In drei Jahren hat das Projekt gemeinsam mit zahlreichen beteiligten Akteur*innen in der Region Vorpommern Lösungen für eine zukunftsfähige regionale Wasserversorgung identifiziert. Die Forscher*innen analysierten ingenieurtechnische Maßnahmen wie die Erschließung und Nutzung bisher ungenutzter Grundwasservorkommen, die technische Aufbereitung von durch Nährstoffeinträge belastetem Wasser aus bestehenden Brunnen, bis hin zum Bau von Meerwasserentsalzungsanlagen.
Das Projektteam schätzte ab, wie diese Maßnahmen auf den Wasserhaushalt, die Wassernutzungen und Ökosystemleistungen wirken. Darauf aufbauend untersuchte das IÖW die Kosten der Maßnahmen zur Sicherung der Trinkwasserversorgung und bewertete die Wirkungen auf Ökosystemleistungen im Rahmen einer ökologisch erweiterten Kosten-Nutzen-Analyse.
Die Ergebnisse zeigen, dass Bau- und Unterhaltungskosten von neuen Brunnen zwar am kostengünstigsten, dafür aber nicht in jedem Fall möglich sind. Die technisch aufwändige Aufbereitung belasteten Grundwassers ist etwa um den Faktor zwei teurer, die Meerwasserentsalzung etwa um den Faktor vier. Zugleich muss dafür viel Energie eingesetzt werden, was die Entsalzung aus der Perspektive einer umfassenden Nachhaltigkeitsbetrachtung zur schlechtesten Lösung macht.
Als vorteilhafter erwiesen sich naturräumlich orientierte Maßnahmen. Darunter zählen etwa der Umbau der vorhandenen Wälder von Nadelwald zu Misch- oder Laubwald, die Aufforstung vormals landwirtschaftlich genutzter Flächen sowie der Schutz und die Wiedervernässung von Moorflächen. Diese Bewertung ergibt sich aus der erweiterten Kosten-Nutzen-Analyse, die neben den Wirkungen auf den Wasserhaushalt auch die positiven Wirkungen auf den Kohlenstoffhaushalt, das Landschaftsbild und die Biodiversität einbezieht.
Neben diesen angebotsorientierten Maßnahmen sollten im regionalen Wassermanagement auch verbrauchsorientierte Ansätze berücksichtigt werden. Landwirte können die zusätzliche Bewässerung in der Landwirtschaft vermeiden, indem sie ihre Sorten- und Kulturauswahl anpassen. Außerdem können weitergehende Strategien zum Wassersparen im regionalen Tourismussektor eingesetzt werden. Gegebenenfalls könnte man dazu auch differenzierte Wasserpreise einführen, um gezielte Anreize zur Verbrauchsreduktion im Tourismus zu setzen, ohne die lokale Bevölkerung zusätzlich zu belasten. Die Forscherinnen und Forscher haben Vorschläge zur weiteren Entwicklung der regionalen Raumstrategie „Sicherung des Wasserhaushalts und der Wasserwirtschaft" ausgearbeitet.
Eckdaten zur Maßnahme
Maßnahmenträger
Regionaler Planungsverband Vorpommern, UmweltPlan GmbH Stralsund, IPO Unternehmensgruppe GmbH
Dauer und Finanzierung
Dauer
Das Projekt wurde gefördert im Rahmen des Programms Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels, eine Initiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU).
Weiterführende Links
Beteiligung
Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?
Das Projekt wurde gefördert im Rahmen des Programms Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels, eine Initiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU).
Ansprechperson
Ort der Umsetzung
Mecklenburg-Vorpommern