Der Deutsche Preis für Nature Writing zeichnet Autorinnen und Autoren aus, die sich in ihrem literarischen Werk auf ›Natur‹ beziehen. Der einmal jährlich vergebene Preis knüpft an die vor allem in den USA und in Großbritannien ausgeprägte schriftstellerische Tradition des Nature Writing an, in der sich Autorinnen und Autoren mit der Wahrnehmung von Natur, mit dem praktischen Umgang mit dem Natürlichen, mit der Reflexion über das Verhältnis von Natur und Kultur und mit der Geschichte der menschlichen Naturaneignung auseinandersetzen. Genreübergreifend findet dabei sowohl essayistisches als auch lyrisches und episches Schreiben Berücksichtigung.
Die Thematisierung von ›Natur‹ schließt die Dialektik von äußerer und innerer Natur ebenso ein wie die Auflösung der Grenzen von Kultur und Natur oder die Fragestellungen rund um die Wahrung von Naturerscheinungen und natürlichem Geschehen. Nature Writing spricht nicht von ›der Natur als solcher‹, sondern von der durch Menschen wahrgenommenen, erlebten und erkundeten Natur.
Die Ausschreibung
Die Auszeichnung fördert deutschsprachige bzw. auf Deutsch schreibende Autorinnen und Autoren, die mindestens ein selbstständiges literarisches Werk oder einen Text in einer Literaturzeitschrift publiziert haben (kein Selbstverlag oder Books on demand; bei Theaterstücken, Hörspielen u. dgl. Nachweis der Uraufführung). Die eingereichten Texte sollten bislang (bis zum Ende des Ausschreibungsjahres) unveröffentlicht sein.
Der Einreichung sind folgende Materialien beizufügen:
- entweder: ein Prosatext (Erzählung, Romananfang) von 30-50 Normseiten
oder: 10 Gedichte
oder: ein Essay von mindestens 10 Normseiten
- ein Exposé von max. einer Seite
- eine Bio-Bibliografie der Autorin/des Autors
Die Einreichungen sind in digitaler Form an dpnw [at] matthes-seitz-berlin [dot] de zu richten. Die Ausschreibungsfrist endet mit dem 6. März 2022.
Der Deutsche Preis für Nature Writing 2022 ist mit 10.000 € dotiert. Die Preisverleihung findet am 28. August 2022 in Berlin statt.
Das Umweltbundesamt wie auch die Stiftung Kunst und Natur in Bad Heilbrunn in Bayern beteiligen sich am Preisgeld. Zudem ermöglicht die Stiftung Kunst und Natur einen sechswöchigen Schreibaufenthalt der Preisträgerin oder des Preisträgers in ihren Räumlichkeiten inmitten ihres weitläufigen Naturgeländes im Bayerischen Voralpenland. Weiterhin vergibt die Stiftung Kunst und Natur unter den Bewerberinnen und Bewerbern zwei Stipendien für die Teilnahme an ihrem international besetzten Nature Writing Seminar vom 6. bis 9. Oktober 2022.
Im Falle des Gewinns erklären die Autor*innen sich bereit, im nächsten Jahr Teil der Jury zu sein.
Die Jury
Die Jury setzt sich in diesem Jahr aus der amtierenden Preisträgerin Mara-Daria Cojocaru, dem amtierenden Preisträger Bernd Marcel Gonner, dem Literaturwissenschaftler und Autor Ludwig Fischer, der leitenden Programmkuratorin der Stiftung Kunst und Natur Annette Kinitz, der Autorin Sophia Klink, der Literaturvermittlerin Brigitte Labs-Ehlert, der Kunstbeauftragten des Umweltbundesamtes Fotini Mavromati sowie dem Literatur- und Kulturwissenschaftler Steffen Richter zusammen.