Mit Lärmbrennpunkten Aktionspläne priorisieren und umsetzen

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Der Straßenverkehr ist in Städten das größte Lärmproblem.
Quelle: Jürgen Fälchle / Fotolia.com

Lärmaktionspläne sollen Kommunen helfen, die Lärmbelastungen für möglichst viele Menschen zu mindern. Um Maßnahmen priorisieren und dadurch finanzielle Mittel effizient einsetzen zu können, ist es hilfreich, Lärmschwerpunkte zu identifizieren. Dazu eignet sich zum Beispiel die LärmKennZiffer, wie ein Vorhaben des UBA zeigt.

Die Ergebnisse der Lärmkartierung zeigen oft zu hohe Belastungen durch Verkehrslärm. Dabei sind häufig weite Bereiche des Stadtgebietes betroffen. Im Rahmen der Lärmaktionsplanung werden durch die Kommunen Maßnahmen festgelegt und umgesetzt, um diese Belastungen zu verringern. Die verfügbaren Finanzmittel sollen dabei so eingesetzt werden, dass möglichst viele Menschen von den Lärmminderungsmaßnahmen profitieren.

Zur Identifizierung dieser sogenannten Lärmbrennpunkte gibt es verschiedene Verfahren. Im Rahmen eines Forschungsvorhabens des Umweltbundesamtes wurden diese Verfahren zunächst mittels einer Literaturanalyse zusammengestellt sowie die jeweiligen Vor- und Nachteile bewertet. Darüber hinaus wurden die bisherigen Erfahrungen der Kommunen bei der Lärmaktionsplanung mit derartigen Verfahren zusammengetragen und analysiert. Es zeigt sich, dass in der kommunalen Praxis eine Vielzahl verschiedener Verfahren angewandt wird. Insbesondere eine Kombination von Überschreitung eines Schwellenwertes und Einwohnerdichte ist ein einfaches und daher verständlich kommunizierbares Verfahren und kommt daher in vielen Lärmaktionsplänen zum Einsatz.

Um die praktische Anwendung in den Kommunen zu unterstützen, wurden die verschiedenen Verfahren in einer Modellstadt beispielhaft angewandt. Dabei wurde insbesondere untersucht, ob die verschiedenen Verfahren zu einer unterschiedlichen Priorisierung von Lärmbrennpunkten führen. Von den fünf im Detail untersuchten Verfahren zeigen die Verfahren LärmKennZiffer, P-Score und Lärm-Einwohnerpegel (UCE) tendenziell eine stärkere ⁠Sensitivität⁠ auf lärmbelastete Einwohner*innen. Sofern Lärmbrennpunkte oberhalb eines frei definierbaren Schwellenwertes ermittelt werden sollen, zum Beispiel bei der stufenweisen Identifizierung von Belastungsschwerpunkten, eignen sich insbesondere die beiden Verfahren LärmKennZiffer und P-Score. Die Auswahl eines Verfahrens hängt im Einzelfall jedoch von den konkreten Lärmminderungszielen ab, die sich eine Kommune gesetzt hat. Dabei können auch die jeweils einseitigen Datenblätter der untersuchten Verfahren verwendet werden.

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Schlagworte:
 Umgebungslärmrichtlinie  Lärmkartierung  Lärmaktionsplanung