Der Mensch ist durch die Evolution eher zur läuferischen Bewegung als zum Sitzen konditioniert worden. Insofern ist überraschend, dass in der Didaktik üblicherweise davon ausgegangen wird, dass die Lernenden ihre Denk- und Lernleistungen im Sitzen zu erbringen haben.
Ein „Walkshop“ (als Kombination der Wörter Workshop und Walk) ist ein innovatives didaktisches Format, welches an diesem Punkt ansetzt, um modellhaft einen neuen Weg zu erproben. Eine konkrete Erläuterung des Prinzips lässt sich unter folgendem Link finden: https://www.youtube.com/watch?v=-hZZv6LzRi4.
Das Thema dieses Walkshops (2022) wird „Endlagersuche für nukleare Abfälle“ lauten. Die Endlagersuche für Atommüll ist in Deutschland ein zentrales, gesellschaftliches Thema.
Die Erbschaft von rund einem halben Jahrhundert, in dem die Atomenergie genutzt wurde, wird zukünftige Generationen für über eine Million Jahre beschäftigen. 30 junge Menschen werden mittels digitaler auditiver Lehr-/Lernmaterialien auf einer Wanderung im Braunschweiger Land ihr Wissen zu diesem Thema erweitern und dabei zugleich zu Multiplikator*innen für das Thema Endlagerung von nuklearen Abfällen ausgebildet.
Während der Etappen der Wanderung werden die Teilnehmenden mehrere Stunden Fachwissen über digitale Lehr- /Lernmedien aufnehmen und anschließend darüber in Zweier- oder Dreiergruppen nebeneinander hergehend diskutieren. Ein weiteres didaktisches Element im Projekt ist der Besuch von „Lernorten“, zum Beispiel des Schachts Konrad in Salzgitter und der Schachtanlage Asse II in Wolfenbüttel.
Die Bildung und Weiterbildung junger Menschen speziell zu diesem Thema ist aus unserer Perspektive sehr wichtig, da die Endlagerung am Ende vor allem die zukünftigen Generationen belasten wird. Sie sind diejenigen, die in der Zukunft mit den aktuellen Entscheidungen leben müssen, weshalb es wichtig ist zukunftsorientiert und langfristig fair zu handeln.