Auf dieser Seite werden die Ressourcenschonungseffekte der deutschen Sekundärrohstoffwirtschaft und die damit verbundene Substitution von Primärenergie und Primärrohstoffen für das Jahr 2013 für alle untersuchten Materialien dargelegt.
Die direkten und indirekten Effekte der Verwertung (DIERec) einschließlich der globalen Auswirkungen werden anhand des DIERec bemessen. Der DIERec belief sich 2013 für die 30 untersuchten Materialien auf 493 Mio. Tonnen. Wenn keine Verwertung von Sekundärrohstoffen in Deutschland existieren würde, so hätten Primärrohstoffe unter Annahme gleicher Produktionsmuster und Technologien in jenem Umfang global gewonnen werden müssen. Durch die inländische Sekundärrohstoffwirtschaft wurden folglich weltweit 493 Mio. Tonnen Primärrohstoffe eingespart. Die direkten Effekte der Verwertung, welche nur die inländische Materialwirtschaft berücksichtigen, werden anhand des DERec abgebildet. Der DERec belief sich 2013 für die 30 untersuchten Materialien auf 222 Mio. Tonnen. Wenn keine Verwertung von Sekundärrohstoffen in Deutschland existieren würde, so hätten Primärrohstoffe, Halb- und Fertigwaren, unter Annahme gleicher Produktionsmuster und Technologien in jenem Umfang importiert bzw. inländisch gewonnen werden müssen. Durch die inländische Sekundärrohstoffwirtschaft wurden folglich ohne die Betrachtung der ausländischen Vorketten 222 Mio. t Primärmaterial eingespart.
Aufgrund der hohen Rohstoffaufwendungen zur Gewinnung und Aufbereitung von Erzen wird der DIERec vor allem durch die Verwertung der Metalle, dabei insbesondere die Materialien Eisen und Stahl (29 %) sowie Kupfer (27 %) geprägt. Im DERec kommt hingegen die Bedeutung der inländischen nichtmetallischen Materialwirtschaft deutlicher zum Tragen, insbesondere durch Recyclinggesteinskörnungen (25 %), industrielle Nebenprodukte (12 %) und PPK (10 %). Aus der Differenz von DIERec und DERec wird ersichtlich, dass 271 Mio. Tonnen und damit 55 % der Rohstoffeinsparungen durch die Sekundärrohstoffwirtschaft im Ausland auftreten. Gruppiert nach den 4 Hauptmaterialkategorien sind diese Ergebnisse in Abbildung 1 absolut dargestellt.
In Abbildung 2 werden die relativen rohstoffbezogenen Einspareffekte nach Materialkategorien dargelegt.
Absolute Verwertungseffekte nach Einzelmaterialien
In Abbildung 3 erfolgt eine Gegenüberstellung des DIERec und DERec für die einzelnen Materialien.
Tabellen der Indikatoren DIERec und DERec
Die zu Grunde liegenden Daten für die Verwertung der untersuchten Abfall- und industriellen Nebenprodukte in Deutschland 2013 sind in den Tabellen 1 und 2 zusammengestellt, wobei nach stofflicher und energetischer Verwertung unterschieden wird.
Der Primärmaterialeinsatz in Deutschland betrug im Jahr 2013 1.683 Mio. Tonnen – gemessen als direkter Materialeinsatz DMI. Darin enthalten sind auch Aufwendungen zur Sammlung und Aufbereitung von Sekundärrohstoffen. Jedoch werden dadurch deutlich mehr Primärmaterialien eingespart. Ohne die Bewirtschaftung der untersuchten 30 Materialien in Deutschland wäre der DMI rechnerisch um den DERec im Umfang von 222 Mio. t auf 1.904 Mio. t erhöht. Dies entspricht einem theoretischen Anstieg des DMI um 13 %.
Für die Berücksichtigung der globalen Auswirkungen der Sekundärrohstoffwirtschaft muss der DIERec mit den RMI verglichen werden. Der RMI berücksichtigt ergänzend zum direkten Materialeinsatz auch Importgüter mit den Massen an Rohstoffen, die im Ausland zu deren Herstellung erforderlich waren. Diese werden in der Fachsprache als „indirekte Importe“ bezeichnet. Der RMI stellt also eine Vergleichbarkeit zwischen den Einfuhren und inländischen Entnahmen her, indem der Primärrohstoffverbrauch im In- und Ausland gleichermaßen abgebildet wird. Der RMI des Jahres 2013 betrug für Deutschland 2.665 Mio. Tonnen. Ohne die Bewirtschaftung der untersuchten 30 Materialien in Deutschland wäre der RMI rechnerisch um den DIERec im Umfang von 493 Mio. t auf 3.158 Mio. t erhöht. Dies entspricht einem theoretischen Anstieg des RMI um 18,5 %.
Abbildung 4 stellt das Verhältnis von DIERec und DERec zu RMI bzw. DMI grafisch dar.
Energieeinsparung
Die direkten und indirekten Effekte auf den Energieverbrauch einschließlich der globalen Auswirkungen werden anhand des KEA-Saldos bemessen. Durch die Substitution von Primärrohstoffen durch die verwerteten Abfälle und Nebenprodukte der 30 untersuchten Materialien wurde ein Energieverbrauch von 1.406 PJ vermieden. Wenn keine Verwertung von Sekundärrohstoffen in Deutschland existieren würde, so hätte unter Annahme gleicher Produktionsmuster und Technologien in jenem Umfang global zusätzlich Energie eingesetzt werden müssen. Dies entspricht rund 6 % des Primärenergieaufkommens der Bundesrepublik, das 2013 bei 24.512 PJ lag.
Die direkten Effekte auf den Energieverbrauch innerhalb der Bundesrepublik werden anhand des KEA-Saldos ohne Vorketten bemessen. Dieser berücksichtigt nur die Energieeinsätze zur Sekundärrohstoffgewinnung sowie den Teil der im Inland stattfindenden Primärprozessrouten. Durch die Substitution von Primärrohstoffen durch die verwerteten Abfälle und Nebenprodukte der 30 untersuchten Materialien wurde im Inland ein Energieverbrauch von 1.194 PJ vermieden. Wenn keine Verwertung von Sekundärrohstoffen in Deutschland existieren würde, so hätte unter Annahme gleicher Produktionsmuster und Technologien in jenem Umfang zusätzlich Energie eingesetzt werden müssen. Im Verhältnis zur Energiegewinnung im Inland im Jahr 2013, welche sich auf 4.109 PJ belief, entspricht dies einem Anteil von 29 %. Dies zeigt, dass die Sekundärrohstoffwirtschaft im Verhältnis zur inländischen Energiegewinnung ein sehr bedeutender Sektor zur Energiebereitstellung ist, was zum einen auf der energetischen Verwertung von heizwertreichen Abfällen und zum anderen auf der Vermeidung von energieintensiven metallurgischen Prozessen beruht.
Der KEA-Saldo weist in globaler Perspektive jene Materialien als dominierend zur Energieeinsparung aus, die in großem Umfang eine energetische Verwertung erfahren und damit überwiegend fossile Energieträger ersetzen. Darunter fallen insbesondere PPK (38 %), Altholz (9%) und Kunststoffe (17 %). Darüber hinaus werden auch durch Metalle, die durch Zusammenwirken energieintensiver Prozesse und großer Produktionsmengen geprägt sind – wie Aluminium (12 %) sowie Stahl und Eisen (9%) – große Energieeinsparungen erzielt, da deren Sekundärmetallurgie deutlich weniger energieintensiv ist.
Gruppiert nach den 4 Hauptmaterialkategorien sind diese Ergebnisse in Abbildung 5 absolut wiedergegeben.
Absolute Beiträge zur Senkung des kumulierten Energieaufwands
Relative Beiträge zur Senkung des kumulierten Energieaufwands
In Abbildung 6 werden die relativen energetischen Beiträge und Einspareffekte nach Materialkategorien dargestellt.
Absolute Verwertungseffekte nach Einzelmaterialien
In Abbildung 7 erfolgt eine Gegenüberstellung des KEA-Saldos in globaler Perspektive und des inländischen KEA-Saldos ohne die ausländischen Vorketten für die einzelnen Materialien im Jahr 2013 in Deutschland.
Tabellen des KEA-Saldos
Die zu Grunde liegenden Daten sind in den Tabellen 3 und 4 zusammengestellt, wobei nach stofflicher und energetischer Verwertung unterschieden wird.
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