Klimawandelangepasste kommunale Infrastrukturplanung in der Hansestadt Wismar (HWI-PLAN)

  • Entscheidungsfindung im Beteiligungsverfahren 'Bahnhofsumfeld Hansestadt Wismar'
    Entscheidungsfindung, Quelle: Damian Lürbke
  • Vor-Ort-Termin Bahnhofsumfeld Hansestadt Wismar
    Vor-Ort-Termin, Quelle: Damian Lürbke
  • Moderation des Beteiligungsverfahrens 'Bahnhofsumfeld Hansestadt Wismar'
    Moderation, Quelle: Damian Lürbke
  • Ergebnisdiskussion im Beteiligungsverfahren 'Bahnhofsumfeld Hansestadt Wismar'
    Ergebnisdiskussion, Quelle: Damian Lürbke
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Durch ihre Lage an der Wismarbucht zählen die in Wismar zu erwartenden Sturmflutwasserstände zu den höchsten an der deutschen Ostseeküste. Darüber hinaus treten die Binnengewässer bei Rückstau aus der Ostsee sowie bei Starkregenereignissen über die Ufer. In Kombination mit gering bzw. unzureichend ausgebauten Hochwasserschutzeinrichtungen bestehen erhöhte Hochwasserrisiken im Wismarer Stadtgebiet. In den letzten Jahren mussten im Rahmen der Bearbeitung verschiedener Projekte und Planungen bzgl. des Hochwasser- und Katastrophenschutzes für die Hansestadt Wismar konkrete Defizite in der Vernetzung der beteiligten Akteure festgestellt werden. Weiterhin liegen für die Umsetzung der Vorgaben der Hochwasser-Risiko-Rahmen-Richtlinie (HWRRL) bislang keine einheitlichen Planungs- und Handlungsmaßnahmenpakete vor.

Hauptziel des Verbundvorhabens "HWI-PLAN" ist die Implementierung und Verstetigung der im Projekt entwickelten innovativen klimawandelangepassten Aushandlungs- und Beteiligungsformate in die kommunale Planung der Hansestadt Wismar, um die öffentliche Infrastruktur mit Wasserbezug langanhaltend vor den Auswirkungen des Klimawandels zu wappnen.

Die Hansestadt Wismar bringt die Erfahrungen und Ergebnisse des Projekts HWI-PLAN bereits heute in die Zusammenarbeit mit den an Planungsprozessen beteiligten Behörden und Trägern öffentlicher Belange ein. Darüber hinaus hat sich die Hansestadt Wismar zum Ziel gesetzt, alle wesentlichen Ergebnisse des Projektes HWI-Plan auch bei der aktuellen Digitalisierung und Optimierung ihrer Planungsprozesse mit einfließen zu lassen und hierdurch einen wesentlichen Beitrag sowohl zur Klimawandelanpassung als auch zur Verbesserung/ Beschleunigung von Planungsprozessen innerhalb ihrer Verwaltungseinheiten zu leisten.

Eckdaten zur Maßnahme

Maßnahmenträger

MaßnahmenträgerHansestadt Wismar
https://www.wismar.de
Kooperationspartner

Hochschule Wismar

Dauer und Finanzierung

Dauer

Beginn der Umsetzung
Dauer der UmsetzungKonzeption, Planung, Durchführung und Nachbereitung des umfangreichen Beteiligungsverfahrens zur Nutzung der Fläche im Bahnhofsumfeld der Hansestadt Wismar im Zeitraum März bis November 2022.
Wie hoch waren die (geschätzten) Kosten für die Umsetzung?

12.800 €

Mit welchen Mitteln wurde die Maßnahme finanziert?

Nur externe Kosten bzw. Sachkosten bzgl. externer Moderator, Teilnehmerentschädigung, Catering, Öffentlichkeitsarbeit
Hinzu kommen Kosten für das intern eingebundene Personal.
Gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherung und Verbraucherschutz (BMUV) im Rahmen des Programms: Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels, Förderschwerpunkt : Gestaltung nachhaltiger Objekte und urbaner Strukturen.

Beteiligung

Welche Formen der Beteiligung fanden statt?

ErläuterungHybride Beteiligung: In der ausgewählten Mischvariante wurden Planungszelle/Bürgergutachten, World Café und das Charette-Verfahren miteinander verbunden. Den Formaten liegt zugrunde, dass unterrepräsentierte Gruppen zum Mitmachen motiviert werden können.

Erfolge

Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?

Das Hauptziel des Vorhabens HWI-PLAN, die Implementierung und Verstetigung der im Projekt unter enger Beteiligung unterschiedlicher Verwaltungseinheiten und anderer Akteur*innen entwickelten innovativen klimawandelangepassten Aushandlungs- und Beteiligungsformate in die kommunale Planung der Hansestadt Wismar, um die öffentliche Infrastruktur mit Wasserbezug langanhaltend vor den Auswirkungen des Klimawandels zu wappnen, wurde mit der unter dem Einfluss des Projekts HWI-PLAN im Mai 2021 durch die Bürgerschaft der Hansestadt Wismar beschlossenen "Handreichung und Leitlinie zur Beteiligung von Einwohnerinnen und Einwohnern der Hansestadt Wismar" und der im Rahmen des Projekts erfolgreichen Durchführung der ersten umfangreichen frühzeitigen Bürgerbeteiligung in der Hansestadt Wismar mit dem Thema "Freiflächenplanung im Bahnhofsumfeld" unter besonderer Berücksichtigung von Klimawandelanpassungs- und Klimaschutzaspekten erreicht.

ErläuterungErarbeitung und Aufsetzung eines Monitoring-Fragebogens unter Einsatz der Befragungs- und Prüfungssoftware EvaSys. Der Fragebogen kann digital oder in analoger Form direkt vor Ort zum Abschluss des Beteiligungsverfahrens oder im Nachgang ausgefüllt werden.

Wie planen Sie Ihr Projekt weiterzuentwickeln?

Die Hansestadt Wismar integriert die im Projekt HWI-PLAN entwickelten klimawandelangepassten Aushandlungs- und Beteiligungsformate dauerhaft in die kommunale Planung und wird diese weiter ausbauen. Insbesondere bei den zukünftigen wichtigen Bauleit- und Objektplanungen werden die Ergebnisse genutzt, um die Inhalte auf den Klimawandel anzupassen und frühzeitig die Planungsideen bzw. -variationen in optimierte Beteiligungsprozesse einfließen zu lassen, wodurch auch die gesellschaftliche Akzeptanz wesentlich gesteigert werden kann. Die Hochschule Wismar hat die Einbindung von Aspekten der Klimawandelanpassung und des Klimaschutzes sowie die Möglichkeiten und Formen der frühzeitigen Bürgerbeteiligung fest in der studentischen Lehre des Bauingenieurstudiums verankert.

Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?

Demokratiefördernd durch Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern in kommunale Entscheidungsprozesse.

Hindernisse

Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?

Die Planung und Durchführung von Aushandlungs- und Beteiligungsformaten in der kommunalen Planung ist früchtetragend, aber auch arbeits- und kostenintensiv. Insofern stellen insbesondere die angespannte Personallage sowie die Finanzlage der Kommune Problemfelder dar. Zur Überwindung dieser Hindernisse sind Finanzhilfen zu beantragen und externe Helfer zu rekrutieren.

Hat die Maßnahme negative Nebeneffekte?

Keine.

Ansprechperson

Prof. Dr.-Ing. Bärbel Koppe
Hochschule Wismar
Philipp-Müller-Straße 14
23966 Wismar
Deutschland
Telefonnummer03841 753 7298

Ort der Umsetzung

Philipp-Müller-Straße 14
23966 Wismar
Deutschland

Wismar Städte

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