Umweltbundesamt veröffentlicht Studie zu hitzebedingten Todesfällen in Deutschland

Ältere Menschen mit Vorerkrankungen besonders betroffen

Das Bild zeigt eine ältere Frau, die auf einer Parkbank im Schatten unter einem Baum sitzt und aus einer Wasserflasche trinkt.zum Vergrößern anklicken
Heiße Tage sind für viele ältere Menschen über 75 eine gesundheitliche Belastung.
Quelle: MiguelAngel / stock.adobe.com

Zum morgigen Hitzeaktionstag veröffentlicht das Umweltbundesamt (UBA) eine vom Bundesumweltministerium (BMUKN) in Auftrag gegebene Studie zur hitzebedingten Sterblichkeit in Deutschland. Über vier Jahre lang haben Forschende des UBA und des Robert-Koch-Instituts (RKI) daran gearbeitet, die Berechnung der durch Hitze verursachten Todesfälle in Deutschland zu präzisieren. Es zeigte sich, dass es in den Sommern 2023 und 2024 jeweils etwa 3.000 hitzebedingte Todesfälle in Deutschland gab. Betroffen waren vor allem Menschen über 75 Jahre mit Vorerkrankungen wie Demenz, Herz-Kreislauf- oder Lungenerkrankungen.

UBA⁠-Präsident Dirk Messner sagt: „Der ⁠Klimawandel⁠ in Deutschland ist schon heute in vielen Bereichen des Lebens eine Herausforderung – auch für die Gesundheit. Hier gilt es, den Umgang mit Hitze deutlich zu verbessern und vulnerable Bevölkerungsgruppen adäquat zu schützen.“

Laut der aktuellen Analyse des ⁠RKI⁠ im Auftrag des UBA und BMUKN stellen schon einzelne heiße Tage eine Hitzebelastung dar, die, wenn die nächtliche Abkühlung ausbleibt, zu einer Erhöhung der Sterblichkeit führen können. Dies gilt für Tage mit einer mittleren Temperatur von über 20 °C, also Tag- und Nachtwerte zusammengerechnet. Bleibt es über mehrere Tage in Folge heiß, ohne nächtliche Abkühlung, steigt die Sterblichkeit weiter an und erreicht ein nach etwa drei bis vier Tagen gleichbleibend hohes Niveau.

Städte stärker betroffen

In Städten ist die Hitzebelastung größer als auf dem Land. Sie bilden sogenannte Wärmeinseln im Vergleich zum kühleren Umland. In der Folge liegt auch die hitzebedingte Sterblichkeit in Städten höher als in ländlichen Gebieten. Dieses Phänomen zeigt sich am deutlichsten in West- und Süddeutschland. Im Norden sind die Unterschiede aufgrund der Meeresnähe weniger ausgeprägt. Insgesamt kommt es aber auch in ländlichen Kreisen regelmäßig im Sommer zu einer deutlichen Hitzebelastung und zu hitzebedingten Todesfällen.

„Aufgrund des Klimawandels wird sich das Problem der Übersterblichkeit im Sommer in Zukunft noch weiter verschärfen“, sagt UBA-Präsident Messner. „Umso wichtiger ist es, dass Umwelt- und Gesundheitsschutz hier Hand und Hand gehen und den Menschen unterstützend zur Seite stehen.“

Genauere Datenerhebung erforderlich

In dem Forschungsprojekt wurden verschiedene Aspekte der hitzebedingten Übersterblichkeit in Deutschland analysiert. In dem Projekt konnte unter anderem bestätigt werden, dass insbesondere in Sommern mit kurzen Hitzeperioden eine tagesgenaue Analyse die hitzebedingten Todesfälle vollständiger erfasst als Analysen mit mehrtägiger oder wöchentlicher Auflösung.

Das vom BMUKN geförderte Forschungsprojekt ist Teil der Deutschen ⁠Anpassungsstrategie⁠ an den Klimawandel. Die Ergebnisse des Projekts wurden nun in Form eines Abschlussberichts in der UBA-Schriftenreihe „Umwelt und Gesundheit“ veröffentlicht.

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