Vlies-Herstellung für Luftfilter mit 70 % weniger Energie möglich

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Die innovative Anlage zur Herstellung von Vliesstoffen im bayerischen Marklkofen
Quelle: Günter Tettinger / MANN+HUMMEL GmbH

Ob für Luftfilter gegen Coronaviren oder für Umluft-Klimaanlagen in E-Autos – Vliesstoffe sind zunehmend gefragt. Mit Förderung des Umweltinnovationsprogramms wurde ein innovatives Herstellungskonzept erstmalig im großtechnischen Maßstab umgesetzt, mit dem Energieeinsparungen von 70 Prozent sowie Materialeinsparungen möglich sind.

Die nach dem CaMoFil-Verfahren arbeitende Anlage zur Herstellung von Vliesstoffen wurde am Standort Marklkofen (Bayern) des Familienunternehmens MANN+HUMMEL GmbH in Betrieb genommen. Der einjährige Testbetrieb hat die Erwartungen hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Umweltschonung deutlich übertroffen:

Durch die hohe Produktionsgeschwindigkeit von 100 Metern pro Minute können mit der Anlage jährlich 28 Millionen Quadratmeter Vlies hergestellt werden. Die Vliese sind mit einem Flächengewicht von 100 statt 120 Gramm pro Quadratmeter leichter, was pro Jahr Materialeinsparungen von bis zu 529 Tonnen Kunststoff und Einsparungen von 1.906 Tonnen CO2 entspricht.

Zusätzlich benötigt das CaMoFil-Verfahren 70 Prozent weniger Prozessenergie als das bisher eingesetzte Meltblown-Verfahren. Statt mit Heißluftdüsen wird mit einem geschlossenen Ofen gearbeitet. Verglichen mit dem Meltblown-Prozess werden jährlich bis zu rund 4.400 Tonnen CO2-Äquivalente eingespart.

Der überaus überzeugende Testbetrieb lässt vermuten, dass die Technologie in der Zukunft branchenweite Verbreitung finden wird.

Das Umweltinnovationsprogramm (⁠UIP⁠) ist ein Förderprogramm des Bundesumweltministeriums. Es fördert herausragende Projekte, die den Stand der Technik in einer Branche weiterentwickeln und anderen Unternehmen aufzeigen, wie innovative Technik zu einer Umweltentlastung führen kann. Das UIP-Projekt zum CaMoFil-Verfahren wurde vom Umweltbundesamt begleitet.

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 Umweltinnovationsprogramm