Bergbau-Rückhaltebecken im Donau-Einzugsgebiet werden sicherer

zum Teil wassergefülltes Rückhaltebecken mit naturnahem Ufer, im Hintergrund bewaldete Bergezum Vergrößern anklicken
Rückhaltebecken in Baia Mare, Rumänien, an dem die Projekt-Trainingsmaßnahmen durchgeführt wurden
Quelle: Internationale Kommission zum Schutz der Donau (IKSD)

Im Donau-Flusseinzugsgebiet ereigneten sich in den letzten 20 Jahren zwei große Katastrophen durch Dammbrüche bei Rückhaltebecken, die zu großen ökologischen Schäden führten. Im Rahmen des Beratungshilfeprogramms hat das UBA die Donau-Anrainerländer Rumänien, Slowakei, Tschechien, Ukraine und Ungarn deshalb unterstützt, die Sicherheit der Bergbau- und Industrierückstände-Absetzbecken zu erhöhen.

Das Beratungshilfeprojekt zur Erhöhung der Sicherheit der Bergbau- und Industrierückstände-Absetzbecken (auf Englisch Tailings Management Facilities, kurz TMF) im Donauraum wurde durch das ⁠UBA⁠ in Kooperation mit der Internationalen Kommission zum Schutz der Donau (IKSD) durchgeführt.

Zielsetzung war, das Sicherheitsniveau von bergbaulichen Rückhaltebecken im Donau-Flusseinzugsgebiet zu erhöhen. Hierfür erarbeiteten die Projektbeteiligten praktische Instrumente, insbesondere

  • eine überarbeitete Checkliste zur sicherheitstechnischen Bewertung von TMF,
  • einen angepassten Tailings Hazard Index (THI), der eine einfache indexbasierte Berechnungsgrundlage zur Beurteilung des Gefahrenpotenzials von TMFs bietet, und
  • einen neu entwickelten Tailings Risk Index (TRI), der Gefahren- und Risikofaktoren kombiniert und die ⁠Exposition⁠ von Bevölkerung und Umwelt gegenüber TMF-Unfällen berücksichtigt.

Darüber hinaus analysierte das Beratungshilfeprojekt TMF-Unfälle weltweit aus den letzten 100 Jahren und stellte eine Datenbank bereit, aus der die Schwere und räumliche Dimension dokumentierter historischer Unfälle hervorgeht.

Durch das Projekt wird sichergestellt, dass mittelfristig ein gemeinsames Verständnis von Mindeststandards und Sicherheitsanforderungen für TMFs im Donauraum eingehalten wird, so dass TMFs sicherer und die Bevölkerung und die Umwelt besser geschützt werden.

Die Projektergebnisse wurden im Dezember 2020 auch auf der 11. Vertragsstaatenkonferenz der „Industrieunfall“-Konvention der Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen (⁠UNECE⁠) und zur Vollversammlung der IKSD vorgestellt und positiv gewürdigt.

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