Deutschland ist eine der zehn Vertragsparteien, die sich aktiv mit der Verbesserung des Umweltzustands bzw. der Gesundheit des stark genutzten Binnenmeeres auseinandersetzen. Seit dem 1. Juli 2020 hat Deutschland, vertreten durch das Bundesumweltministerium, den HELCOM-Vorsitz inne. Dr. Lilian Busse, Leiterin des Fachbereichs „Gesundheitlicher Umweltschutz, Schutz der Ökosysteme“ am Umweltbundesamt und derzeitige HELCOM-Vorsitzende betont: „Nur mit guten Aktionen, also effektiven Maßnahmen, können wir die Ostsee in einen besseren Zustand bringen. Wichtig ist es, für die Meeresumwelt und die menschliche Nutzung eine gesunde Balance zu finden. Der Ostsee-Aktionsplan gibt dafür seit 2007 den Rahmen und wird aktuell von den Mitgliedsstaaten überarbeitet.“. Mit Frau Dr. Busse und den Vizevorsitzenden Dr. Johannes Oelerich (Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung Schleswig Holstein) und Dr. Andreas Röpke (Ministerium Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg Vorpommern) fokussiert sich Deutschland auf folgende Schwerpunkte:
- Ocean Governance stärken
- BSAP aktualisieren – umsetzen – spezifische Anforderungen voranbringen
- Neue Lösungen für altbekannte dringende Herausforderungen angehen (Munition und Unterwasserschall)
- Marine Biodiversität stärken
- Klimawandel und Ostsee – verstehen und reagieren.
Für einen nachhaltigen Schutz weltweit – und so auch für die Ostsee – ist es essentiell, die Bedeutung gesunder Meere für Wirtschaft und Gesellschaft zu verdeutlichen. Das Umweltbundesamt bringt seine Expertise seit vielen Jahren in verschiedene HELCOM-Gremien und Arbeitsgruppen ein. Trotz guter Erfolge in den letzten Jahrzehnten sind beispielsweise die Nähr- und Schadstoffbelastung der Ostsee noch immer zu hoch. Diese Belastungen können nur durch weitere gemeinsame Anstrengungen, sowohl transdisziplinäre als auch grenzübergreifende, reduziert werden. Die Ziele zur Reduktion von Belastungen sind in dem regelmäßig aktualisierten Ostsee-Aktionsplan („Baltic Sea Action Plan“) festgehalten. Ergänzt und konkretisiert werden diese Ziele durch die Umsetzung des regionalen Aktionsplans zu Meeresmüll aus dem Jahr 2015, an dessen Erstellung das Umweltbundesamt maßgeblich beteiligt war. Ein unmittelbar vor der Verabschiedung stehender neuer Aktionsplan soll die Maßnahmen zur Reduktion von Unterwasserschall-Belastungen spezifizieren. Die Überarbeitung des thematisch übergreifenden Ostsee-Aktionsplans soll 2021 mit einer Ministerkonferenz abgeschlossen werden.