Unter dem Motto „Gemeinsam für unser Meer – die Ostsee“ hat Deutschland zum 1. Juli 2020 sein Schwerpunkteprogramm für seine HELCOM-Vorsitzzeit veröffentlicht:
- Ocean Governance stärken
- Ostsee-Aktionsplan aktualisieren, umsetzen und spezifische Anforderungen voranbringen
- Neue Lösungen für altbekannte dringende Herausforderungen angehen
- Marine Biodiversität stärken
- Klimawandel und Ostsee - verstehen und reagieren
Überversorgung mit Nährstoffen, Schadstoffe, Munitionsaltlasten, Müll im Meer, Unterwasserlärm und Klimawandel sind diejenigen Belastungen für die marinen Ökosysteme der Ostsee, die Deutschland in der Vorsitzzeit bearbeitet hat. Ein weiteres Ziel war es, den Schutz von marinen Arten und Lebensräumen zu verbessern und dafür das Netzwerk mariner Schutzgebiete und ein effektives Management fortzuentwickeln. Der wirtschaftliche Aufbau nach der Corona-Krise sollte genutzt werden, Fortschritte für den Meeresschutz und bei Klimafragen zu erzielen.
Der revidierte Ostsee-Aktionsplan legt die Maßnahmen, zu denen sich die Ostseeanrainer und HELCOM verpflichten, für die 2020er Dekade fest. Der Aktionsplan soll maßgeblich zur Gesundung der Ostsee beitragen.
Deutschland trat den HELCOM-Vorsitz als Bund-Länder-Team an. Dr. Lilian Busse, Vizepräsidentin des Umweltbundesamtes, saß der Helsinki-Kommission vom 1. Juli 2020 bis 30. Juni 2022 vor. Dr. Johannes Oelerich hatte für Schleswig-Holstein den Vizevorsitz bis Juni 2021 inne. Dr. Andreas Röpke übernahm für Mecklenburg-Vorpommern ab Juli 2021 den stellvertretenden Vorsitz bis zum Ende der deutschen Präsidentschaft . Am 1. Juli 2022 übergab Deutschland turnusmäßig den HELCOM-Vorsitz für die nächsten zwei Jahre an Lettland.
Das UBA arbeitet seit Jahrzehnten in den HELCOM-Gremien mit Expertinnen und Experten der Ostseeanrainerstaaten zu Nutzungen und Belastungen beim Ostseeschutz zusammen. Neben der Überwachung und Bewertung von Belastungen und des Zustands der Meeresumwelt, beteiligt sich das UBA an der Erarbeitung regionaler Maßnahmen und ökologischer Leitplanken, um die negativen Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die Ostsee zu reduzieren.