UBA-Präsident Dirk Messner sagt: „Der Klimawandel in Deutschland ist schon heute in vielen Bereichen des Lebens eine Herausforderung – auch für die Gesundheit. Hier gilt es, den Umgang mit Hitze deutlich zu verbessern und vulnerable Bevölkerungsgruppen adäquat zu schützen.“
Laut der aktuellen Analyse des RKI im Auftrag des UBA und BMUKN stellen schon einzelne heiße Tage eine Hitzebelastung dar, die, wenn die nächtliche Abkühlung ausbleibt, zu einer Erhöhung der Sterblichkeit führen können. Dies gilt für Tage mit einer mittleren Temperatur von über 20 °C, also Tag- und Nachtwerte zusammengerechnet. Bleibt es über mehrere Tage in Folge heiß, ohne nächtliche Abkühlung, steigt die Sterblichkeit weiter an und erreicht ein nach etwa drei bis vier Tagen gleichbleibend hohes Niveau.
Städte stärker betroffen
In Städten ist die Hitzebelastung größer als auf dem Land. Sie bilden sogenannte Wärmeinseln im Vergleich zum kühleren Umland. In der Folge liegt auch die hitzebedingte Sterblichkeit in Städten höher als in ländlichen Gebieten. Dieses Phänomen zeigt sich am deutlichsten in West- und Süddeutschland. Im Norden sind die Unterschiede aufgrund der Meeresnähe weniger ausgeprägt. Insgesamt kommt es aber auch in ländlichen Kreisen regelmäßig im Sommer zu einer deutlichen Hitzebelastung und zu hitzebedingten Todesfällen.
„Aufgrund des Klimawandels wird sich das Problem der Übersterblichkeit im Sommer in Zukunft noch weiter verschärfen“, sagt UBA-Präsident Messner. „Umso wichtiger ist es, dass Umwelt- und Gesundheitsschutz hier Hand und Hand gehen und den Menschen unterstützend zur Seite stehen.“
Genauere Datenerhebung erforderlich
In dem Forschungsprojekt wurden verschiedene Aspekte der hitzebedingten Übersterblichkeit in Deutschland analysiert. In dem Projekt konnte unter anderem bestätigt werden, dass insbesondere in Sommern mit kurzen Hitzeperioden eine tagesgenaue Analyse die hitzebedingten Todesfälle vollständiger erfasst als Analysen mit mehrtägiger oder wöchentlicher Auflösung.
Das vom BMUKN geförderte Forschungsprojekt ist Teil der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel. Die Ergebnisse des Projekts wurden nun in Form eines Abschlussberichts in der UBA-Schriftenreihe „Umwelt und Gesundheit“ veröffentlicht.