Rückschau: Zukunftsplattform des Spurenstoffzentrums

Am 16. und 17.Oktober 2023 fand die Veranstaltung "Zukunftsplattform des Spurenstoffzentrums – Gemeinsam für saubere Gewässer" in den Gebäuden des Fraunhofer ENIQ in Berlin statt. Dabei trugen auch die Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Dr. Lilian Busse, Vizepräsidentin des Umweltbundesamtes, vor. Die Stakeholder wurden über Workshop-Sessions interaktiv in das Programm einbezogen.

Die Veranstaltung hatte das Ziel, einen Austausch über den aktuellen Stand und die weiteren Schritte im Stakeholder-Dialog zur Verminderung von Einträgen relevanter Spurenstoffe zu fördern. Ergänzend wurde mehr Raum für den persönlichen Austausch und die Vernetzung für die am Dialog beteiligten Akteure und weitere, neue Interessierte geschaffen.

In Vorträgen wurde über die neuen Entwicklungen in der EU, wie den Entwurf der Humanarzneimittelrichtlinie oder den Vorschlag der europäischen Kommunalabwasserrichtlinie, gesprochen. Maximiliane Montag und Prof. Dr.-Ing. Adolf Eisenträger vom Spurenstoffzentrum des Bundes (SZB) ordneten diese Themen im Spannungsfeld der EU und nationaler Strategien ein. Dr.-Ing. Thomas Hillenbrand (Fraunhofer ISI) gab einen Einblick in den Stand und die Perspektiven des Spurenstoff-Dialogs. Der Stand der Arbeiten im Gremium zur Bewertung der Relevanz von Spurenstoffen wurde von Martina Starke (SZB) vorgestellt.

Das Programm ließ anschließend viel Raum für Mitwirkung, Vernetzung und Dialog. Im Rahmen von verschiedenen Gesprächsinseln wurden die Erfahrungen und Erwartungen der verschiedenen Stakeholder gesammelt und diskutiert. Das Thema "Transformation und Zero Pollution durch Dialog? - Minderung von Stoffeinträgen in Gewässer durch freiwillige Maßnahmen" wurde von Gregor Schnittker (IKU) und Dr.-Ing. Felix Tettenborn (Fraunhofer ISI) moderiert und geleitet, das Thema "Erfolge und weitere Vorgehensweise beim Thema Benzotriazol" von Dr.-Ing. Thomas Hillenbrand zusammen mit Dr. Bernd Glassl (IKW) und Dr. Axel Neisser (Stiftung Warentest). Weitere Themen waren die Frage, ob die Ideen der EU-Kommission zur EPR (Erweiterte Herstellerverantwortung) mit dem Konzept der Spurenstoffstrategie vereinbar sind (Leitung durch Dr. Thomas Kullick, VCI mit Prof. Dr.-Ing. Adolf Eisenträger, SZB, und Dr. Jörg Rehberg, BDEW) und die gezielte Spurenstoffelimination auf Kläranlagen (Leitung: Marie Launay, KomS Baden-Württemberg).

In einer Podiumsdiskussion berichteten Vertreter*innen aus den vier Bundesländern Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg ihre Erfahrungen, Erfolge und Herausforderungen bei der Spurenstoffelimination.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke stellte die Strategien zum Schutz des Wassers vor. Dr. Lilian Busse, Vizepräsidentin des Umweltbundesamtes, ergänzte diese mit einem Input zur Verantwortung im Gewässerschutz.

In einer weiteren Podiumsdiskussion erläuterten Vertreter*innen der Verbände aus Industrie, Wasserwirtschaft, Behörden und Wissenschaft ihre verschiedenen Standpunkte, zeigten aber auch Möglichkeiten zu gemeinsamen Lösungen auf. Im Mittelpunkt stand hierbei der Vorschlag der neuen EU-Kommunalabwasserrichtlinie.

Zum Abschluss wurden sechs Impulsvorträgen zu neuen, interessanten technischen Entwicklungen und Initiativen aus innovativen Vorhaben zur Verringerung unerwünschter Einträge von Spurenstoffen in Gewässern vorgetragen.

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 Spurenstoffe  Gewässerschutz