Blauer Engel für Textilien (RAL-UZ 154)
Gemeinsam mit einer Vielzahl von Stakeholdern aus Industrie, Verbänden und NGOs wurden die seit 2011 geltenden Kriterien für Textilien erweitert, präzisiert und an die neuesten Erkenntnisse der Forschung angepasst. Wichtige Änderungen im Überblick:
- Auch technische Textilien (z. B. Funktionskleidung) und Bettwaren (z. B. Kopfkissen und Decken) können nun den Blauen Engel für Textilien erhalten. Deshalb wurden weitere Anforderungen in den Kriterienkatalog aufgenommen: an den Herstellungsprozess von Laminaten und Membranen, an Daunen und Federn von Wassergeflügel sowie an Füllmaterialien.
- Es wurden Kriterien für Recyclingfasern formuliert.
- Anforderungen für Flammhemmstoffe und Nanomaterialien wurden konkretisiert.
- Anforderungen an die Arbeitsbedingungen wurden konkretisiert.
Blauer Engel für Mobiltelefone (RAL-UZ 106)
Die Kriterien des Blauen Engel für Mobiltelefone wurden 2016 in Zusammenarbeit mit Vertreterinnen und Vertretern aus Forschung und Wissenschaft, Umweltverbänden, NGOs und Herstellern umfassend überarbeitet.
Der neue Kriterienkatalog, den ein Gerät einhalten muss, um das Umweltzeichen tragen zu dürfen, soll unter anderem die Langlebigkeit der Geräte gewährleisten:
- Der Akku muss besonders hohe Qualitätsanforderungen erfüllen und von den Verbraucherinnen und Verbrauchern selbst ohne Fachkenntnisse entnehmbar sein.
- Für diejenigen Komponenten, welche am ehesten kaputt gehen (insbesondere Akku, Frontglas, Display) müssen Ersatzteile verfügbar sein.
- Auf dem Gerät gespeicherte persönliche Daten müssen unkompliziert und sicher gelöscht werden können, damit das Mobiltelefon ohne Risiko Second Hand weitergegeben werden kann.
Zum ersten Mal wird beim Blauen Engel für Mobiltelefone auch die Rohstoffherkunft bei den sogenannten Konfliktrohstoffen (Zinn, Tantal, Wolfram und Gold) mit berücksichtigt. Und auch für die Nachweise zu Arbeitsbedingungen in den Fertigungsfabriken gelten strenge Kriterien: Sie sollen nun von unabhängigen Dritten vor Ort überprüft werden. Damit trägt der Blaue Engel der Entwicklung Rechnung, dass Verbraucherinnen und Verbrauchern – besonders bei Smartphones – zunehmend neben Umwelt- auch Sozialkriterien wichtig sind.