Weitere Kommunikation und Konsumanreize im Onlinehandel
Der Onlinehandel kann eine (ungewollte) Konsumsteigerung hervorrufen, da der Aufwand zu konsumieren im Vergleich zum Kauf im stationären Handel sinkt. Dies führt unter anderem zu Kritik am Onlinehandel, allerdings kann dieser auch den kritischen Umgang mit Konsum fördern sowie den Zugang zu Konsumalternativen und ökologischen Produkten erleichtern.
Unabhängig davon, ob Produkte die konsumiert werden nachhaltig sind, führt übermäßiger Konsum zu (ungewollten) negativen Umweltwirkungen. Dies bedeutet, dass sich Menschen, die ökologischere Onlineshops betreiben möchten, zwangsläufig kritisch mit Konsum befassen müssen. Allerdings wird es sich dabei unvermeidlich um einen Balanceakt handeln, zwischen einem erfolgreichen und wettbewerbsfähigen Handeln und dem Verzicht auf konsumfördernde Aktionen bzw. bewusster Konsumkritik.
Rabatte
Neben dem konsequenten Verzicht auf jegliche Rabatte können auch „sinnvolle“ Rabattaktionen eine gut gewählte Variante für nachhaltige Onlineshops darstellen. Als solche sind Aktionen zu verstehen, die ein bestimmtes nachhaltiges Verhalten mit Rabatten oder Gutscheinen für den Shop belohnen. Dieses Verhalten kann eine bestimmte Konsumentscheidung im Onlineshop selbst sein, oder eine generelle Verhaltensänderung, wie beispielsweise ein Rabatt im Onlineshop, wenn die Kundinnen*Kunden zu einem Ökostrom-Anbieter wechseln.
Werbung
Auch der Umgang mit Werbung und speziellen Konsumtagen, wie dem Black Friday, kann eine Möglichkeit zum kritischen Umgang mit Konsum für nachhaltige Onlineshops darstellen. Neben dem bewussten Verzicht auf Werbung und Teilnahme an Konsumkampagnen, bieten sich auch konkrete Gegenaktionen, wie entsprechende Hinweise auf dem Webshop oder Teilnahme an Kampagnen wie „Kauf-Nix-Tag“ oder ähnlichem an.
Alternativen
Eine weitere interessante Möglichkeit für Onlineshops zur Beteiligung an nachhaltigem Konsum kann das Angebot von Konsumalternativen sein, wie eine freiwillige Hersteller-Garantie, ausführliche Hinweise zur Pflege und Reparatur, oder sogar ein Reparaturservice für die gekauften Produkte. Eine weitere Möglichkeit ist es, gebrauchte Artikel zu verkaufen, oder Tausch- und Leihoptionen anzubieten.
Beispiele für die Ausgestaltung der Website
Check-Out: Nach Eingabe der Zahlungsoptionen und der Bestätigung erscheint zum Abschluss des Bestellvorgangs eine kurze Nachricht an den Kunden oder die Kundin, mit einem positiven Bezug auf den ökologischen Einkauf und Hinweis auf Pflege- und Reparaturtipps für das Produkt. Hier wird noch einmal auf eine übergeordnete Seite mit Pflegehinweisen verwiesen.
Transaktionsbezogener E-Mailversand/ Erhalt des Produkts: Ebenfalls in einer abschließenden E-Mail, in der die Bestellung zusammengefasst wird, kann auf die richtige Pflege und Reparatur für das Produkt hingewiesen werden. Dies geschieht auch bei Erhalt des Produkts. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Kundinnen*Kunden auf die Pflege- und Reparaturmöglichkeiten zu verweisen: zum Beispiel durch einen QR-Code, der auf dem Produkt angebracht wird oder durch einer dem Produkt beigefügte Visitenkarte.
Quelle: Kompetenzzentrum Nachhaltiger Konsum
Webseminar Produkt- und Kundenkommunikation vom 17.03.2022
Webseminar des Kompetenzzentrums Nachhaltiger Konsum
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