Sechstes EMW-Online-Seminar: Last-Minute-Tipps und Blick voraus | Umweltbundesamt

Genau einen Monat vor Beginn der EUROPÄISCHEN MOBILITÄSWOCHE 2022 lag es der Nationalen Koordinierungsstelle der EMW am Herzen, mit der sechsten Auflage (der dritten in diesem Jahr) der erfolgreichen Online-Seminar-Reihe noch einmal für eine Teilnahme an der europaweiten Kampagne zu werben und dafür Hinweise und Anregungen, so z.B. zu Last-Minute-Aktionen oder auch zu Partnernetzwerken, zu geben. Außerdem richtete sich der Blick schon auf das geplante Netzwerktreffen im November in Bremen.

Fanny Paschek, die aktuelle deutsche EMW-Koordinatorin, begrüßte zunächst die mehr als 50 Vertreter*innen von Kommunen und Organisationen aus ganz Deutschland an den Bildschirmen und startete wie gewohnt mit einer kleinen Online-Umfrage zum Stand der EMW-Vorbereitungen und speziell zu Ideen für Last-Minute-Aktionen. Die meisten Teilnehmenden stecken erwartungsgemäß mitten in den Planungen und der Organisation von Aktivitäten und es gibt durchaus einige Gedanken zu kurzfristigen Optionen, weitere Inspiration schien aber auch durchaus willkommen.

Die Präsentation der Nationalen Koordinierungsstelle setzte genau an diesem Punkt an. Frau Paschek stellte einige Möglichkeiten vor, um mit relativ geringem Aufwand EMW-Aktionen vorzubereiten, teilweise auch unter Nutzung der Unterstützungsangebote der Nationalen Koordinierungsstelle. Ob eine Warnwesten-Malaktion, das beliebte Pendlerfrühstück oder das Ampelquiz, ein lokaler Fahrradreparaturservice, Fahrradyoga im Stadtpark, ein Büchertisch zu nachhaltiger Mobilität in der Bibliothek – vieles ist hier denkbar. Allgemein empfehlen wir an dieser Stelle auch, die EMW vor Ort mit anderen thematisch passenden Veranstaltungen in der Stadt zu verknüpfen, die ohnehin im EMW-Zeitraum geplant sind (z.B. Stadt-, Wein-, Straßenfeste, Umwelttage, Stadtlauf, Faire Woche, Musik- oder Filmfestivals …). Oder die EMW dockt an andere Aktivitäten oder Kampagnen an, an denen sich die Stadt oder andere Akteure ohnehin beteiligen (z.B. Stadtradeln, Kindermeilenkampagne, Radeln ohne Alter …). Das bedeutet: geringerer Aufwand und Synergie-Effekte statt Konkurrenz. Eine Kommune kann auch über die Kategorie „Dauerhafte Maßnahme“ an der EMW teilnehmen, indem sie im EMW-Zeitraum Projekte der Mobilitätsinfrastruktur, die im laufenden Jahr fertiggestellt oder erneuert bzw. renoviert wurden, einweiht oder einfach sichtbar macht. Sie kann z.B. Fahrradstraßen freigeben, neue Fahrradbügel schmücken, Fahrradservice-/ Mobilitätsstationen eröffnen, neu gestaltete Haltestellen bzw. Wartehäuschen bespielen, Projekte auf der Internetseite der Stadt präsentieren usw.

Anschließend gab Frau Paschek im Namen der Allianz pro Schiene ein Update zum Tag der Schiene am 16. und 17.September und warb damit nochmal für dieses neue Event, das bestens zum Anliegen der EMW passt.

Mit dem nachfolgenden Beitrag zeichnete Filip Wätjen vom „autofreien StadTraum Bremen e.V.“ ein anschauliches Bild von der Gastgeberstadt unseres nächsten Netzwerktreffens im November. In prägnanten Charakteristika stellte er Bremen als Stadt der kurzen Wege, Stadt mit Modellcharakter, Stadt am Fluss und als Stadt großer Bilder vor und machte schon jetzt Lust und Hoffnung auf eine Veranstaltung in Präsenz.

Der letzte große Programmpunkt widmete sich den Partnernetzwerken.

• Zuerst gab Stella Schwietering vom Zukunftsnetz Mobilität NRW einen umfassenden Einblick in die Ziele, Inhalte und Arbeitsweise dieses Netzwerkes, vertreten durch die drei Koordinierungsstellen Rhein-Ruhr, Rheinland und Westfalen-Lippe. Es unterstützt Kommunen dabei, mithilfe eines Kommunalen Mobilitätsmanagements die Rahmenbedingungen für nachhaltige Mobilitätsentwicklung zu etablieren und konkrete Maßnahmen umzusetzen. Dazu gehört auch die EMW. Hier hilft das Zukunftsnetz Mobilität mit Workshops, Projektplänen und Aktionsideen sowie mit einer Materialsammlung, die allen Kommunen deutschlandweit offensteht und online abrufbar ist.
• Anschließend hatte Sven Hübschen vom ACE Autoclub Europa e.V. Region Baden-Württemberg das Wort. Er machte deutlich, dass der ACE inzwischen längst „mehr ist als Auto“ und alle Fahrzeuge in den Blick auf eine saubere Mobilitätszukunft nimmt. Insbesondere im Bereich der E-Mobilität will sich der ACE in die EMW einbringen und über Plakataktionen, online und über die Presse dafür werben, informieren und sensibilisieren.
• Als drittes stellte Linda Heggen von der ifok GmbH (Agentur für Projekte rund um ⁠Nachhaltigkeit⁠) die Initiative RadKULTUR Baden-Württemberg des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg vor. Diese richtet sich mit ihren Angeboten an Kommunen, Unter­nehmen und Vereine, um den Radverkehr nachhaltig voranzubringen und nimmt nun erstmalig die Europäische Mobilitätswoche zum Anlass, gemeinsam landes­weit Zeichen zu setzen für mehr Radverkehr, ⁠Klimaschutz⁠ und nachhaltige Mobili­tät. Die erste Mobilitätswoche Baden-Württemberg ist für Kommunen, Unterneh­men, Bildungseinrichtungen, Vereine, Verbände und Privatpersonen eine gute Gelegenheit, verschiedene Aktionen rund ums Radfahren vor Ort eigenständig umzusetzen. Gleichzeitig bietet sie auch Inspiration auch für Akteure in anderen Bundesländern.

Auch bei diesem Treffen nutzten die Teilnehmenden während der Präsentationen den Chat für konkrete Nachfragen und den Austausch untereinander.

Das sechste EMW-Online-Seminar endete mit einem Ausblick auf den EMW-Herbst 2022 und der Verabschiedung, begleitet von zahlreichen positiven Rückmeldungen von den Gästen.

Wie immer steht die Präsentation im Downloadbereich auf unserer EMW-Webseite zur Nachbereitung zur Verfügung.