Wärmepumpe auf dem Dach eines schmalen Reihenmittelhauses
In einem unsanierten, fünf Meter breiten Reihenmittelhaus sollte die auf dem Dachboden installierte Gastherme durch ein neues Heizsystem ersetzt werden. Weder Keller noch Garten sind vorhanden.
Unser Reihenmittelhaus ist nur fünf Meter breit und wurde bisher von einer Gastherme aus dem Baujahr 1988 beheizt. Da weder Keller noch Garten vorhanden sind, waren die Optionen für ein neues Heizsystem eingeschränkt. Laut Energieberater schied eine Wärmepumpe zunächst aus, da keine Fußbodenheizung vorhanden war, ein Sanierungsstau bestand und Mindestabstände sowie Platzanforderungen nicht erfüllt werden konnten. Nach Wegfall der Energieberaterpflicht Anfang 2024 entstand jedoch durch eigene Recherche die Idee, eine Luft-Wasser-Wärmepumpe auf dem Dach zu installieren. Da sich die bisherige Gastherme ebenfalls auf dem Dachboden befindet, bot dies eine praktikable Lösung. In den Niederlanden ist eine solche Dachmontage üblich, insbesondere bei beengten Wohnverhältnissen.
Zusätzlich sollte die Warmwasserversorgung von Durchlauferhitzern auf einen Wärmepumpen-Warmwasserspeicher umgestellt werden. Über eine Zeitungsanzeige fanden wir schließlich einen Fachbetrieb, der die Umsetzung realisieren konnte. Seit Ende Oktober ist die Wärmepumpe in Betrieb und beweist: Es funktioniert doch.
Die Wärmepumpe ist von außen nicht zu hören und im Haus meist sehr leise. Wir schlafen nur einen Meter vom Innengerät entfernt, und nur gelegentlich tritt ein niederfrequentes Geräusch auf, das noch durch Feintuning des Herstellers optimiert werden soll. Der Energieverbrauch der Wärmepumpe liegt derzeit bei durchschnittlich 15 kWh pro Tag.
Projekteinreichende*r
Eigentümer
Kooperationspartner
Björn Ehlers
Eckdaten Gebäude
PLZ Gebäudestandort
28717
Ort Gebäudestandort
Bremen
Gebäudeart
Reihenhaus
Baujahr
1984-1994
Sanierungsstand
Altbau unsaniert
Beheizte Fäche
135 m²
Wärmeversorgung vor Einbau Wärmepumpe
Heizungsart alt
Gasheizung
Art Brauchwassererwärmung
Dezentral, elektrisch
Art der Raumwärmeübergabe
Heizkörper
Energieverbrauch
10.000 kWh pro Jahr
Vorlauftemperatur (vorher)
56-60 °C
Leistung Wärmeerzeuger
11 kW
Spezifischer Heizenergieverbrauch
74 kWh/m²a
Herausforderungen
Die Gastherme war noch aus dem Baujahr des Hauses und damit mehr als 35 Jahre alt. Um nicht irgendwann von einem Ausfall der Heizung überrascht zu werden, sollte das Gerät erneuert werden. Die Wahl fiel auf eine Wärmepumpe, um zukünftig umweltfreundlich heizen zu können.
Aufgrund der baulichen Voraussetzungen musste die Wärmepumpe allerdings aufs Dach montiert werden. Dazu sah sich nur einer der angefragten Fachbetriebe in der Lage.
Lösungsansatz
Die Herausforderung konnte letztlich durch Eigeninitiative erfolgreich gelöst werden, da der konsultierte Energieberater das Vorhaben zunächst als nicht realisierbar eingeschätzt hatte.
Erfahrungen und Ausblick
Die ersten zwei Monate mit der Wärmepumpe zeigen, dass eine Wärmepumpe auch dann super funktionieren kann, wenn selbst die Ausgangslage schwierig scheint. Wir überwachen den Stromverbrauch der Wärmepumpe im Rahmen unseres Smarthomes und sind bisher sehr zufrieden.
Tipps für Dritte
Es ist möglich – selbst unter schwierigen Ausgangsbedingungen.
Steckbrief Wärmepumpe
Datum Inbetriebnahme der Wärmepumpe
Dauer der Umsetzung
Ca. 6 Monate
Wärmequelle
Außenluft
Thermische Leistung
7 kW
Elektrische Leistung
2 kW
JAZ laut Planung
4,2
Maßnahmen Heizsystem
Hydraulischer Abgleich
Heizkörpertausch
Pufferspeicher
Frischwasserstation
Sonstiges (siehe Erläuterungen)
Erläuterungen zum Heizsystem
Anbindung an Wasserzufuhr
Betriebsdaten Wärmepumpe
Vorlauftemperatur (neu)
40 °C
Erläuterungen
Bisher erst seit zwei Monaten in Betrieb. Genaue Zahlen können später nachgereicht werden.
„Für Mensch und Umwelt“ ist der Leitspruch des UBA und bringt auf den Punkt, wofür wir da sind. In diesem Video geben wir Einblick in unsere Arbeit.
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