Boom der Raumfahrt: Umweltfolgen jetzt im Fokus
Die Raumfahrt befindet sich in einem dynamischen Wandel: Durch den "New-Space"-Trend sind private Akteure wie SpaceX, Blue Origin und Virgin Galactic zunehmend aktiv. Die Bundesregierung betont die nationale Bedeutung der Raumfahrt mit der Einrichtung eines eigenen Ministeriums.
Mit der wachsenden Zahl von Satelliten und touristischen Missionen steigen jedoch auch die Umweltauswirkungen – von CO₂-Emissionen bis zu Weltraumschrott. Die neue Trendstudie „Weltraum – Trendbericht zu Chancen und Risiken der Nutzung des Weltraums für die Umwelt“ beleuchtet erstmals umfassend diese Auswirkungen und gibt Empfehlungen für eine nachhaltige Gestaltung der Weltraumnutzung.
Empfehlungen für eine nachhaltige Weltraumnutzung
Die Studie richtet sich an politische Entscheidungsträger, die Raumfahrtindustrie und Forschungseinrichtungen. Sie benennt konkrete Handlungsfelder: Prinzipien der Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik sind auch im Weltraum konsequent anzuwenden. Zudem sollten bestehende Regelwerke gestärkt und neue Governance-Strukturen etabliert werden, die den Weltraum als Schutzgut in nationale und internationale Nachhaltigkeitsstrategien integrieren. Die Nachhaltigkeit technischer Systeme und Infrastrukturen muss gesichert werden – etwa durch verpflichtende Ökobilanzierungen, emissionsfreie Treibstoffe, recyclingfähiges Design und ressourcenschonende Produktionsprozesse. Auch ein nachhaltiger Umgang mit Weltraumschrott ist zentral: Dazu gehören ein Verbot von neuem Weltraumschrott, die verpflichtende Beseitigung bestehender Schrottmengen sowie Forschung und finanzielle Anreize.
Warum diese Studie wichtig ist
Mit der Studie schließt das UBA eine wichtige Lücke: Bisherige Raumfahrtstrategien berücksichtigten Umweltaspekte nur teilweise. Die Publikation bietet eine umfassende Grundlage, um künftige Entwicklungen umweltverträglicher zu steuern – und fordert, den Weltraum künftig als eigenständiges Schutzgut zu behandeln. Nur so lassen sich Fehler, die Menschen auf der Erde gemacht haben, rechtzeitig im All vermeiden.