Raum der grünen Vielfalt
Eine künstlerische Garteninstallation von Teresa Beck
Eine künstlerische Garteninstallation von Teresa Beck
Wilde Dachgärten, offene Gemeinschaftsgärten, blühende Mittelstreifen. Längst ist das Gärtnern in der Stadt zu einer Bewegung geworden – vor allem in Großstädten. Teresa Beck, Absolventin der Universität der Künste Berlin und Filmemacherin, lässt anlässlich des Internationalen Tags der biologischen Vielfalt im Forum des Umweltbundesamtes eine grüne Insel entstehen. Auf einer überdimensionalen Tafel will sie eine Landschaft aus über 4.000 Saatbällen anlegen, aus denen im Verlauf der Ausstellung bienenfreundliche Pflanzen keimen – etwa Wildblumen und Kräuter. Moosbeschichtete Stühle um die Tafel ergänzen die Installation, die das Verhältnis von Mensch und Natur thematisiert.
Die Saatbälle sollen nach und nach in den öffentlichen Raum diffundieren. In mehreren Pflanzaktionen wird ein Teil der Setzlinge in Dessau gepflanzt, die restlichen werden am Ende der Ausstellung an Urban Gardening Projekten, Schulen und weiteren Einrichtungen gegeben. Ziel des partizipativen Kunstprojekts ist, den städtischen Raum als Experimentierfeld aufzuzeigen, das Leben in den Stadtteilen lebenswerter zu gestalten und den Gemeinsinn zu fördern.
Mittwoch, 21. Mai 2014, 18 Uhr
Umweltbundesamt
Dr. Thomas Holzmann, Vizepräsident Umweltbundesamt
Heike Brückner, Urbane Farm Dessau, Stiftung Bauhaus Dessau
Zur Eröffnung wird der Dokumentarfilm „Sprechende Gärten. Die Berliner Urban Gardening Bewegung“ von Teresa Beck und René Reichelt gezeigt.
Montag bis Freitag: 9 bis 19 Uhr
Samstag bis Sonntag: 9 bis 16 Uhr
Eintritt frei
Urbane Farm Dessau/Stiftung Bauhaus Dessau
22. Mai, Dessauer Innenstadt
23. Mai, VorOrt-Haus Dessau
27. Mai, Urbane Farm Dessau, Quartiershof Am Leipziger Tor
30. Juni, Workshop mit Schülern der Regenbogenschule Dessau
Donnerstag, 03.07.2014, 16 Uhr
Zum Ende der Ausstellung übergibt das UBA die Garteninstallation von Teresa Beck an Urban-Gardening-Projekte. In den vergangenen fünf Wochen ist aus den unzähligen Samenkugeln eine „grüne Landschaft“ en miniature entstanden. Die Wildblumen und Kräuter sollen jetzt mit Hilfe aktiver Stadtgärtner im öffentlichen Raum – etwa im Quartiershof am Leipziger Tor/Urbane Farm Dessau und auf der neu angelegten Streuobstwiese der VolksSolidarität – gepflanzt werden.
Sie machen unsere Erde so einzigartig und wertvoll: die ungeheure Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten, der Ökosysteme und Gene. Und doch nimmt die biologische Vielfalt weltweit ab – auch in Deutschland. Gründe gibt es viele: Der Raubbau an der Natur lässt aus Wäldern Agrarsteppen entstehen, Flussauen machen Siedlungen Platz. Und auch der Klimawandel beeinträchtigt Lebensgemeinschaften, etwa weil weniger Niederschläge fallen. Die neue städtische Gartenbewegung will dem etwas entgegensetzen. Sie leistet einen Beitrag zum Erhalt und zur Verbreitung der Kulturpflanzenvielfalt.