Die Ergebnisse eines Forschungsprojektes zeigen, wie, wo und in welchem Umfang Deutschland und die EU weltweit Landflächen für den Konsum in Anspruch nehmen. Auf Basis von globalen Datensätzen wurden Indikatoren für den Flächenbedarf von land- und forstwirtschaftlichen Produkten weiterentwickelt und berechnet. Die im Vorhaben ermittelten Zahlen zeigen, wie unsere Verbrauchs- und Ernährungsgewohnheiten die weltweite Landnutzung beeinflusst.
Dabei unterscheiden die Autoren zwischen Ackerland-, Grünland- und Wald-Fußabdruck. Da sich diese drei Nutzungen stark unterscheiden, werden diese Indikatoren separat ausgewiesen. Dem Ackerland-Fußabdruck kommt dabei die größte Bedeutung zu, weil die Nutzung als Ackerland mit den stärksten Veränderungen in den Ökosystemen verbunden ist. Die Ergebnisse liegen aufgegliedert nach Herkunftsregionen, Nutzungsart und Verwendung vor, zum Teil auch in Zeitreihen.
Die Daten zeigen beispielsweise, dass der Konsum Deutschlands 22 Millionen Hektar Ackerland benötigt. Davon werden nur 12 Millionen Hektar durch die Produktion im eigenen Land gedeckt. Fast die Hälfte des benötigten Ackerlands wird für Futtermittel benötigt, die zur Herstellung tierischer Nahrungsmittel erforderlich sind.
Der deutsche Flächenfußabdruck für Wald ist noch deutlich größer: Er betrug im Jahr 2011 mehr als 30 Millionen Hektar – von denen nur 25 % in Deutschland selbst lagen. Der Flächen-Fußabdruck von Grünland beträgt 14 Millionen Hektar. Nur ein reichliches Drittel dieser beanspruchten Fläche liegt im Inland.
Weitere interessante Ergebnisse finden sich im Synthesebericht „Entwicklung von konsumbasierten Landnutzungsindikatoren“. Drei weitere Berichte beleuchten methodische Details und liefern detailliert aufgegliederte Daten zu den Fußabdruck-Indikatoren. Darin werden auch wirkungsorientierte Fußabdruck-Indikatoren vorgestellt und ein Entwaldungs-Fußabdruck für Deutschland berechnet.