Strategien zur Stickstoffreduktion im Rahmen der Nachhaltigkeitsziele

Das Projekt hat das Ziel, das Aktionsprogramm Stickstoff der Bundesregierung und die Aktivitäten deutscher Institutionen, ein stickstoffärmeres Konsum- und Nutzungsverhalten zu implementieren, zu vervollständigen und zu begleiten.

Aufgrund des weiten Einflussbereichs nimmt die Stickstoffproblematik in zentralen Politikbereichen in den nächsten Jahrzehnten eine große Rolle ein. Emissionen reaktiver Stickstoffverbindungen werden bereits innerhalb politischer Zielsetzungen und rechtlicher Regelungen auf europäischer und nationaler Ebene adressiert. Diese führen jedoch bisher nicht zu den erforderlichen Emissionsminderungen, um gesetzliche Vorgaben einzuhalten.

Der erste Stickstoffbericht der Bundesregierung 2017 verdeutlichte die Problematik und zeigte Lösungswege in verschiedenen gesellschaftlichen und politischen Feldern auf. Als Teil des Lösungsansatzes beabsichtigt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (⁠BMU⁠) innerhalb der 2030 Agenda für nachhaltige Entwicklung die Durchführung eines „Aktionsprogramms Stickstoff 2030“.

Gleichzeitig soll das Projekt die Bekanntheit der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs Sustainable development goals) verbessern und einen Bezug zur Stickstoffreduktion herstellen.

Für die Unterstützung des Prozesses auf der politischen Ebene ist die breite Einbindung der Öffentlichkeit sowie politische Bildung der BürgerInnen erforderlich, da sie mit ihrem Verhalten Einfluss auf die Entwicklung der Stickstoffbelastung nehmen. Zur Bürgerbeteiligung ist ein eigenes Vorhaben des Umweltbundesamtes geplant.

Darüber hinaus bedarf die notwendige Veränderung des Verhaltens der BürgerInnen hin zu einer stickstoffärmeren Nutzung jedoch umfassender Informationen und Motivation, deren Grundlagen bereits in die Schulbildung einfließen sollten. Daher werden im Sinne einer „Analyse der Bildungslandschaft“ die derzeitigen rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen in den Ländern ermittelt, um darauf aufbauend Vorschläge zur besseren Implementierung des Themas zu erarbeiten.

Diese sollen anschließend anhand der Erfahrungen an ausgewählten Schulen aus einem früheren Projekt des Antragstellers modellhaft in Lehrmaterialien zur Vermittlung von Informationen, zur Umsetzung einer stickstoffreduzierten Ernährung im Schulessen sowie zum ressourcenschonender Umgang mit Lebensmitteln umgesetzt werden.

Im vorliegenden Projekt soll das Aktionsprogramm Stickstoff des BMU auch auf der Akteursebene unterstützt und begleitet werden. Über eine breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit auf verschiedenen Ebenen möchten wir Einfluss auf politische Entscheidungen von Bund und Ländern nehmen. Dazu will die DUH eine sowohl eine innovative und moderne Kampagne für definierte Zielgruppen durchführen, als auch in Fachgesprächen den politischen Dialog gestalten. Zur Umsetzung soll ein Netzwerk von Multiplikatoren gebildet werden.

Thema (Bereich)Land- und Forstwirtschaft, Umweltbildung, Umweltbewusstsein und Umweltberatung
AntragstellerDeutsche Umwelthilfe e.V. Berlin
Laufzeit bis
Fördersumme119.463 €