Ostseeanrainer führen Buch über Nährstoffeinträge ins Meer

Traktor mit Schleppschlauchzum Vergrößern anklicken
Der Schleppschlauch verhindert Umweltbelastungen
Quelle: stefanthiermayer / Fotolia.com

Die Ostsee, wertvoller und zentraler Teil unseres Naturerbes, ist durch Nährstoffeinträge durch die Landwirtschaft gefährdet. Ein durch das Umweltbundesamt geförderte Gutachten untersucht den aktuellen Stand zur Einführung der Nährstoffbuchführung als Voraussetzung der guten landwirtschaftlichen Praxis.

Eutrophierung⁠ als Folge von Nährstoffemissionen gehört zu den drängendsten Umweltproblemen der Ostsee. Der letzte HELCOM-Bericht aus 2014 zeigte, dass bereits die gesamte Hochsee eutrophiert ist. Daher sind weitere Maßnahmen dringend notwendig, um den guten ökologischen Status der Ostsee wiederherzustellen. Da große Teile der diffusen Stickstoff- und Phosphoreinträge aus der Landwirtschaft kommen, versucht die HELCOM-Ministerkonferenz bereits 2013 diese durch Agrarumweltmaßnahmen zur Verbesserung des Nährstoffmanagements zu reduzieren. Nährstoffbuchhaltung kann hierzu, sowohl im Sinne des Umweltschutzes, als auch im Zuge einer Erhöhung der Nährstoffeffizienz einen wichtigen Beitrag leisten. Das Ziel ist es deshalb bis 2018 Nährstoff-buchhaltung auf Betriebsebene flächendeckend in allen HELCOM-Mitgliedsstaaten einzuführen. In den einzelnen Ländern werden bereits verschiedene Methoden zur Nährstoffbuchhaltung eingesetzt. Deshalb wurden in Rahmen eines Workshops zunächst eine gemeinsame Basis geschaffen und gleichzeitig Lösungsansätze für noch vorhandene Schwierigkeiten bei der Umsetzung flächendeckender Nährstoffbuchhaltung diskutiert. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass oft der fehlende gesetzliche Rahmen eine der Hauptschwierigkeiten darstellt. Darüber hinaus ist eine einheitliche Methode zur Berechnung von Nährstoffbilanzen notwendig um vergleichbare Ergebnisse zu erhalten. Diese sind nicht nur die Voraussetzung um auf regionaler Ebene dringenden Handlungsbedarf feststellen zu können, sondern auch um die längerfristige Entwicklung von Nährstoff-überschüssen beobachten zu können. Die Verfügbarkeit einheitlicher und repräsentativer Standardwerte, insbesondere bei innerbetrieblicher Futterproduktion muss hierfür ebenfalls verbessert werden. Zusätzlich muss sicherlich in vielen Fällen die landwirtschaftliche Beratung intensiviert werden, um die notwendige Unterstützung bei der Berechnung von Nährstoffbilanzen bieten zu können. In welchem Ausmaß hier zusätzliche Hilfe notwendig ist, hängt jedoch sicherlich auch davon ab, inwieweit bereits Erfahrungen bei der Berechnung von Nährstoffbilanzen vorhanden sind.

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