Die Steuerung von Finanzflüssen im Einklang mit Umweltrisiken ist zentraler Hebel für die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen. Der Themenkomplex „Süßwasser“ ist ein wichtiges Zukunftsthema. Im Rahmen des Projektes sollen Wasserrisiken, Möglichkeiten zur Reduktion und Management dieser in Kredit- und Anlageportfolios von Finanzinstituten (Schwerpunkt: Banken) in einem Dialogprozess mit Finanzinstituten, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft erarbeitet und umgesetzt werden.
Wasserkrisen sind zunehmend anerkanntes substantielles Wirtschaftsrisiko (siehe z. B. Einschätzung zu globalen Risiken, Global Risk Report, WEF 2017) und die. Verfügbarkeit sauberen Wassers ist ein politisch verankertes Ziel bis 2030 (SDG 6, UN). Die deutsche Wirtschaft ist Wasserrisiken über Handelsintensität international ausgesetzt (siehe WWF, 2014, "Das Importierte Risiko. Deutschlands Wasserrisiko in Zeiten der Globalisierung.").
Deutsche Unternehmen verursachen auch selbst Wasserrisiken über ihre Lieferketteneffekte andernorts. Teilbereiche von Wasserrisiken nehmen klimabedingt über Extremereignisse (Dürren/Überflutungen) und permanente Veränderungen (Niederschlagsmuster) zu (z. B. http://www.dwd.de/DE/klimaumwelt/klimaatlas/klimaatlas_node.html). Diesen Risiken ausgesetzte Unternehmen müssen zukünftig immer stärker in ihren Handlungsstrategien entsprechend (re-)agieren. Durch Maßnahmen vor Ort, i.e. den Produktionsstätten, haben sie einen großen Einfluss auf die Höhe der Wasserrisiken.
Finanzinstitute (FI) verursacht (indirekt) durch Kapitalvergabe Wasserrisiken mit. Sie muss Strategien und Maßnahmen ihrer Kundinnen und Kunden in der Realwirtschaft verstehen und verarbeiten. Dazu gehört im Zuge nachhaltiger Investitionsentscheidungen entsprechende Wasserrisikoinformationen einzufordern, oder die Kreditvergabeentscheidung von derart Analysen mit abhängig zu machen. Durch Kreditausfälle oder Wertverluste von Investments in Portfolien ist sie originär betroffen.
Politik, FIs und NGOs werden die Zusammenhänge und Handlungsoptionen zur Reduzierung von Wasserrisiken verdeutlicht. FIs werden unterstützt diese Kundenrisiken erfassen, beschreiben und steuern zu können (Prozesse von Kredit- oder Projektfinanzierung). Fachlich-technische Aspekte zu physischen (Knappheit und Verschmutzung), regulatorischen (Wassergesetzgebung und Enforcement) und reputativen (Brand Loss Protection) Wasserrisiken werden betrachtet. Online- und Offlineformate werden zur Sensibilisierung der breiteren Öffentlichkeit genutzt.