Die Auswertung der Bewirtschaftungspläne zur Wasserrahmenrichtlinie zeigt für Deutschland und Europa, dass der Zustand vieler Oberflächengewässer und des Grundwassers alarmierend ist. Grund dafür sind oftmals landwirtschaftliche Aktivitäten: Nähr- und Schadstoffeinträge, hohe Wasserentnahmen für die Bewässerung, Landentwässerung und Veränderungen der Flussläufe, die zu einer Verminderung der Wasserqualität und der Biodiversität führen.
Diese Probleme verschärfen sich vor dem Hintergrund der klimatischen Veränderungen, denn der Nutzungsdruck insbesondere für die landwirtschaftliche Produktion wächst in einigen Teilen Europas mit sinkendem Wasserdargebot.
Der Bericht der Europäischen Umweltagentur zeigt eine Vielzahl von Bewirtschaftungsmaßnahmen, um die Belastungen auf die Gewässer-Ökosysteme zu verringern und weist dabei auf drei zentrale Handlungserfordernisse hin:
- Ausbau einer nachhaltigen Landbewirtschaftung auf der Grundlage agroökologischer Prinzipien, wie dem ökologischen Landbau und naturbasierter Lösungen im Gewässerschutz. Diese Prinzipien bieten viele Vorteile: Verringerung der Gewässerbelastung, Senkung der Treibhausgasemissionen, Erhöhung der Widerstandsfähigkeit der Landwirtschaft gegenüber klimatischen Veränderungen und Erhöhung der biologischen Vielfalt.
- Stringente Umsetzung und Integration der EU-Politiken. Dazu zählt auch eine finanzielle Priorisierung des Umweltschutzes in der gemeinsamen Agrarpolitik.
- Die Transformation zu einer nachhaltigen Landwirtschaft zur Erreichung der Gewässerschutz- und anderer Umweltziele. Dies erfordert ein Umdenken sowohl in der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung als auch bei den Anforderungen der Verbraucher.
Die Europäische Kommission hat mit dem Europäischen Green Deal mehrere Initiativen und Zielvorgaben zur Stärkung der Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft dargelegt, beispielsweise in der „Farm-to-Fork-Strategie“ oder der neuen Biodiversitätsstrategie.