seit 1995 um 34,4 bzw. 88,9 Prozent. Die Emissionen der halogenierten FKW (H-FKW) sind seitdem um 32,2 Prozent anstiegen.
Weitere Informationen und Links:
Die Änderungen gegenüber der veröffentlichten ersten Schätzung der THG-Emissionen für 2017 (siehe Pressemitteilung 08/2018 vom 27.03.2018) gehen auf Aktualisierungen der damals vorliegenden vorläufigen statistischen Informationen zurück.
Die aktuellen detaillierten Übersichten der Treibhausgasemissionen 1990 – 2017 finden Sie unter http://cdr.eionet.europa.eu/de/eu/mmr/art07_inventory/ghg_inventory/envxd4xlg.
Die Nahzeitprognose für die Treibhausgasemissionen 2018 wird im März 2019 vorgelegt.