Sandküste St. Peter-Ording

  • Das Bild zeigt Mitarbeiterinnen beim Cranberry sammeln.
    Das Bild zeigt Mitarbeiterinnen beim Cranberry sammeln.Quelle: Jannes Fröhlich
  • Luftbild der Dünenlandschaft bei Maleens Knoll in St. Peter-Ording mit Blickrichtung West über die Salzwiesen des Nationalparks
    Unbedeichte Küste bei der Düne "Maleens Knoll" in St. Peter-Ording , Quelle: Martin Stock / WWF Deutschland
  • Landunter in den Salzwiesen von St. Peter-Ording auf der Höhe des Dünengebietes Marleens Knoll bei einem Sturm-Hochwasser.
    Sturmflut an der unbedeichten Küste St. Peter-Ordings, Quelle: Martin Stock / WWF Deutschland
  • Bei einer Sturmflut nagen die Wellen am Dünenfuß und bewirken Abbrüche.
    Sturmflut trifft auf Düne, Quelle: Martin Stock / WWF Deutschland
  • Luftbild der weitläufigen Sandbank und des Vorlands von St. Peter-Ording an der Westspitze Eiderstedts.
    Luftbild des Projektgebiets in St. Peter-Ording, Quelle: Martin Stock / WWF Deutschland
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Die Küstenlandschaft von St. Peter-Ording liegt am und im Weltnaturerbe Wattenmeer und ist an der Festlandsküste einzigartig. Die Sandbänke, Salzwiesen, Dünen und der Wald sind nicht nur beeindruckende Natur, sondern auch Grundlage für die Erholung von vielen Menschen und schützen das Hinterland vor Überflutungen.
Dieser Naturraum ist jedoch bedroht: Der Klimawandel und der damit verbundene Meeresspiegelanstieg sowie die Zergliederung der Lebensräume und die Ausbreitung standortfremder Arten bedrohen die heimische Arten- und Lebensraumvielfalt.
Das Projekt „Sandküste“ setzt daher Maßnahmen um, die zusammenhängende Themen, wie Küstenschutz, Naturschutz, Tourismus, Erholung und Naturerlebnis, behandeln. Die Maßnahmen für den Küsten- und Naturschutz werden mit den aus den Klimawandel und dem Meeresspiegelanstieg resultierenden Herausforderungen verbunden. Dazu werden Dünen renaturiert und der behutsame Umbau des Nadelwalds zu einem zukunftsfähigen „Klimawald“ angestoßen. Zudem wird die räumliche Entwicklung des Strandes erforscht und im Bereich Küstenschutz naturangepasste Klimaanpassungsmaßnahmen zur Verstärkung einer Düne entwickelt, die im Einklang mit den Naturwerten von St. Peter-Ording stehen.
Eine umfassende Stakeholder-Beteiligung wird in dieser Region, in der sehr große Naturwerte und vielfältige menschliche Ansprüche in enger Nachbarschaft zueinander liegen, auch ganz praktisch umgesetzt. Begleitet wird die Maßnahme daher durch ein umfangreiches Informations-, Beteiligungs- und Erlebnisangebot, z. B. regelmäßige Mitmachaktionen und Führungen.

Eckdaten zur Maßnahme

Maßnahmenträger

MaßnahmenträgerWWF Deutschland, CAU Kiel, DHSV Eiderstedt, Schutzstation Wattenmeer e.V., TU Braunschweig
https://www.wwf.de/themen-projekte/projektregionen/wattenmeer/sandkueste-st-pete…
Kooperationspartner

Das Projekt „Sandküste St. Peter-Ording“ wird durch fünf Projektpartner gemeinsam umgesetzt:

WWF Deutschland, Wattenmeerbüro (Verbundkoordinator)
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Institut für Geowissenschaften, AG Küstengeologie und Sedimentologie.
Deich- und Hauptsielverband Eiderstedt
Naturschutzgesellschaft Schutzstation Wattenmeer e.V.
Technische Universität Braunschweig, Leichtweiß-Institut für Wasserbau

Zusätzlich unterstützen folgende weitere Kooperationspartner die Projektarbeit und inhaltlich und teils finanziell:

Gemeinde St. Peter-Ording
Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein (MEKUN)
VR Bank Westküste
Kreis Nordfriesland mit seiner Unteren Naturschutzbehörde
Landesamt für Umwelt des Landes Schleswig-Holstein (LfU)
Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH) mit Nationalpark- und Küstenschutzverwaltung

Dauer und Finanzierung

Dauer

Beginn der Umsetzung
Wie hoch waren die (geschätzten) Kosten für die Umsetzung?

Gesamtbudget des Projekts bei allen Partnern: 2.686.666 €

Mit welchen Mitteln wurde die Maßnahme finanziert?

Das Projekt „Sandküste St. Peter-Ording“ wird gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Weitere Fördermittelgeber sind, das Land Schleswig-Holstein, die Gemeinde St. Peter-Ording und die VR Bank Westküste. Zudem bringen die Projektpartner Eigenmittel ein.

Beteiligung

Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?

Erfolge

Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?

Wissenschaftl. Bestandsaufnahme und Modellierung von Sedimentbewegungen im nordfriesischen Wattenmeer als Grundlage für naturverträgl. Klimaanpassung;
Wissenschaftl. Modellierung und Maßnahmenvorschläge für den naturverträgl. Küstenschutz der unbedeichten Düne;
Renaturierung von Dünenlebensräumen binnendeichs durch Herstellung offener Sandflächen, u. a. zur Wiederbesiedlung bedrohter Pflanzen (bspw. Wiederaufkommen Rundblättriger Sonnentau, Lungen-Enzian) & für Amphibien, Reptilien etc., sowie Zurückdrängung invasiver Arten (Spätblühende Traubenkirsche, Kartoffelrose, Großfrüchtige Moosbeere, Jap. Staudenknöterich, Kaktusmoos);
Hunderte Menschen der breiten Öffentlichkeit über Führungen, Mitmachaktionen, Informationsveranstaltungen, Citizen Science etc. zum Thema Küstennatur informiert, engagiert und begeistert;
Bestandsaufnahmen versch. Artengruppen in SPO begonnen/erweitert (Zauneidechsen, Kreuzkröten, Lepidoptera, Laufkäfer, Stechimmen, Brutvögel, Moose, Flechten, Vegetation)

ErläuterungUm die Auswirkungen der Naturschutzmaßnahmen zu prüfen, wurden zu Beginn des Projekts Gutachten zu verschiedenen Artengruppen erstellt und zudem ein Neophytenmonitoring (insbes. Spätblühende Traubenkirsche) erstellt. Die Gutachten und Monitorings werden zu Projektende und nach Bedarf zwischenzeitlich wiederholt, um die Projektmaßnahmen zu evaluieren. Außerdem ist eine Abschlussevaluation eingeplant.

Wie planen Sie Ihr Projekt weiterzuentwickeln?

Dank des ständigen intensiven Austauschs der Projektbeteiligten und des -umfelds entstehen regelmäßig neue Ideen zu Maßnahmen im Projekt „Sandküste St. Peter-Ording“. So wurde beispielsweise begonnen, hydrologische Maßnahmen zum Wasserrückhalt umzusetzen, auch wenn dies im ursprünglichen Projektantrag so konkret noch nicht vorgesehen war. Auch zeigte sich ein Bedarf zur Aufklärung von invasiven Pflanzen wie der Kartoffelrose (Rosa rugosa) auch in Privatgärten, sodass hierfür 2024 gezielte Informationsveranstaltungen angeboten werden. Das Projekt wird somit fortlaufend angepasst und weiterentwickelt. Durch die enge Einbindung der lokalen Akteure (Flächeneigentümer, Behörden, Tourismuszentrale, Naturschutzorganisationen etc.) wird eine Ausweitung der entwickelten Maßnahmen, eine Fortführung dieser nach Projektende oder ein mögliches Folgeprojekt höchstwahrscheinlich zustande kommen.

Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?

Durch die umfassenden Renaturierungen sowie die Zurückdrängung invasiver Arten werden die Lebensräume in einen besseren Zustand versetzt, sodass heimische Arten geschützt und gefördert werden. Zudem wird durch die zahlreichen Führungen und Mitmachaktionen den Menschen in St. Peter-Ording ein besonderes Naturerlebnis in den Küstenlebensräumen geboten.

Hindernisse

Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?

Die Akzeptanz für die Dünenpflege ist vor Ort überwiegend hoch und wird durch umfangreiche Information und Beteiligung am Projekt erhalten.

Hat die Maßnahme negative Nebeneffekte?

Ansprechperson

Jannes Fröhlich
WWF
Hafenstraße 3
25813 Husum
Deutschland

Ort der Umsetzung

Hafenstraße 3
25813 Husum
Deutschland

Nordfriesland

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