Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Je nach Wohnort erleben die Menschen in Deutschland die Folgen der Klimakrise sehr unterschiedlich. Die einen bekommen Hitze und Dürre besonders zu spüren, die anderen werden mit Stürmen oder Überflutungen konfrontiert. Hier bei uns in Dessau-Roßlau in der Region Mittelelbe sind andere Lösungen gefragt, als an der Küste oder in der Großstadt. Mit regionalen Dialogveranstaltungen wollen wir von den Bürgerinnen und Bürgern erfahren, welche Maßnahmen zur Vorsorge und Anpassung an die Folgen der Klimakrise sie für ihre Region besonders wichtig finden. Und wir bitten sie um ihre Ideen und Empfehlungen für verschiedene Handlungsbereiche. Ich freue mich, dass sich so viele Menschen engagieren, und bin gespannt auf die Empfehlungen für unsere vorsorgende Klimaanpassungsstrategie.“
Die fünf Dialogveranstaltungen finden in den Regionen Ostseeküste in Wismar, Mittelelbe in Dessau-Roßlau, Rhein-Ruhr in Duisburg, Rhein-Main in Worms und Bayerischer Wald in Zwiesel statt. Sie wurden auf der Grundlage der Ergebnisse der Klimawirkungs- und Risikoanalyse 2021 der Bundesregierung und mit Blick auf unterschiedliche Siedlungsräume, Landschaften sowie Wirtschafts- und Infrastrukturen ausgewählt.
Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes: „Wir haben diese fünf Regionen bewusst ausgewählt, da sie durch die Auswirkungen des Klimawandels teilweise spezifisch betroffen sind und beispielhaft für die vielfältigen Herausforderungen der Klimaanpassung in Deutschland stehen. Durch die Beteiligung der Menschen vor Ort erhoffen wir uns wertvolle Beiträge zur Weiterentwicklung der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel.“
Im Oktober und November 2023 laden Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt in den fünf ausgewählten Regionen zu regionalen Dialogveranstaltungen ein. Bei diesen zweitägigen Veranstaltungen diskutieren jeweils etwa 80 Personen darüber, wie ihre Region für eine lebenswerte Zukunft klimaangepasst gestaltet werden sollte. Die Teilnehmenden werden zufällig ausgewählt, so dass sich eine möglichst vielfältige Zusammensetzung ergibt. Sie erarbeiten Empfehlungen, welche Lösungen, Maßnahmen und Instrumente aus ihrer Sicht für ausreichend Vorsorge und Schutz vor den Folgen der Klimakrise sorgen könnten.
Die Umsetzung von Maßnahmen zur Vorsorge und Anpassung an die zunehmenden Folgen des Klimawandels trägt dazu bei, die Lebensqualität für alle in Deutschland trotz Klimakrise zu erhalten oder zu verbessern. Auf den Online-Dialog und die fünf regionalen Dialogveranstaltungen mit Bürgerinnen und Bürgern folgt eine Beteiligung von Fachleuten aus Bundesländern, Kommunen, Verbänden und Wissenschaft.
Die Bundesregierung entwickelt derzeit die Deutsche Anpassungsstrategie aus dem Jahr 2008 weiter und will bis Ende 2024 eine neue, vorsorgende Anpassungsstrategie an den Klimawandel vorlegen. Diese Strategie ist im Entwurf der neuen Klimaanpassungsgesetz verankert, das Mitte Juli 2023 vom Bundeskabinett beschlossen wurde und im Bundestag beraten wird. Die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses mit Bürgerinnen und Bürgern sowie der Fachwelt werden in die Arbeit der Bundesregierung einfließen.