Mit torffreier Blumenerde klimafreundlich gärtnern

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Mit torffreier Blumenerde liegen Sie aus Umweltsicht immer richtig.
Quelle: Syda Productions / Fotolia.com

Inhaltsverzeichnis

 

Wie Sie Blumen- und Gartenerde nachhaltig verwenden

  • Kaufen Sie nur Blumenerde ohne Torf.
  • Nutzen Sie Komposterde als Blumenerde.
 

Gewusst wie

Torf wird durch die Trockenlegung und den Abbau von Mooren gewonnen. Moore sind wichtige Biotope mit einer reichhaltigen Artenvielfalt sowie große Kohlenstoffspeicher. Durch ihren Abbau werden Lebensräume zerstört und große Mengen an Treibhausgasen freigesetzt. Sie müssen deshalb geschützt werden.

Torffreie Blumenerde kaufen: Handelsübliche Garten- und Blumenerden bestehen bis zu 90 Prozent aus Torf. Umweltfreundliche Alternativen sind torffreie Erden aus Holzfasern, Rinde oder aus Kompost. Prüfen Sie anhand der Liste der Inhaltsstoffe, dass kein Torf enthalten ist. Die auf Produkten verwendeten Bezeichnungen "torfreduziert" oder "torfarm" sind irreführend. Derartige Produkte enthalten oft noch bis zu 70 Prozent Torf. Der BUND hat einen Einkaufsführer mit Bezugsquellen erstellt.

Eigener Kompost als Blumenerde: Nutzen Sie Komposterde aus Ihrem Garten als Blumenerde. Der BUND Hannover hat hierzu Hinweise für die "richtige Mischung" zusammengetragen. Diese Komposte sind auch hygienisch unbedenklich.

Was Sie noch tun können:

Tipps zum torffreien Gärtnern

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  1. Lass den Torf im Moor! Verzicht auf torfhaltige Blumenerde spart CO2.
  2. Tipps zum torffreien Gärtnern
  3. Tipps für den torffreien Sommergarten
 

Hintergrund

Moore binden etwa 700 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar – sechsmal so viel wie Wald. Trotz ihres geringen weltweiten Flächenanteils von nur drei Prozent speichern Moore etwa ein Drittel des gesamten im Boden gebundenen Kohlenstoffs. Für die landwirtschaftliche Nutzung ebenso wie für den Abbau von Torf werden Moore, deren Entstehung Jahrhunderte bis Jahrtausende gedauert hat, entwässert. Dabei wird nicht nur der Lebensraum seltener Tiere und Pflanzen zerstört, es entweicht auch CO2. Entwässerte und vor allem landwirtschaftlich genutzte Moore sind für ca. fünf Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. In Deutschland sind rund 95 Prozent der Moore degradiert und emittieren daher CO2. Aufgrund dieser Tatsache und nicht angepasster Bewirtschaftung von Moorböden emittierten diese im Jahr 2022 circa 7,1 Prozent der Treibhausgasemissionen Deutschlands.

Der Anteil an torffreien Blumenerden im Handel ist bisher noch sehr gering. Schätzungen gehen von einem Marktanteil von fünf bis sieben Prozent aus.

Quelle:

Das Diagramm zeigt die Treibhausgasemissionen aus organischen Böden/Moorböden in den Landnutzungskategorien Wald, Ackerland, Grünland, Feuchtgebiete und Siedlungen. Seit 1990 steigt der Anteil der THG-Emissionen aus Mooren an den Gesamtemissionen Deutschlands stetig und lag 2022 bei 7,1 %.
Treibhausgas-Emissionen aus Mooren
Quelle: Umweltbundesamt Diagramm als PDF
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